25. Sonntag im Jahreskreis (C)

Am 8,4-7; Ps 113,1-2.4-5.6-7.8-9; 1 Tim 2,1-8; Lk 16,1-13

Am 8
4 Hört dieses Wort, die ihr die Armen verfolgt / und die Gebeugten im Land unterdrückt!

5 Ihr sagt: Wann ist das Neumondfest vorbei, dass wir Getreide verkaufen, / und der Sabbat, dass wir den Kornspeicher öffnen können? Wir wollen das Hohlmaß kleiner und das Silbergewicht größer machen, / wir fälschen die Waage zum Betrug,
6 um für Geld die Geringen zu kaufen / und den Armen wegen eines Paars Sandalen. / Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld.
7 Beim Stolz Jakobs hat der HERR geschworen: / Keine ihrer Taten werde ich jemals vergessen.

In der ersten Lesung aus dem Buch Amos hören wir einen Ausschnitt aus dem sogenannten Visionszyklus. Dabei vermittelt der Prophet Gottes strenge Zurechtweisung und Gerichtsankündigung.
Ein Hauptvorwurf ist im Buch Amos immer wieder das unmoralische Verhalten der Israeliten gegenüber ihren Nächsten. So werden diese bereits in der Einleitung des Gottesspruchs angeredet als jene, „die ihr die Armen verfolgt und die Gebeugten im Land unterdrückt“. Gott hat nicht umsonst Gebote gegeben, die Gottes „Option für die Armen“ offenbaren, also seine Unterstützung für jene, die besonders schwach, arm und hilfsbedürftig sind, die rechtlich gesehen sonst durchs Raster fallen und besonders viel Hilfe und Schutz benötigen.
Gott kritisiert die Habgier, von der die Angeklagten getrieben sind. Sie halten es kaum aus, am Neumondfest die Arbeit ruhen zu lassen, um Gott die Ehre zu geben, weil ihnen in dieser Zeit ein Geschäft durch die Lappen geht. Sie wollen immer mehr und mehr anhäufen und dabei auch auf unlautere Mittel zurückgreifen wie die Verfälschung von Maßen und Gewichten.
Amos‘ Vermittlung zeigt uns, dass Gott all das sieht. Er weiß um jedes Unrecht und es tut ihm weh. Er wird das niemals vergessen und seiner untreuen Braut auch vorhalten, nicht weil er Freude an Vorwürfen hat, sondern weil er sie zur Umkehr bewegen will.

Ps 113
1 Halleluja! Lobt, ihr Knechte des HERRN, lobt den Namen des HERRN!
2 Der Name des HERRN sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit.
4 Erhaben ist der HERR über alle Völker, über den Himmeln ist seine Herrlichkeit.
5 Wer ist wie der HERR, unser Gott,
6 der hinabschaut in die Tiefe, auf Himmel und Erde?
7 Den Geringen richtet er auf aus dem Staub, aus dem Schmutz erhebt er den Armen
.
8 um ihn wohnen zu lassen bei den Fürsten, bei den Fürsten seines Volks.
9 Die Kinderlose lässt er wohnen im Haus als frohe Mutter von Kindern. Halleluja!

Wir beten heute aus dem Psalm 113, einem Lobpreispsalm. Er ist eine passende Antwort auf die Lesung, weil es der Lobpreis der Liebe Gottes gegenüber den Geringen darstellt. Diese können sich freuen, weil Gott sie nicht übersieht.
„Halleluja“ ist die kürzeste Aufforderung zum Lobpreis („Preist Jahwe“). Und direkt im Anschluss erfolgt eine weitere Lobpreisaufforderung („Lobt, ihr Knechte des HERRN, lobt den Namen des HERRN!“). Knechte sind jene natürlich wörtlich, die am Rande der Gesellschaft stehen, aber im umfassenden Sinn meint es die Frommen, die dem Herrn nachfolgen – damals wie heute. Es klingt sehr liturgisch, da eine Gruppe zum Lobpreis aufgefordert wird. Das heißt auch wir haben Grund zum Lobpreis und werden als „Knechte des HERRN“ aufgefordert als Dank für die wunderbare Vorsehung Gottes. Wir sind nicht mehr Knechte der Torah, sondern Knechte Gottes, was die wahre Freiheit bedeutet.
„Der Name des HERRN sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit“ ist eine Wendung, die die Kirche übernommen hat, nämlich als Teil des sogenannten apostolischen Segens (der Herr sei mit euch…der Name des Herrn sei gepriesen….unsere Hilfe ist im Namen des Herrn….). Diesen dürfen die Nachfolger der Apostel beten und auf besondere Weise der Papst als Nachfolger Petri. Mit diesem apostolischen Segen sind unter anderem Ablässe verbunden.
Gott ist erhaben über alle Völker. Er ist stärker als alle weltlichen Herrscher zusammen. Er muss nur einmal seinen Willen ausführen und die Herrschaft aller fällt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Gott ist auch höher als wir, die wir die Herrscher über unser eigenes Leben sind. Er ist der eigentliche Herr über unser Leben und weiß, was wir brauchen. Er bestimmt den Anfang und das Ende. Er beschenkt uns und begnadet uns. Er sieht das ganze Leben im Überblick, was wir nicht können. Und er sieht unsere Potenziale, die wir nicht einmal erahnen.
„Über den Himmeln ist seine Herrlichkeit“ bezieht sich auf die Himmel, die wir sehen können. Gottes Reich ist noch „über den Himmeln“ und somit ganz anders. Er ist der Transzendente. Gott ist Geist. Sein Reich ist nicht von dieser Welt. Er ist nicht greifbar.
Er steht über der gesamten Schöpfung, zu der Himmel und Erde zugleich gehören (Gen 1,1). Deshalb schaut er sogar auf den Himmel herab, der für uns so hoch oben ist. Gott ist so unvergleichlich, dass hier im Psalm die rhetorische Frage gestellt wird „wer ist wie der Herr?“ Keiner ist wie er. Er ist als Schöpfer ganz anders als alles, was wir in dieser Welt erfahren. Und doch erahnen wir ihn, wenn wir den Menschen ansehen – in seinen guten Eigenschaften. Denn schon die Genesis mit ihrem ersten Schöpfungsbericht bezeugt uns den Menschen als Abbild Gottes.
Und doch ist er kein weit entfernter Gott, der sich nicht um seine Schöpfung kümmert. Das ist das Missverständnis eines deistischen Gottesbildes, das die Aufklärer vertreten haben. Gott, der am höchsten von allen steht, schaut auf die, die am tiefsten Boden liegen. Er richtet sie auf und erhebt sie aus dem Staub. So groß ist Gottes Liebe und Barmherzigkeit. Seine Allmacht schließt nicht das Interesse für den Kleinsten der Kleinen aus. Im Gegenteil. Gottes Option ist immer eine Option für die Armen jeglicher Form – arm im Geiste, finanziell arm, sozial arm. So werden diese erhoben und königlich behandelt – Gott lässt sie wohnen bei den Fürsten. Gott tröstet auch die Kinderlose, die er zur frohen Mutter macht. Manchmal bedeutet es, dass Gott etwas gegen Armut und Kinderlosigkeit unternimmt, sodass Arme reich werden und Frauen wider Erwarten schwanger werden. Manchmal kompensiert Gott es auf eine andere Weise, die so unerwartet und doch so erfüllend ist, dass das gesamte Bild seines Heilsplans den Menschen nur überwältigen kann.

1 Tim 2
1 Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen,

2 für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können.
3 Das ist recht und wohlgefällig vor Gott, unserem Retter;
4 er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.
5 Denn: Einer ist Gott, / Einer auch Mittler zwischen Gott und Menschen: / der Mensch Christus Jesus,
6 der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle, / ein Zeugnis zur vorherbestimmten Zeit,
7 als dessen Verkünder und Apostel ich eingesetzt wurde – ich sage die Wahrheit und lüge nicht -, als Lehrer der Völker im Glauben und in der Wahrheit.
8 Ich will, dass die Männer überall beim Gebet ihre Hände in Reinheit erheben, frei von Zorn und Streit.

In der zweiten Lesung aus dem ersten Timotheusbrief beginnt Paulus die Anreihung von Verhaltensregeln in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und Kirche. Alles, was er in diesem großen Abschnitt erklärt, soll der Ordnung der Gemeinde dienen.
An den Anfang dieses Abschnitts stellt er die Bitte um Gebet für alle Menschen. Dieses Gebet soll aus Fürbitte und Danksagung bestehen. Er fordert besonders auch zum Gebet für die Verantwortungsträger und Mächtigen auf. Auch dies soll der Ordnung in der Gemeinde dienen, denn wenn die Machthaber der Welt ihnen gutgesinnt sind, können sie ihr Gemeindeleben ungestört fortsetzen.
In der heutigen Lesung fällt die Strukturierung in „einer“ und „alle“ auf. Es ist ein Christus, der als Mittler den neuen Bund besiegelt hat, ein Gott, an den wir glauben. Doch es sind alle Menschen, denen die Rettung angeboten wird. Es sind alle Menschen, für die wir beten sollen.
Paulus nennt Christus ein Lösegeld für alle. Gerade in seiner Menschheit ist er zum Lösegeld geworden, das heißt durch seine Erlösungstat, in der er seine Entäußerung bis zum Schluss durchgehalten hat. Dadurch dass er eben nicht seine Gottheit in Anspruch genommen hat, nicht vom Kreuz herabgestiegen ist, sich den Menschen wirklich ganz ausgeliefert hat, ist er zum Lösegeld geworden, um die unbezahlbare Schuld zu begleichen, die die Menschheit auf sich geladen hat.
Am Ende der Lesung hören wir den Beginn des nächsten Abschnitts. Paulus führt ausgehend von Christus und seiner Erlösungstat Verhaltensregeln für verschiedene Personen heran. Es beginnt ein Abschnitt über das Verhalten von Mann und Frau. Die Männer sollen ihre Hände beim Gebet in Reinheit erheben, frei von Zorn und Streit. Es erinnert uns an die Worte Christi, nicht zu opfern, bevor man sich nicht mit seinem Nächsten ausgesöhnt hat. Unversöhnte Zustände sollen zuerst geklärt werden. Der Mann soll rein sein, also nicht im Stand schwerer Sünde. Es bedeutet aber sehr viel mehr. Es geht nicht einfach um heilige Hände oder um das heilige Erheben (die grammatikalische Form lässt mehrere Möglichkeiten zu, worauf sich das Adjektiv „heilig“ bezieht), sondern diese Heiligkeit geht tiefer. Ein Mann muss in erster Linie reinen Herzens sein. Denn von dort gehen alle Sünden aus. Wenn die Reinheit schon an der Wurzel angestrebt wird, werden auch die Gedanken, die Lippen und schließlich die Hände rein sein.

Lk 16
1 Jesus sprach aber auch zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen.

2 Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Denn du kannst nicht länger mein Verwalter sein.
3 Da überlegte der Verwalter: Was soll ich jetzt tun, da mein Herr mir die Verwaltung entzieht? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht und zu betteln schäme ich mich.
4 Ich weiß, was ich tun werde, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin.
5 Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem anderen, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?
6 Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich schnell hin und schreib fünfzig!
7 Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig!
8 Und der Herr lobte den ungerechten Verwalter, weil er klug gehandelt hatte, und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.
9 Ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es zu Ende geht!
10 Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen.

11 Wenn ihr nun im Umgang mit dem ungerechten Mammon nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? 12 Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das Eure geben?
13 Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Im Evangelium hören wir ein endzeitliches Gleichnis. Jesus erzählt von einem Verwalter, der Vorwürfe zu hören bekommt. Seine Aufgabe ist es ja, das Vermögen eines Herrn zu verwalten. Stattdessen verschleudere er es. Diese Dinge erfährt der reiche Herr über Dritte, also ruft er den Verwalter zu sich und stellt ihn zur Rede. Er muss über seine Arbeit Rechenschaft ablegen.
Der Verwalter ist schlau und überlegt, was er in der Situation am besten tun soll. Er will den Herrn nicht anbetteln, will aber auch nicht andere Arbeit tun. Ihm soll ja die Verwaltung entzogen werden, weil er so ein schlechter Verwalter gewesen ist.
Da er also sowieso alles verliert, überlegt er sich etwas Hinterhältiges. Er geht nach seiner Absetzung als Verwalter zu den Schuldnern des reichen Herrn, die er ja als Verwalter genau kennt. Nacheinander fordert er sie dazu auf, die Schuldenscheine zu manipulieren, indem sie den Schuldenbetrag reduzieren. Das bedeutet, dass der Herr am Ende weniger zurück bekommt, als sie ihm wirklich schulden. Er wird einen Verlust machen. Der Verwalter hat den Schuldnern noch geholfen, bevor er gegangen ist. Das Kluge an ihm ist die Tatsache, dass er mit der Verwaltungsmacht ein wenig „Robin Hood“ gespielt hat. Wenn er sowieso schon alles verliert, warum also nicht noch einmal etwas für die Schwächeren tun? Geld stinkt. Der Mammon ist ungerecht und verleitet schnell zur Habsucht. Davon hörten wir besonders aus dem Amosbuch. Man soll mit dem Geld aber so umgehen, dass es dem Reich Gottes dient. Wenn man schon damit hantieren muss, warum nicht zum Wohle Gottes? Jesus möchte also, dass die Kinder des Lichtes, die später Getauften, seine Jünger, die Christen, sich diese Schlauheit im Umgang mit Geld abgucken. Auch das Dreckige und per se Ungerechte hat das Potenzial, zum Werkzeug des Heils zu werden – wenn das schon der Satan wurde!
Jesus will mit dem Gleichnis nicht sagen, dass die Menschen nun untreue Verwalter sein sollen und Robin Hood mit seiner Haltung „der Zweck heiligt die Mittel“ gutgeheißen wird. Wir sollen in den Kleinigkeiten Gott treu sein und ehrlich handeln. Doch was Jesus hier an dem Verwalter lobt, ist seine Denkweise, seine Initiative für die Schuldner.
Dieses Gleichnis können wir über den Wortsinn hinaus noch weiter betrachten: Die Verwalter vor dem Ende der Zeiten, sind die Geistlichen, denen Christus die Vollmacht der Verwaltung gibt. Sie sollen ebenso eingestellt sein, dass sie den Schuldnern die Schuld erlassen. Im Gegensatz zum begrenzten Bild ist Gottes Schatz so unendlich, dass er keinen Verlust davonträgt. Die Geistlichen sollen nach eigenem Ermessen sehen und unterscheiden, wer Reue zeigt, umkehrt und ein neues Leben anstrebt. Denen sollen sie kraft ihrer Vollmacht zur Sündenvergebung (diese Vollmacht wird Christus ihnen als Auferstandener übertragen!) die Schuld erlassen. Sie sollen das richtige Maß an Gerechtigkeit und Barmherzigkeit an den Tag legen. Will man die Verwalter der Kirche auf die irdischen Güter beziehen, um die es in dem Kontext des Kapitels geht, ist es ebenso zu verstehen: Auch in der Kirche muss man diese Güter verwalten. Und dann soll man ein Herz haben mit denen, die schwächer sind. Eine zuverlässige Verwaltung bedeutet nicht, rein rechnerisch oder wirtschaftlich zu denken. Es geht darum, mit Herz und Verstand zugleich zu verwalten – egal ob irdische oder überirdische Güter.
Wenn der Mensch auf Erden nicht zuverlässig verwaltet, wie kann Gott ihm dann in der Ewigkeit irgendwelche Güter anvertrauen? Wenn man fremdes Gut nicht gut verwaltet, wie kann Gott dem Menschen dann ein eigenes Gut anvertrauen?
Ein entscheidender Aspekt ist ja: Der Verwalter im Gleichnis ist kein Herr, sondern nur Verwalter eines fremden Gutes. Die Geistlichen der Kirche müssen verstehen, dass das ihnen anvertraute Gut nicht ihr eigenes ist. Es ist immer Gottes Eigentum, der der Herr ist. Das heißt, dass auch wenn die Geistlichen die Aufgabe haben, es zu verwalten, nicht das letzte Wort haben. Gott ist es, der gibt oder verweigert. Sobald der Bevollmächtigte sich einbildet, das Anvertraute selbst zu besitzen, geht es schief. Das betrifft irdische sowie überirdische Güter. Ich denke da besonders an den Missbrauch mit Sakramenten und Sakramentalien. Viele Priester und Bischöfe meinen, dass sie mit Heilsmitteln einfach um sich werfen können. Dabei provozieren sie eine ganz große Sünde bei denen, die die Sakramente unwürdig und unvorbereitet empfangen. Zugleich meinen sie, den von Gläubigen erbetenen Segen verweigern zu können, weil sie zum Beispiel keine Zeit haben oder keinen Sinn darin sehen. Es steht ihnen nicht zu, das zu verweigern. Christus ist es, der segnet. Sie sind nur seine Werkzeuge. Christus entscheidet, wen er segnet, wer die Sakramente empfangen darf, wem was zugeteilt wird. Wenn ein Bischof auf einem Schiff auf der Donau Frauen zu „Priesterinnen“ weiht, heißt das nicht, dass sie gültig geweiht sind. Wenn es nun mal Christi Willen offensichtlich nicht entspricht, sind diese Frauen nicht geweiht vor Gott. Sie verkleiden sich und spielen ein Schauspiel auf Erden, doch vor Gott sind das keine mit geistlichen Vollmachten ausgestatteten Geistlichen. Solche Scheinweihen häufen sich. Selbst wenn die Geistlichen also jemanden weihen wollen, jemandem die Kommunion spenden wollen oder sündige Partnerschaften segnen wollen: Wenn Gott das nicht will, tut er das nicht. Denn er ist der Herr, nicht die „großzügigen“ Geistlichen.
„Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon“ meint, dass auch wenn Geld stinkt (wie gesagt ungerecht ist), man es instrumentalisieren muss zum Wohle des Reiches Gottes. Jesus traut den Geistlichen der Kirche zu, dass wenn er sie mit seinen geistlichen Vollmachten ausstattet, sie diese nach eigenem Ermessen verwalten können. Zuverlässig verwalten tun jene den ungerechten Mammon, die ihr Herz daran nicht verlieren, der Habgier keine Chance gegeben und Gott an die erste Stelle gestellt haben. Man kann nicht zwei Herren dienen. Im Herzen ist nur Platz für einen – Gott oder den Mammon. So ist man arm vor Gott und frei für seinen Willen. Das wird letztendlich vielen Armen zugute kommen, die auf eine Weise Mangel in der Welt erleiden aufgrund der Habgier anderer. Denn die Mildtätigkeit des „Armen vor Gott“ wird die Not der anderen lindern.

Ihre Magstrauss

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