Heute haben wir wieder viele spannende Heiligen-Gedenktage, unter anderem zwei Wüstenväter, die in der orthodoxen Kirche ganz besonders verehrt werden. Da ich in den letzten Tagen immer wieder Wüstenväter betrachtet habe, widmen wir uns heute einem westlichen Heiligen, genauer gesagt dem Seligen Marcelo Spinola y Maestre. Er wurde im Jahr 1835 im spanischen San Fernando geboren. Er war der Sohn von Juan Nepomuceno Spinola y Osorno, dem fünften Marchese Spinola. Er war ein spanischer Kardinal und katholischer Erzbischof, der 1906 in Sevilla verstarb. Das Marquisat Spinola ist ein erblicher Adelstitel des Königreichs Spanien, das im Jahr 1752 Benito Antonio Spinola (Genua 1687 – Madrid 1774) zum ersten Marquis Spinola, Teniente General und Mitglied des Consejo Supremo de Guerra, für seine brillante militärische Karriere in der spanischen Armada ernannte.
Marcelo Spínola wurde am 14. Januar 1835 auf der Insel San Fernando in der Provinz Cádiz geboren. Seine Eltern waren Juan Spínola y Osorno, Markgraf von Spínola, und Antonia Maestre y Osorno; sie hatten acht Kinder, von denen vier im Säuglingsalter starben. Er wurde am folgenden Tag in der Militärpfarrei San Fernando vom Militärkaplan des zweiten Bataillons des Real Cuerpo de Artillería de la Marina getauft. Sein Nachname wird ebenfalls als Espínola angegeben. Seine ersten Studien absolvierte er in der Schule von San Fernando, die von 1843 bis 1845 von Priestern geleitet wurde; anschließend besuchte er von 1845 bis 1846 das Colegio Santo Tomás in Cádiz, wo er Latein, spanische und französische Grammatik und grundlegende Philosophie studierte. Anschließend besuchte er die Schule von Motril, wohin sein Vater von 1846 bis 1847 versetzt worden war. Von 1847 bis 1848 besuchte er die Schule in Granada, wo er Physik, Chemie und Naturgeschichte studierte. Anschließend besuchte er von 1849 bis 1852 die Universität von Valencia und die Universität von Sevilla, wo er am 29. Juni 1856 seinen Abschluss machte. Er eröffnete eine Anwaltskanzlei in Huelva und bot den Armen kostenlose Dienstleistungen an. Er zog nach Sanlúcar de Barrameda, als sein Vater als Hafenchef in diese Stadt versetzt wurde. Auf Anraten des Kanonikers Diego Herrero y Espinosa de los Monteros beschloss er, seiner Berufung zum Priester zu folgen, und begann zu Hause mit dem Studium der Theologie. Am 29. Mai 1863 erhielt er die kirchliche Tonsur und am 20. Februar 1864 das Diakonat. Die Priesterweihe empfing er am 21. März 1864. Bis 1880 war er in der Erzdiözese Sevilla in verschiedenen Pfarreien als Seelsorger tätig. In dieser Zeit widmete er sich sehr den Kranken und Randständigen. Am 16. Dezember 1880 wurde er von Papst Leo XIII. zum Titularbischof von Milos und Weihbischof von Sevilla ernannt. Es folgten Versetzungen in die Diözesen Coria (1884) und Málaga (1886), bevor er 1895 Erzbischof von Sevilla wurde. In seiner Zeit in Coria gründete er die Kongregation der „Diener vom göttlichen Herzen“, die sich vor allem der Fürsorge der Armen und Kranken widmen sollten. Sein Bischofsspruch lautet „Entweder Heiligkeit oder Tod“. In seiner bischöflichen Zeit setzte er sich unter anderem für Bildungsreformen ein. Von 1891 bis 1894 und von 1898 bis zu seinem Tod war er zudem Senator des spanischen Königreichs. Im Konsistorium vom 11. Dezember 1905 wurde er von Papst Pius X. zum Kardinal ernannt. Er wurde zum Kardinal-Priester ernannt, ohne dass ihm ein Titel zugewiesen wurde. Spínola starb am Mittag des 20. Januar 1906 in Sevilla. Am 24. Januar 1913 wurden seine sterblichen Überreste in ein neues Mausoleum in der Dolores-Kapelle derselben Kathedrale überführt.
Der Seligsprechungsprozess begann am 19. Februar 1956 unter Papst Pius XII. und wurde auf diözesaner Ebene in der Erzdiözese Sevilla eingeleitet. Die Positio, die sein heroisches Tugendleben dokumentiert, wurde 1978 der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse vorgelegt. Dies gipfelte im Dekret über die heroische Tugend am 24. September 1983, mit dem Papst Johannes Paul II. ihm den Titel eines Ehrwürdigen verlieh. Ein Wunder, das seiner Fürsprache zugeschrieben wird, wurde untersucht und 1985 mit nach Rom gesandten Unterlagen bestätigt. Johannes Paul II. bestätigte das Wunder am 10. November 1986, was am 29. März 1987 zu seiner Seligsprechung führte. Ein weiteres Wunder wurde vom 11. April 2011 bis zum 7. April 2013 in Jaén auf Diözesanebene untersucht. Die Dokumentation muss vor der Heiligsprechung in Rom eingereicht und genehmigt werden.
Der selige Marcelo hat in seiner Zeit Spuren hinterlassen. Was ist mit uns? Erkennen wir die Herausforderungen unserer heutigen Zeit und bringen wir uns mit unseren gottgeschenkten Gaben ein? Mögen auch wir ein Herz für die Armen und Kranken haben wie der selige Marcelo und alles zur größeren Ehre Gottes tun!
Sel. Marcelo, bitte für uns!
Hier die Auslegung des Tages: https://magstrauss.com/2021/01/21/donnerstag-der-2-woche-im-jahreskreis-2/
Ihre Magstrauss