Heute gedenken wir des Märtyrer Florian, der Anfang des 4. Jahrhunderts in Österreich lebte. Die letzte und schwerste der Christenverfolgungen im Römischen Reich war die des römischen Kaisers Diokletian, die 303 n. Chr. begann und bis 313 n. Chr. dauerte. Aus dieser Zeit sind viele Geschichten von Märtyrern, die Jesus Christus treu geblieben sind, durch die Tradition der Kirche überliefert. Zu diesen Geschichten gehört auch die des heiligen Florian, der als Soldat und Feuerwehrmann arbeitete. Der größte Teil der Städte, insbesondere die Slums, waren damals aus Holz gebaut. In einer römischen Stadt kam es jeden Tag zu mehreren Bränden, und es war tägliche Wachsamkeit geboten. Die Feuerwehren wurden in Kompanien von etwa 50 Mann aufgeteilt und in der ganzen Stadt stationiert. Zu ihren Aufgaben gehörten ständige Patrouillen durch die Stadt, um nach kleinen Bränden Ausschau zu halten, die sich leichter eindämmen ließen. Wurde ein Feuer entdeckt, organisierten die Feuerwehren Eimerketten vom nächsten öffentlichen Brunnen aus, um das Wasser zum Brandherd zu bringen. Die Arbeit war gefährlich und hart, vor allem, wenn sich das Feuer in den oberen Stockwerken der klapprigen Holzhäuser befand, die drei bis sechs Stockwerke hoch sein konnten. Der heilige Florian war ein angesehener Offizier der römischen Armee, zu dessen Aufgaben es gehörte, eine Feuerwehr zu befehligen. Er war zweifelsohne bei den Behörden hoch angesehen, da er im Rang aufstieg. Als jedoch die Verfolgung durch Diokletian begann, wurde Florian wegen seines christlichen Glaubens vor seine Mitsoldaten gestellt und verurteilt. Da er seinen Glauben nicht verleugnen wollte, beschloss man, ihn auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Florian soll davon gesprochen haben, dass es für ihn eine gute Möglichkeit sei, in den Himmel zu kommen, wenn er im Feuer verbrannt würde. Die Soldaten folterten ihn stattdessen auf andere Weise, unter anderem rissen sie ihm die Haut vom Körper. Schließlich legten die Soldaten Florian ein Seil um den Hals und warfen ihn in den Fluss Ennis, wo er ertrank. Florians Leiche wurde von einer gläubigen Christin geborgen und begraben. Später wurden seine sterblichen Überreste in das Augustinerkloster St. Florian in der Nähe der heutigen Stadt Linz in Österreich gebracht. Im Jahr 1138 baten König Kasimir von Polen und der Bischof von Krakau darum, einige Reliquien des heiligen Florian in die Stadt Krakau zu bringen. Seit dieser Zeit gilt der heilige Florian als Schutzpatron Polens und der Stadt Linz. Es wird von vielen Wundern berichtet, die auf seine Fürsprache zurückgehen. In seiner Ikonographie wird St. Florian in der Uniform eines römischen Offiziers dargestellt, der ein Bild mit Wasser hält, das Flammen löscht. Andere Bilder zeigen ihn mit einem Seil, das an einem massiven Steinrad befestigt ist, als Hinweis auf sein Martyrium.
Hier geht es zu den Lesungen des Tages: https://magstrauss.com/2022/05/12/donnerstag-der-4-osterwoche-2/
Ihre Magstrauss