Meine Lieben, heute betrachten wir besonders die beiden Emmausjünger, die eine besondere Begegnung mit dem auferstandenen Herrn haben.
Mir geht nach all den Jahren die begeisterte und begeisternde Betrachtung des Ereignisses von Scott Hahn nach, dem diese Stelle besonders wichtig ist. Im Folgenden möchte ich Ihnen seine Gedanken übersetzen:
Wir sollten uns in die Lage der Jünger aus dem heutigen Evangelium versetzen. Niedergeschlagen und verwirrt machen sie sich auf den Weg, unfähig, all das zu verstehen, was geschehen ist. Sie wissen, was sie gesehen haben – einen Propheten, mächtig in Wort und Tat. Sie wissen, worauf sie gehofft haben – dass er der Erlöser Israels sein würde. Aber sie wissen nicht, was sie von seinem gewaltsamen Tod durch die Hand ihrer Herrscher halten sollen. Sie können Jesus nicht einmal erkennen, als er sich ihnen nähert, um mit ihnen zu gehen. Er scheint nur ein weiterer Fremder zu sein, der Jerusalem zum Passahfest besucht. Beachten Sie, dass Jesus seine Identität nicht preisgibt, bis sie beschreiben, wie sie sein Grab leer vorfanden, aber „Ihn sahen sie nicht“. So ist es auch bei uns. Wenn er sich nicht offenbart, sehen wir nur ein leeres Grab und einen sinnlosen Tod. Wie gibt sich Jesus in Emmaus zu erkennen? Zunächst legt er „alle Schriften“ so aus, dass sie sich auf ihn beziehen. In der heutigen ersten Lesung und im heutigen Brief öffnet Petrus ebenfalls die Schrift, um die Bedeutung des Todes Christi nach dem „festgelegten Plan“ des Vaters zu verkünden, der vor Grundlegung der Welt bekannt war. Jesus wird als ein neuer Mose und ein neues Passahlamm beschrieben. Er ist derjenige, den David im heutigen Psalm besungen hat – dessen Seele nicht dem Verderben preisgegeben, sondern dem Weg des Lebens gewiesen wurde. Nachdem er die Heilige Schrift eröffnet hatte, nahm Jesus bei Tisch das Brot, segnete es, brach es und gab es den Jüngern – genau wie beim letzten Abendmahl (siehe Lukas 22,14-20). In jeder Eucharistiefeier stellen wir diesen Tag in Emmaus nach. Jesus offenbart sich uns auf unserem Weg. Er spricht zu unseren Herzen in der Heiligen Schrift. Dann bricht er am Altartisch in der Person des Priesters das Brot. Die Jünger bitten ihn: „Bleib bei uns“. Das tut er auch. Auch wenn er uns entschwunden ist, erkennen wir ihn in der Eucharistie – wie in Emmaus – im Brechen des Brotes.
Übrigens habe ich ein Video mit ausgewählten Osterbetrachtungen gemacht. Schauen Sie gerne rein:
Hier kommen Sie zu meiner Auslegung des Ostermontags: https://magstrauss.com/2022/04/18/ostermontag-3/
Ihre Magstrauss