2. Mai: Hl. Athanasius von Alexandrien

Heute ist der Gedenktag eines großen Heiligen der frühen Kirche, dem wir vieles zu verdanken haben: Durch seinen Einsatz sind viele häretische Trends zurückgedrängt, die Klarheit der Lehre fortgeführt worden und uns ist die Bibel in dem Kanon zugekommen, den wir jetzt vorliegen haben. Er trägt auch den Titel „Vater der Orthodoxie“, also der Rechtgläubigkeit.
Er wurde um das Jahr 297 (andere schreiben um 300) in der Stadt Alexandria in einer Familie frommer Christen geboren. Er erhielt eine gute weltliche Ausbildung, erwarb aber mehr Wissen durch das fleißige Studium der Heiligen Schrift. In seiner Kindheit lernte Athanasius den hl. Alexander, den Patriarchen von Alexandrien, kennen. Eine Gruppe von Kindern, zu der auch Athanasius gehörte, spielte am Meeresufer. Die christlichen Kinder beschlossen, ihre heidnischen Spielkameraden zu taufen. Der junge Athanasius, den die Kinder als „Bischof“ bezeichneten, vollzog die Taufe und wiederholte dabei genau die Worte, die er in der Kirche während dieses Sakraments gehört hatte. Patriarch Alexander beobachtete dies alles von einem Fenster aus. Dann befahl er, die Kinder und ihre Eltern zu ihm zu bringen. Er unterhielt sich lange mit ihnen und stellte fest, dass die von den Kindern vollzogene Taufe nach der kirchlichen Ordnung vollzogen wurde. Er erkannte die Taufe als echt an und besiegelte sie mit dem Sakrament der Taufe. Von diesem Zeitpunkt an kümmerte sich der Patriarch um die geistliche Erziehung des Athanasius und führte ihn mit der Zeit in den Klerus ein, zunächst als Lektor, dann weihte er ihn zum Diakon. Als solcher begleitete Athanasius den Patriarchen Alexander zum Ersten Ökumenischen Konzil in Nizäa im Jahr 325. Auf dem Konzil widerlegte Athanasius die Irrlehre des Arius. Seine Rede fand die Zustimmung der Väter des Konzils, aber die Arianer, sowohl die offenen als auch die heimlichen, fingen an, Athanasius zu hassen und verfolgten ihn für den Rest seines Lebens. Nach dem Tod des heiligen Patriarchen Alexander wurde Athanasius einstimmig zu seinem Nachfolger auf dem Stuhl von Alexandria gewählt. Er lehnte ab, da er sich für unwürdig hielt, wurde aber auf Drängen der gesamten Bevölkerung, die damit einverstanden war, im Alter von 28 Jahren zum Bischof geweiht und als Erzpastor der Kirche von Alexandria eingesetzt. Athanasius leitete die Kirche siebenundvierzig Jahre lang und musste während dieser Zeit Verfolgung und Leid durch seine Gegner ertragen. Mehrmals wurde er aus Alexandria vertrieben und versteckte sich vor den Arianern an einsamen Orten, da diese wiederholt versuchten, ihn zu töten. So verbrachte er mehr als zwanzig Jahre im Exil (einer anderen Quelle zufolge 17 Jahre), kehrte zu seiner Herde zurück und wurde dann erneut verbannt. Es gab eine Zeit, in der er als einziger rechtgläubiger Bischof in der Gegend blieb, als alle anderen Bischöfe der Ketzerei verfallen waren. Auf den falschen Konzilien der arianischen Bischöfe wurde er als Bischof abgesetzt. Obwohl er viele Jahre lang verfolgt wurde, verteidigte der Heilige weiterhin die Reinheit des Glaubens und schrieb zahlreiche Briefe und Traktate gegen die arianische Häresie. Als Julian der Abtrünnige (361-363) eine Verfolgung gegen die Christen begann, richtete sich sein Zorn zunächst gegen Athanasius, den er als eine große Stütze der nizänischen Gläubigen betrachtete. Julian beabsichtigte, den Heiligen zu töten, um dem Christentum einen schweren Schlag zu versetzen, doch er kam bald selbst ums Leben. Als er in einer Schlacht von einem Pfeil tödlich verwundet wurde, schrie er verzweifelt auf: „Du hast gesiegt, o Galiläer“. Nach Julians Tod leitete Athanasius sieben Jahre lang die Kirche von Alexandria und starb 373 im Alter von sechsundsiebzig Jahren. Zahlreiche Werke des hl. Athanasius sind erhalten geblieben: vier Reden gegen die arianische Häresie, ein Brief an Epiktet, Bischof der Kirche von Korinth, über die göttliche und menschliche Natur Jesu Christi, vier Briefe an Serapion, Bischof von Thmuis, über den Heiligen Geist und seine Gleichheit mit dem Vater und dem Sohn, die sich gegen die Häresie des Makedonius richten. Weitere apologetische Werke des Heiligen zur Verteidigung ders Glaubens sind erhalten geblieben, darunter der Brief an den Kaiser Constantius. Athanasius schrieb Kommentare zur Heiligen Schrift und Bücher mit moralischem und didaktischem Charakter sowie eine Biografie des heiligen Antonius des Großen, mit dem er sehr eng befreundet war. In seinem Osterfestbrief von 367 zählt er genau jene Bücher des Neuen Testaments auf, die bis heute als kanonisch gelten. So ist seine Aufzählung der älteste schriftliche Beleg für die Reihenfolge und Zusammensetzung des Neuen Testaments, die wir haben. Die katholische Kirche ernannte Athanasius 1568 durch Papst Pius V., den wir am Sonntag gefeiert haben, zum Kirchenlehrer.

Hier kommen Sie zu den Tageslesungen: https://magstrauss.com/2022/05/10/dienstag-der-4-osterwoche-3/

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