Jer 31,31-34; Ps 51,12-13.14-15.18-19; Mt 16,13-23
Jer 31
31 Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN – , da schließe ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund.
32 Er ist nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war – Spruch des HERRN.
33 Sondern so wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe – Spruch des HERRN: Ich habe meine Weisung in ihre Mitte gegeben und werde sie auf ihr Herz schreiben. Ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir Volk sein.
34 Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den HERRN!, denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Größten, werden mich erkennen – Spruch des HERRN. Denn ich vergebe ihre Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr.
35 So spricht der HERR, der die Sonne bestimmt zum Licht am Tag, die Ordnungen des Mondes und der Sterne zum Licht in der Nacht, der das Meer aufwühlt, dass seine Wogen brausen – HERR der Heerscharen ist sein Name.
In der Lesung hören wir heute die Fortsetzung der gestrigen Heilsverheißungen und eine ganz entscheidende Ankündigung. Gott selbst gibt dem Propheten Jeremia ein, dass er in Zukunft einen neuen Bund schließen wird, nämlich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda. Das allein ist schon Hoffnung genug, weil es die Zerbrochenheit der beiden Reiche überwinden wird. Und doch wird es kein Bundesschluss sein, wie ihn die Israeliten bis dahin kannten. Gott kündigt an, dass es ein Bundesschluss „nach diesen Tagen“ sein wird. Es kommt in Zukunft also eine neue Zeit, eine neue heilsgeschichtliche Epoche. Es wird ein Schreiben der Torah in die Herzen der Menschen sein. Wir sehen Jesus Christus vor uns, wie er bei der Bergpredigt die Verinnerlichung der Gebote Gottes verlangt, ein Schreiben der Torah in die Herzen! Die Sünde beginnt bereits dort und so soll der Mensch sein Herz reinigen, nicht nur seine äußeren Handlungen. Jesus schreibt nicht nur die Weisung in ihre Herzen, sondern erfüllt sie mit seiner ganzen Person. Was hier angekündigt wird, ist die Menschwerdung der Torah. Jesus ist das fleischgewordene Wort Gottes, der all das Verlangte, selbst vorlebt und mit seinem ganzen Wesen ausstrahlt. Gott gibt den Menschen seinen einzigen Sohn, dass er ganz bei den Menschen wohne. Er hat wahrlich sein Zelt unter den Menschen aufgeschlagen, weil er sie so sehr liebt!
Ganz in Bundessprache heißt es: „Ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir Volk sein.“ Es wird die „Geburt“ einer neuen Familie sein, der weltweiten Familie Gottes ohne nationale Grenzen. Dass es ein universaler Bund sein wird, erahnen wir auch an den Worten, dass alle den Herrn erkennen werden. Allen Menschen wird die Erlösung zuteilwerden, denn Gott kündigt die Sündenvergebung an. Er wird an die Sünde nicht mehr denken. Selig die Menschen, die diese Erlösung auch annehmen werden!
Gott, der Schöpfer, wird das alles bewirken. Nicht umsonst wird am Ende seine Schöpfungstätigkeit erwähnt. Er ist es, der die Zeiten geschaffen hat, der Tag und Nacht strukturiert hat durch die Himmelskörper und den Raum geschaffen hat durch das Meer. Denn was er hier ankündigt, ist eine neue Schöpfung, deren Anfang sein eigener Sohn markieren wird. Was in den prophetischen Büchern der Hl. Schrift visionär geschaut worden ist, der neue Himmel und die neue Erde, beginnt mit dem Bundesschluss Gottes im Abendmahlssaal und am Kreuz von Golgota.
Ps 51
12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz und einen festen Geist erneuere in meinem Innern!
13 Verwirf mich nicht vor deinem Angesicht, deinen heiligen Geist nimm nicht von mir!
14 Gib mir wieder die Freude deines Heils, rüste mich aus mit dem Geist der Großmut!
15 Ich will die Frevler deine Wege lehren und die Sünder kehren um zu dir.
18 Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie geben, an Brandopfern hast du kein Gefallen.
19 Schlachtopfer für Gott ist ein zerbrochener Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen.
Im heutigen Psalm bittet König David um Gottes Barmherzigkeit. Es ist, was alle Menschen beten sollten, denn für sie alle hat Gott das ewige Heil bereit. Wer umkehrt und ein Leben nach Gottes Geboten führen möchte, wer sich auf den Tod und die Auferstehung Jesu Christi taufen lässt, wird diese Erlösung erfahren. Er ist perfekt für jeden Einzelnen von uns, die wir uns stets um eine innere Erneuerung und Umkehr bemühen.
König David bittet Gott um sein Erbarmen. Er weiß, dass alles von einem reinen Herzen abhängt. Zudem kann der Mensch sich nicht selbst rechtfertigen. Er kann sich nicht am eigenen Schopf packen, weshalb er Gott darum bitten muss, ihn zu erneuern, ein reines Herz zu schenken. Wir müssen das ebenfalls demütig erkennen und zu Gott kommen. Er kann uns die Schuld vergeben und den Stand der Gnade wiederherstellen.
So wie David sich nach einem reinen Herzen und einem festen Geist sehnt, so sehnen sich die Israeliten zur Zeit des Propheten Jeremia eine Erneuerung ihrer Selbst durch Gott. Auch wir sehnen uns nach einem Neuanfang und dürfen beten: Herr, schenke mir ein neues Herz, ein neues Leben in deinem Segen. Und wenn wir mit derselben Haltung zu ihm kommen wie König David hier im Psalm durchblicken lässt, dann wird Gott auch nicht zögern, unser Leben zu erneuern.
David bittet Gott darum, die Freundschaft mit ihm nicht zu kündigen („verwirf mich nicht von deinem Angesicht“). Er bittet ihn darum, die Salbung nicht zurückzunehmen, seinen gesamten Heilsplan mit David („nimm deinen Hl. Geist nicht von mir“, denn Salbung bedeutet Geistgabe). Er bittet Gott insgesamt darum, den Bund mit ihm nicht zu kündigen wegen dem, was er ihm angetan hat. Gott hat ihm aber zugesagt, dass er treu ist und einen Bund nicht zurücknimmt. Und so bitten auch wir Gott darum, dass er den Bund mit uns nicht kündigt, aber nun den neuen Bund. Gott ist treu. Er bleibt bei uns, aber es hängt von uns ab, ob wir uns selbst durch die Ablehnung Gottes aus dem Stand der Gnade verabschieden oder nicht. Mit diesem Stand der Gnade ist der Hl. Geist verbunden. Dieser kann in einem nur dann wirken, wenn die Leitung nicht verstopft oder sogar abgeschnitten ist.
Davids Sünde hat ihn unglücklich gemacht. Das wird uns deutlich aufgrund der Bitte hier im Psalm „mach mich wieder froh mit deinem Heil“. Die Sünde macht uns immer unglücklich, weil sie uns in einen Streit mit Gott bringt. Wenn wir uns aber von Gott entfernen, entfernen wir uns von der Lebensquelle. Dann kann es uns seelisch nur schlecht gehen. Wir werden innerlich einsam und unzufrieden. Wir werden traurig, weil Freude eine Frucht des Hl. Geistes ist. Diese verlieren wir aber durch die Sünde. David möchte wieder zur glücklichen Beziehung zu Gott, zu seiner ersten Liebe zurückkehren. Er bittet Gott um die Frucht der Freude, die nur der Hl. Geist wieder verleihen kann. Er kann sich nicht selbst glücklich machen. Es ist ein Geschenk, das von Gott kommt. Das hat David verstanden. Und auch wir müssen einsehen, dass nur Gott uns wirklich glücklich machen kann, kein Mensch, auch nicht wir selbst uns, ebenso keine materiellen Dinge oder Ruhm und Ansehen.
Gott braucht keine Schlachtopfer und Brandopfer, wenn man sie tut, um ihn zu besänftigen, gleichzeitig aber ganz viele Leichen im Keller hat. Gerade König David hat schwere Sünden begangen und versteht, dass er die Beziehung zu Gott zerstört hat. Er konzentriert sich darauf, diese Beziehung wieder zu kitten, nicht einfach nur paar Opfer darzubringen und dann passt das schon. Das heißt nicht, dass wir das jetzt wortwörtlich nehmen müssen und David keine Opfer mehr darbringen soll. Wir sind hier in einem Psalm, einer poetischen Textgattung, die mit solchen rhetorischen Stilmitteln bestückt ist. Wir sehen an Davids Verhalten und an dem seines Sohnes Salomo, dass er diese Verse rhetorisch meint. Er hat den Festkalender mit all den Opfern ja noch ausgebaut und Salomo hat den Tempel gebaut, in dem weiterhin viele Opfer dargebracht wurden.
Es heißt vielmehr, dass Gott keine solchen Opfer braucht, wenn die Menschen ihr Leben nicht ändern wollen, wenn ihr Herz nicht umkehrbereit und reuevoll ist. Das ist sehr aktuell, denn auch heute locken viele Angebote aus der Esoterik damit, dass man Heil, Glück, Erfolg etc. haben kann ohne Umkehr: ob es Meditationen und körperliche Übungen sind (Yoga, Qigong etc), die Umstellung der Möbel im Haus für Glück im Leben (Fengshui) oder sogar Diäten für besseres Karma…Letztendlich geht es um Beziehung. Ein anderes Beispiel: Wenn ich mit meinem Mann oder meiner Frau im Streit liege, ist der beste Weg, die Versöhnung zu suchen, aufrichtig Entschuldigung zu sagen. Da kann man sich nicht herausreden und den Partner mit Geschenken überhäufen oder anders bezirzen. Das ersetzt die Entschuldigung nie.
Vielmehr wünscht sich Gott einen zerbrochenen Geist und ein zerschlagenes Herz, das heißt eine innere Bußhaltung und Bereitschaft zur Umkehr. Das ist ihm viel wertvoller. David hat das wirklich vorgelebt und ist deshalb bis heute ein Vorbild im Prozess der Umkehr sowie im Gebet, auch wenn er schlimme Sünden begangen hat.
Für uns heißt das heute nicht, dass wir keine Messen besuchen sollen, dem einzigen Opfer, das wir als Christen noch haben, das alle anderen Opfer der Juden abgelöst hat. Das heißt vielmehr, dass hinter dem knienden Menschen in der Kirchenbank auch ein reuiges Herz stecken muss, ein zerschlagener Geist, der bereit zur Umkehr ist und dies auch durch Taten im Alltag zeigt. Das ist das größte und edelste Opfer, das wir darbringen können, unser gelebtes Leben.
Mt 16
13 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen den Menschensohn?
14 Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.
15 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
16 Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!
17 Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.
20 Dann befahl er den Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.
21 Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären: Er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, getötet und am dritten Tag auferweckt werden.
22 Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen, und sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!
23 Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.
Im Evangelium hören wir heute das berühmte Messiasbekenntnis des Petrus. Jesus und seine Jünger kommen nach Cäsarea Philippi, einem Ort mit deutlichen kaiserkultischen Ansätzen (so der politische Rahmen). Und ausgerechnet dort fragt Jesus seine Jünger nun, für wen die Leute ihn halten. Das Ganze läuft darauf hinaus, dass Jesus zum Gegenbild des römischen Kaisers wird, nämlich als der eigentlich Gesalbte, der König eines übernatürlichen Königreichs. Die Analogie ist ein wichtiger pädagogischer Schachzug, um seine Jünger an die Abbildhaftigkeit von irdischem und himmlischem Königtum heranzuführen.
Der Ort ist noch für eine andere Sache bezeichnend: In der Nähe der Stadt befindet sich eine ganz bekannte Grotte zu Ehren des Gottes Pan, dem ursprünglichen Hirtengott. Das ist ein weiteres Stichwort. Jesus wird sich als der eigentliche Hirte, der gute Hirte charakterisieren, demgegenüber so eine pagane Gottheit verblasst. Und dies ist auch wichtig in Bezug zur Bevollmächtigung Petri, der sein Amt als Hirte verstehen und nicht zum Machtmissbrauch verleitet werden soll.
Die Jünger fassen die Gerüchteküche um Jesu Identität zusammen: Er sei Johannes der Täufer, Elija, Jeremia oder ein sonstiger Prophet.
Das ist teilweise sehr sinnlos und unlogisch, denn Johannes der Täufer war ja zusammen mit Jesus zu sehen. Wie kann Jesus also zugleich der Täufer sein? Die Elija-Frage ergibt als logische Konsequenz der Täufer-Aussage Sinn, denn Johannes ist als wiedergekommener Elija vermutet worden. Jesu Heilstaten lassen dies vermuten, denn er tut einige der von Elija bekannten Heilstaten. Wir merken hier, wie Gerüchte funktionieren: Ob sie überhaupt Sinn ergeben, wie hoch der Wahrheitsgehalt ist, spielt eine untergeordnete Rolle. Das Sensationelle daran erhält das Gerücht am Leben.
Dass Jesus ihnen die Frage überhaupt gestellt hat, ist eine Hinführung zu seiner eigentlichen Frage: Für wen haltet IHR mich?
Petrus ist wie so oft der erste, der sich zu Wort meldet. Dass er so schnell die treffende Antwort gibt, zeigt sein geisterfülltes Sprechen: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Das ist keine Schlussfolgerung aufgrund von logischem Nachdenken. Dies hätte mehr Zeit beansprucht. Es handelt sich um etwas, wofür ihm der Hl. Geist die Augen des Herzens geöffnet hat. Wie sonst kann ein ungebildeter Fischer aus Galiläa eine solch tiefe Wahrheit erkennen, wenn nicht aus dem Geist Gottes heraus?
Und aus dem Grund entgegnet Jesus auch diesem Messiasbekenntnis: „Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“ Mit Fleisch und Blut ist die menschliche Natur gemeint, zu der alles gehört, auch die kognitiven Fähigkeiten. Der Vater im Himmel hat es ihm offenbart, nämlich durch seinen Geist. Diesen werden sie in vollem Umfang an Pfingsten empfangen, was nicht heißt, dass sie nicht jetzt schon von ihm erfüllt werden. „Barjona“ ist kein zweiter Vorname oder Nachname, sondern der Beiname, mit dem Menschen spezifiziert worden sind: Es heißt wörtlich „Sohn des Jona“, was der Name seines Vaters ist.
Aufgrund seines Bekenntnisses verleiht Jesus ihm nun den Namen, unter dem wir ihn auch kennen und verehren – Petrus, der Fels. Er erhält diesen neuen Namen aufgrund der besonderen Berufung. Er soll zum Fundament der Braut Christi werden („und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“).
Die Mächte der Finsternis werden sie nicht überwältigen, was auf diesen besonderen Felsen zurückzuführen ist. Das macht den Unterschied zu all den Denominationen aus, die später entstanden sind. Sie gründen nicht auf diesem Felsen und sind deshalb nicht ewig.
Jesus verleiht Petrus so eine große Macht, dass sogar der Himmel sich nach seinen Entscheidungen richten wird: „19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.“ Diese Vollmacht hat nur er in seinem obersten Hirtenamt stellvertretend für Jesus, der zum Vater heimgekehrt und deshalb einen Stellvertreter auf Erden einsetzt. Diese Vollmacht überträgt sich jeweils auf den Nachfolger, denn dass Jesus dies nur für Petrus gesagt hat, ergibt keinen Sinn. Die Mächte der Finsternis werden die Kirche bestimmt nicht nur für die Lebenszeit des Petrus überwältigen. Das würde nicht zum Wesen Gottes passen, dessen Güte und Huld ewig sind.
Jesus kündigt im weiteren Verlauf des Gesprächs an, dass er leiden und sterben müsse und dass das Leiden unabdingbar ist. Und mitten in diese Ausführungen hinein lenkt der gerade so gelobte Petrus ein mit den Worten: „Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht geschehen!“ Und Jesus reagiert sehr hart und unerwartet, könnte man denken: „Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“ Jesus beschimpft nicht Petrus als Satan, sondern verjagt diesen, der hinter den Aussagen des Petrus steckt. Er versucht den soeben Berufenen. Das ist ganz normal. Wenn ein Mensch eine große Berufung empfängt, zittert der Widersacher Gottes. Er hat Angst, dass sein Unheilsplan durch einen so mächtigen Kämpfer zunichte gemacht wird. Und so versucht er, den mächtigen Kämpfer in die Knie zu zwingen, dass dieser von selbst kapituliert. So war es bereits bei Mose und Aaron. Dass sie gezweifelt haben, ist im Grunde auf die Versuchungen des Teufels zurückzuführen. Diese Taktik sehen wir selbst bei Jesus. Er ist bei seiner Taufe als der geliebte Sohn propagiert worden, an dem der Vater Gefallen hat. Und dann wird er in die Wüste geführt und versucht. Der Satan lässt nichts unversucht, damit Jesus seine Entäußerung aufgibt. Er lässt nicht locker bis zum Tod am Kreuz. Dass Petrus nun also versucht wird, ist sogar ein gutes Zeichen, weil es seine große Vollmacht zeigt. Wer heilig sein will, wird immer versucht. Wer nicht versucht wird, muss sich Sorgen machen…
Gott lässt das zu, damit Petrus eine erste Bewährungsprobe durchläuft. Er soll dadurch auch auf dem Teppich gehalten werden, damit er nicht vor Hochmut abhebt. So zeigt Gott ihm und den anderen Aposteln, dass sie trotz großer Bevollmächtigung durch Christus schwache Menschen sind, die stets auf der Hut sein müssen. Und vor allem: Jesus kann dies zum Anlass nehmen, ihnen die Prioritäten des Widersachers aufzuzeigen: Der Teufel lehnt Gottes Willen ab und möchte die Menschen dazu bringen, es ihm gleichzutun. Er ist es, der den Menschen einredet, dass sie sich in ihre Komfortzone retten sollen und Leiden zu vermeiden ist. Er ist es, der ihnen einredet, dass Hingabe sich nicht lohnt. So soll Jesus dieses Leiden nicht auf sich nehmen. Der Teufel redet Petrus sogar ein, dass es etwas Gutes ist, Jesus vom Leiden abzuhalten, weil es sein Zeichen von Liebe zu seinem Rabbi darstellt. So heimtückisch agiert der Böse. Er ist es, der das Leiden überhaupt erst in die Welt gebracht hat, und hindert die Berufenen daran, dem Bösen die Stirn zu bieten.
Heute geht es um den neuen Bund, den Gott mit allen Menschen guten Willens schließen möchte, um das Fundament dieses neuen Bundes, nämlich den Felsen Petrus, um die Kämpfe gegen den Widersacher Gottes, der letztendlich nichts ausrichten kann, solange Jesus mit an Bord ist. Das sei uns stets ein Appell! Möge der Herr immer in unserer Mitte sein, damit die Mächte der Finsternis die Kirche nicht überwältigen!
Ihre Magstrauss