Hos 14,2-10; Ps 51,3-4.8-9.12-13.14 u. 17; Mt 10,16-23
Hos 14
2 Kehr um, Israel, zum HERRN, deinem Gott! Denn du bist zu Fall gekommen durch deine Schuld.
3 Nehmt Worte der Reue mit euch, kehrt um zum HERRN und sagt zu ihm: Nimm alle Schuld hinweg und nimm an, was gut ist: Anstelle von Stieren bringen wir dir unsere Lippen dar.
4 Assur kann uns nicht retten, wir wollen nicht mehr auf Pferden reiten und zum Machwerk unserer Hände sagen wir nie mehr: Unser Gott. Denn nur bei dir findet ein Waisenkind Erbarmen.
5 Ich will ihre Untreue heilen und sie aus freiem Willen wieder lieben. Denn mein Zorn hat sich von Israel abgewandt.
6 Ich werde für Israel da sein wie der Tau, damit es sprosst wie die Lotosblüte und seine Wurzeln schlägt wie der Libanon.
7 Seine Zweige sollen sich ausbreiten, sodass seine Pracht wie die des Ölbaums wird und sein Duft wie der des Libanon.
8 Die in seinem Schatten wohnen, bauen wieder Getreide an und sie sprossen wie der Weinstock, dessen Wein so berühmt ist wie der Wein vom Libanon.
9 Efraim, was habe ich noch mit den Götzen zu tun? Ich, ja, ich habe ihm geantwortet und achte auf ihn: Ich bin wie der grünende Wacholder, an mir findest du reiche Frucht.
10 Wer weise ist, begreife dies alles, wer klug ist, erkenne es. Ja, die Wege des HERRN sind gerade; die Gerechten gehen auf ihnen, die Treulosen aber kommen auf ihnen zu Fall.
Im heutigen Abschnitt aus dem Buch Hosea ruft Gott sein Volk über den Propheten zur Umkehr auf. Es ist ein „Komm zurück zu mir!“, das der betrogene Bräutigam seiner Braut zuruft, der er die ewige Treue versprochen hat.
„Kehr um, Israel, zum HERRN, deinem Gott!“ Hosea möchte die Israeliten des Nordreiches zurück auf den richtigen Weg bringen. Er deutet für sie die gegenwärtige Situation mit den Assyrern im Lichte des Willens Gottes: Was jetzt mit dem Nordreich passiert, hat es durch die eigene Schuld verursacht. Die einzige Möglichkeit, die Situation also zu retten, ist eine aufrichtige Reue. Das Volk soll zu Gott sagen: „Nimm alle Schuld hinweg und nimm an, was gut ist: Anstelle von Stieren bringen wir dir unsere Lippen dar.“ Die Israeliten sollen Gott gegenüber einen aufrichtigen Lobpreis darbringen. Ihr Gebet soll von Herzen kommen. Die von ihnen so zahlreich dargebrachten Stiere können diese Aufrichtigkeit nicht so sehr erreichen. Abgesehen davon haben sie Stiere für allerlei Götzen dargebracht, so vor allem für Baal.
Israel soll Gott ganz ehrlich versprechen, eine umfassende Bekehrung vorzunehmen. Es soll zu den Götzenbildern nicht mehr „unser Gott“ sagen. Es soll die Privilegien, die die Assyrer ihnen gewähren, nicht mehr in Anspruch nehmen (analog zu sehen zu den Fleischtöpfen Ägyptens), denn die Assyrer können sie nicht retten. Erbarmen kommt allein von dem einen wahren Gott.
Gott ist es, der die Schuld vergeben kann, der dem Menschen einen Neuanfang schenken kann. Gott ist auch bereit, seiner geliebten Braut alles zu vergeben, was sie aufrichtig bereut. Und so möchte er Israel „aus freiem Willen wieder lieben“. Er möchte die „Untreue heilen“. Und sein Zorn wird sich abwenden. Ihm geht es nicht darum, andere seinen Zorn spüren zu lassen. Er reagiert auf Unrecht, aber sein Ziel ist nicht diese Reaktion. Vielmehr möchte er die Gegenliebe seiner Braut.
Gott ist bereit, so wie zuvor für seine Braut da zu sein, ihr alles zu schenken, sie zu versorgen. Er möchte sie wieder zum Sprossen und zum Blühen bringen. Er möchte sie wieder mit der Fülle seines Segens überschütten. Gott ist bereit, Israel wieder zu einem prächtigen Weinstock zu machen.
Das sind die heilvollen Aussichten. Nun liegt es an Israel, umzukehren und das Herz allein Gott zu schenken. Gottes Wege sind ganz nachvollziehbar und offen. Gott ist ein sich offenbarender Gott, der mit offenen Karten spielt. Seine Wege sind deshalb gerade. Nun kommt es auf Israel an, auf diese Wege zurückzukommen.
Ps 51
3 Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
4 Wasch meine Schuld von mir ab und mach mich rein von meiner Sünde!
8 Siehe, an Treue im Innersten hast du Gefallen, im Verborgenen lehrst du mich Weisheit.
9 Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; wasche mich und ich werde weißer als Schnee!
12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!
13 Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, deinen heiligen Geist nimm nicht von mir!
14 Gib mir wieder die Freude deines Heils, rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!
17 Herr, öffne meine Lippen, damit mein Mund dein Lob verkünde!
Was wir als Antwort darauf beten, ist ein ganz bekannter Bußpsalm. Es ist im Grunde das Gebet, das die Israeliten nun im Anschluss an den Umkehraufruf Hoseas beten sollte, um wiederhergestellt zu werden. Es ist das Gebet jedes Menschen, der vor Gott schuldig geworden ist. Deshalb ist er auch für uns hochaktuell. Wir alle sündigen und bedürfen deshalb der Barmherzigkeit Gottes.
Dieser Psalm ist von der Ausgangssituation her eine Selbstanklage des Königs David, der sich vor Gott versündigt hat. Er hat wirklich aufrichtig bereut, was er getan hat. Er hat seine Sünden vor Gott bekannt und um sein Erbarmen gebetet. Deshalb hat ihm Gott auch vergeben, auch wenn er die Konsequenzen der Sünde tragen musste (den entstandenen Schaden müssen wir ja trotzdem wiedergutmachen).
„Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld“ erinnert uns an den Zöllner im Gleichnis Jesu, der ganz hinten im Tempel steht und vor Schuldbewusstsein nicht einmal seine Augen zum Himmel erheben kann. Das ist ein Stoßgebet, das wir über den Tag verteilt immer wieder beten müssen. Gott soll uns gnädig sein, weil wir uns unserer Schuldhaftigkeit bewusst sind. Das heißt nicht, dass man sich den ganzen Tag fertig machen muss, sondern in Gottes Huld, in seiner überragenden Herrlichkeit, in seiner steten Gegenwart seine eigene Armut erkennt. Zugleich sind wir ja gewiss, dass er uns würdig macht, wo wir es nicht sind. Deshalb dürfen wir ja trotzdem erhobenen Hauptes durch die Welt gehen. Er hat uns gewürdigt. Aber das ist der Punkt. Gott macht uns gerecht, nicht wir uns selbst. Und über den Tag verteilt tun wir Dinge, die nicht gut sind oder unterlassen die guten Taten. Deshalb ist auch der nächste Teil ein stetes Gebet in unserem Herzen: „Tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen.“ Gott ist es, der unsere Schuld von uns nehmen kann. Nehmen wir das in Anspruch! Vor allem geschieht das in der Beichte.
„Wasch meine Schuld von mir ab und mach mich rein von meiner Sünde“, ist ein Vers, den die Priester bei der Gabenbereitung zum Schluss beten, während der Messdiener ihnen Wasser über die Hände gießt. Aber auch wir beten diesen Vers, jedesmal wenn wir uns versündigt haben und umkehren. König David bittet Gott um sein Erbarmen und um die Vergebung der Schuld, wobei er gleichzeitig seine Sünden bekennt. Er hat schwere Sünden begangen, vom Ehebruch bis hin zu einem Mord. Und doch glaubt er, dass Gottes Liebe größer ist als seine größte Sünde. So tut es auch der verlorene Sohn im Gleichnis vom barmherzigen Vater, so möchte Jesus auch, dass wir tun. Gott kennt unsere Sünden schon längst, aber er möchte uns sprechen lassen, er gibt uns Gelegenheit, die eigene Schuld laut auszusprechen und somit einzugestehen. So gibt Gott auch seinem Volk die Chance, von den schweren Sünden umzukehren.
David appelliert an Gottes Treue, die ihm gefällt. Er ist der Treue und er möchte die Einheit mit seiner Braut. So soll Gott David eine neue Chance geben, denn er ist bereit, Gott wieder die Treue zu halten. So soll auch Israel nun sagen, das Gott durch die Baalsopfer und anderen Götzendienste untreu geworden ist.
„Entsündige mich mit Ysop“ deutet die in Lev 14,4-7 und Num 19,18 angekündigte Reinigung des Menschen an, durch die er wieder kultfähig wird. Während es in Levitikus noch um äußere Unreinheit wie Aussatz geht, betrifft sie bei König David die moralische Ebene. Das ist sehr „fortschrittlich“, weil später Jesus den Pharisäern genau dies klarmachen möchte: Was den Menschen verunreinigt, sind seine bösen Taten, die aus dem Inneren kommen, nicht irgendwelche Speisen, Blut oder Tod oder weitere äußere Einflüsse. Entsündigt werden muss der Sünder, und zwar von einem Reinen. Der reinste ist aber Gott.
Israel hat sich mit dem Götzendienst an den Baalen etc. vor Gott versündigt. Es ist unrein geworden und kann aufgrund der eigenen Schuld keine Opfer mehr darbringen. Deshalb heißt es in Hosea auch, dass es keine Stiere opfern, sondern aufrichtige Gebete darbringen soll. Vor diesem ganzen Hintergrund entdecken wir, was für eine tiefgründige Bedeutung der Ysopzweig in der Johannespassion hat. Es ist kein Zufall, dass man Jesus Essig über einen Schwamm auf einem Ysopzweig reicht. Hinzu kommt auch die Verwendung des Zweiges bei der Bestreichung von Türpfosten und -sturz mit dem Blut des Passahlammes in der Exodusgeschichte. Er hat eine tiefe Bedeutung in der Heiligen Schrift.
So wie David sich nach einem reinen Herzen und einem festen Geist sehnt, so sehnen sich die ersten Menschen nach einer Erneuerung, nach einer neuen Chance. Auch wir sehnen uns nach einem Neuanfang und dürfen beten: Herr, schenke mir ein neues Herz, ein neues Leben in deinem Segen. Und wenn wir mit derselben Haltung zu ihm kommen wie König David hier im Psalm durchblicken lässt, dann wird Gott auch nicht zögern, unser Leben zu erneuern.
„Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz und einen festen Geist erneuere in meinem Inneren“. David sehnt sich nach Erneuerung. Er möchte neu werden. Und diese Sehnsucht hat sich mit Christus erfüllt. Die gefallene Schöpfung hat mit ihm den Ausweg in eine Neuschöpfung durch den Hl. Geist erlangt. Wir alle dürfen neugeboren werden im Heiligen Geist bei der Taufe, in der wir die Erlösung Jesu Christi gläubig annehmen. Mit der Taufe werden wir ganz reingewaschen von allen Sünden, die wir bis dahin begangen haben, und vom Makel der Erbsünde. Und wenn wir nach der Taufe schuldig geworden sind, dann ist Gott so barmherzig, dass er uns dann ein neues Herz durch das Sakrament der Beichte schenken möchte!
David bittet Gott darum, die Freundschaft mit ihm nicht zu kündigen („verwirf mich nicht von deinem Angesicht“). Er bittet ihn darum, die Salbung nicht zurückzunehmen, seinen gesamten Heilsplan mit David („nimm deinen Hl. Geist nicht von mir“, denn Salbung bedeutet Geistgabe). Er bittet Gott insgesamt darum, den Bund mit ihm nicht zu kündigen wegen dem, was er ihm angetan hat. Gott hat ihm aber zugesagt, dass er treu ist und einen Bund nicht zurücknimmt. Und so bitten auch wir Gott darum, dass er den Bund mit uns nicht kündigt, aber nun den neuen Bund. Gott ist treu. Er bleibt bei uns, aber es hängt von uns ab, ob wir uns selbst durch die Ablehnung Gottes aus dem Stand der Gnade verabschieden oder nicht. Mit diesem Stand der Gnade ist der Hl. Geist verbunden. Dieser kann in einem nur dann wirken, wenn die Leitung nicht verstopft oder sogar abgeschnitten ist. Und so ist Gott auch den Israeliten treu. Er nimmt seinen ersten Bundesschluss nicht zurück, aber die Konsequenz der Sünde müssen die Menschen dennoch tragen. Er ist bereit, den Götzendienst zu vergeben und aus Israel wieder einen üppigen Weinstock zu machen.
Davids Sünde hat ihn unglücklich gemacht. Das wird uns deutlich aufgrund der Bitte hier im Psalm „mach mich wieder froh mit deinem Heil“. Die Sünde macht uns immer unglücklich, weil sie uns in einen Streit mit Gott bringt. Wenn wir uns aber von Gott entfernen, entfernen wir uns von der Lebensquelle. Dann kann es uns seelisch nur schlecht gehen. Wir werden innerlich einsam und unzufrieden. Wir werden traurig, weil Freude eine Frucht des Hl. Geistes ist. Diese verlieren wir aber durch die Sünde. David möchte wieder zur glücklichen Beziehung zu Gott, zu seiner ersten Liebe zurückkehren. Er bittet Gott um die Frucht der Freude, die nur der Hl. Geist wieder verleihen kann. Er kann sich nicht selbst glücklich machen. Es ist ein Geschenk, das von Gott kommt. Das hat David verstanden. Und auch wir müssen einsehen, dass nur Gott uns wirklich glücklich machen kann, kein Mensch, auch nicht wir selbst uns, ebenso keine materiellen Dinge oder Ruhm und Ansehen. Auch die Israeliten müssen das einsehen. Sie hatten alles. Gott hat sie mit seinem Segen so reich überschüttet, doch sie haben stattdessen mit Götzen geliebäugelt.
Gott möge David die Lippen öffnen, damit er wieder Lobpreis machen kann. Dies kann er zurzeit nicht, denn sein Herz ist nicht bereit dafür. Dieses muss Gott erst verwandeln. Für David kommt kein oberflächliches Loben in Frage. Schließlich möchte er mit dem Herzen immer dabei sein und es ist für David ein Ausdruck der innigen Beziehung zu Gott. Diese ist jetzt aber gestört. Auch wir Menschen können Gott wieder loben und preisen, wenn alles Störende ausgeräumt ist. Wenn wir wieder im Stand der Gnade sind, können wir wieder feiern. Dann ist die Gemeinschaft mit Gott wiederhergestellt. Wir denken da besonders an die Eucharistie. Bei dieser antizipierten Hochzeit des Lammes können wir den Leib Christi erst empfangen, wenn die Gemeinschaft intakt ist. Wie traurig man sich fühlt, wenn man nicht nach vorne gehen kann, weil man sich schwer versündigt hat! Dann beten auch wir „verschaffe mir Gott ein reines Herz! Mach mich wieder froh mit deinem Heil, mit deinem Jesus!“ Auch uns möchte Gott die Schuld vergeben und hat deshalb das Sakrament der Versöhnung gestiftet. Wie wohltuend ist es für die Seele, dieses Heilmittel in Anspruch zu nehmen! Umso trauriger ist es, dass so wenige Menschen diese Chance nutzen. So werden sie aber auch zeitlebens unglücklich sein. Es liegt am Schuldigen, diese Chance zu nutzen oder nicht – auch im Falle der Israeliten.
Mt 10
16 Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben!
17 Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch an die Gerichte ausliefern und in ihren Synagogen auspeitschen.
18 Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt werden, ihnen und den Heiden zum Zeugnis.
19 Wenn sie euch aber ausliefern, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.
20 Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.
21 Der Bruder wird den Bruder dem Tod ausliefern und der Vater das Kind und Kinder werden sich gegen die Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken.
22 Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.
23 Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Denn, amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.
Wie in den letzten Tagen auch geht es heute um die Worte Jesu, bevor er seinen erwählten Zwölferkreis in die umliegenden Städte schickt, damit sie seine Heilstaten vollbringen und seine Botschaft verkünden. Bei all dem geht es um eine zeitlich begrenzte „Generalprobe“, denn nach Pfingsten wird es die Haupthandlung der Jünger sein.
Jesus sendet sie wie Schafe mitten unter die Wölfe. Das heißt, dass sie den Menschen ausgeliefert sein werden. Sie müssen also auch damit rechnen, dass sie Schaden nehmen werden für die Botschaft Jesu Christi. Sie sollen bei ihrer Verkündigung von den Tieren die Stärken abgucken. Das ist typisch weisheitlich gesprochen. Jesus orientiert sich bei diesen Worten an der Weisheitsliteratur des Alten Testaments. Schlangen sind für ihre Klugheit bekannt. Diese sollen die Jünger bei ihrer Verkündigung beherrschen. Das heißt konkret, dass sie überlegen müssen, wann der richtige Zeitpunkt zum Sprechen, wann der Zeitpunkt zum Schweigen und was die Art und Weise der Verkündigung sein muss. Sie sollen die jeweilige Situation gut einschätzen. Doch zugleich sollen sie alles Andere als ängstlich sein. Sie sollen mutig und ohne zu viel Grübelei in die Bresche springen, wenn es sein muss. Und das können sie bei den Tauben sehen. Diese leben vor sich hin, ohne an morgen zu denken. Diese „Leichtigkeit“ sollen sie beherzigen, weil zu viele Sorgen sie daran hindern, auf Gottes gute Vorsehung zu vertrauen.
Jesus hat keine glamourösen Aussichten für die Apostel. Diese werden angezeigt und in Synagogen bestraft werden. Sie werden sogar vor weltliche Herrscher gebracht werden, um vor ihnen Zeugnis für Christus abzulegen. Die Apostel sollen dann aber keine Sorge um die richtigen Worte haben, denn der Geist Gottes wird sie ihnen eingeben. Wir könnten im Grunde sagen: Was Jesus ihnen mit auf den Weg gibt, ist eine Botschaft nicht nur für die kurze Generalprobe, sondern für die gesamte Verkündigung, auch nachösterlich.
Jesus kündigt an, was mit allen Christen passieren wird, die treue Zeugen der Botschaft Jesu Christi sein möchten: Die eigene Familie wird einem in den Rücken fallen und sogar anzeigen. Es wird zu Konflikten in den Familien kommen, wo nur ein Teil sich zu Christus bekehrt. Christen werden gehasst werden. Wie aktuell dieser Satz doch ist! Bis heute kann man die Christen nicht ausstehen, als ob sie die größten Verbrecher sind. Dabei sind sie es, die sich in der radikalen Liebe Gottes sogar umbringen lassen.
Es wird ein steiniger Weg, doch wer ihn bis zum Ende geht, ohne vom Glauben abzufallen, wird am Ende reich belohnt werden.
Und wenn die Apostel bei ihrer Verkündigung in einer Stadt verfolgt werden, sollen sie in eine andere Stadt gehen. Die Arbeit im Weinberg Gottes wird nie zuende gehen, weil es immer Abeit geben wird, bis Christus am Ende der Zeiten wiederkommt.
Jesus spielt mit offenen Karten und verspricht nichts, was sich am Ende gar nicht bewahrheitet. Er legt den Weg zum Vater ganz offen – es ist ein einziger Kreuzweg. Aber das Überzeugende daran, dass so viele bis heute bereit sind ihn zu gehen, ist: Jesus selbst ist der Erste, der ihn wirklich gegangen ist. Und was die Kreuzträger am Ende erwartet, ist das ewige Heil. Der Satan macht es genau umgekehrt: Weil die Hölle so unattraktiv ist, wie nichts Anderes, belügt er die Menschen und gestaltet den Weg dorthin möglichst attraktiv. So lockt er sie auf den breiten highway to hell, damit sie am Ende überrumpelt werden, doch dann ist es zu spät.
Was ist also besser? Den Weg zur ewigen Verdammnis in vollen Zügen genießen und dann für immer leiden oder den steinigen Kreuzweg gehen und am Ende in der ewigen Glückseligkeit sein? Eine Entscheidung für Israel, aber auch für uns heute.
Ihre Magstrauss