Vita

Ich kam am 15. Juli 1988 als ältestes von fünf Kindern in Karaganda, Kasachstan zur Welt. Es gehörte damals zur Sowjetunion, war also kommunistisch und dadurch kein guter Ort, als Deutsche und zugleich katholische Person frei zu leben. Meine Vorfahren litten sehr unter dem Regime. Viele sind erschossen worden oder kamen in den Arbeitslagern auf grausame Weise um. Kurz vor meinem ersten Geburtstag siedelte meine Familie nach Deutschland zurück, nachdem meine deutschen Vorfahren aufgrund von zwei Edikten Katharinas der Großen im 18. Jahrhundert in die Wolgagebiete bzw. in die Schwarzmeerregion kamen.

Durch mein Elternhaus bin ich sehr intensiv mit dem katholischen Glauben aufgewachsen und lernte ein sakramentales Leben sowie eine persönliche Beziehung zu Gott ein. Ich komme aus einer Musikerfamilie. Meine Eltern heirateten mit der Berufung, eine christliche Lobpreisfamilie zu gründen. So haben wir alle von Gott ganz unterschiedliche musikalische Begabungen erhalten, sodass wir seit vielen Jahren als Gesangsensemble und als Band Musik für Jesus machen. Auf diese Weise hat sich mein Glaube ebenfalls vertieft. Wir haben einen Familienkanal auf YouTube, schauen Sie hier gerne vorbei! Wir bieten gegen eine Spende auch CDs an, wodurch wir meinen Onkel Pfarrer Anton Berger unterstützen. Er arbeitet als Priester in Kasachstan.

Als ich 2008 mein Abitur machte, plante ich eigentlich ein ganz anderes Studium. Ich bewarb mich an der Kunstakademie in Münster und wollte Bildende Künste studieren. Bei diesem Plan hatte ich bereits Zweifel, ob ich auf diese Weise den Menschen wirklich dienen könnte. Als die Absage kam, war ich umso erleichterter. Immer mehr reifte in mir der Wunsch nach einem Theologiestudium. In der Zwischenzeit absolvierte ich ein ausführliches Gemeindepraktikum, bei dem ich die geistliche Armut erkannte, die in den Gemeinden vorherrscht.

Im Frühjahr 2009 begann ich ein Diplomstudium der Katholischen Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, das ich fünf Jahre später als Magister Theologiae abschloss. Daran knüpfte ich ein Promotionsstudium an derselben Fakultät an, um den akademischen Grad des Doctor Theologiae zu erlangen. Nach einer sehr arbeitsintensiven Zeit, dem Wechsel meines Doktorvaters aufgrund eines Lehrstuhlwechsels und endlosen Korrekturnächten mit meinem Mann Eduard gelang mir dies schließlich im Jahre 2020. Promoviert habe ich im Fach „Exegese des Neues Testaments“ bei Prof. Dr. Adrian Wypadlo. Der Titel meiner Dissertation lautet „Vision und Assoziation. Form- und Motivanalyse hymnenartiger Passagen in der Johannesoffenbarung und Vergleich mit den Orphischen Hymnen.“ Nun arbeite ich als selbstständige katholische Theologin und Publizistin.

Meinen Mann Eduard lernte ich während meines Theologiestudiums kennen. Seit 2016 sind wir glücklich verheiratet. Beruflich ist Eduard im Ingenieurwesen unterwegs. Er unterstützt mich bei der Ausführung meiner selbstständigen Tätigkeit, wo er nur kann. Gemeinsam wirken wir am Aufbau des Reiches Gottes in der Welt.