Dritter Adventssonntag

Zef 3,14-17 (14-18a); Jes 12,2.3 u. 4bcd.5-6; Phil 4,4-7; Lk 3,10-18

Zef 3
14 Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!
15
 Der HERR hat das Urteil gegen dich aufgehoben und deine Feinde zur Umkehr gezwungen. Der König Israels, der HERR, ist in deiner Mitte; du hast kein Unheil mehr zu fürchten.
16 An jenem Tag wird man zu Jerusalem sagen: Fürchte dich nicht, Zion! Lass die Hände nicht sinken!
17 Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein Held, der Rettung bringt. Er freut sich und jubelt über dich, er schweigt in seiner Liebe, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag.
18 Ich mache deinem Unglück ein Ende, dass du seinetwegen nicht mehr Schmach tragen musst.

In der ersten Lesung hören wir aus dem Propheten Zefanja. Er gehört zu den „kleinen Propheten“, deren Botschaft aber mindestens genauso bedeutsam ist wie die der großen: Es ist fast schon ein Freudengesang, den wir bei ihm lesen. Die Tochter Zion wird zum Lobpreis aufgefordert, weil der Tag der Freude gekommen ist. Historisch gesehen erkennen wir das Ende der assyrischen Fremdherrschaft. Zefanja wirkt in Jerusalem um das Jahr 630 v.Chr. Wie viele Propheten vor und nach ihm hat er das Leiden des Volkes durch die Assyrer als Urteil Gottes gedeutet, das Israel durch die eigenen Sünden verdient hat. Er sagt in diesem heutigen Abschnitt nun, dass Gott das Urteil aufgehoben hat. Die Zeit der Bedrängnis ist vorbei. Stattdessen wohnt der König Israels nun in ihrer Mitte. Es ist bemerkenswert, dass Gott nun als König bezeichnet wird. Das ist eine Metapher, die wir mit Jesus, dem Messias wiedererkennen werden. Er, der sogar ans Kreuz geschlagen wird als König der Juden. Gott ist der Herrscher der Welt und er ist es, der Israel leitet. Gott wird auch als Held bezeichnet, der Rettung bringt. Bei solchen messianischen Aussagen wird stets das hebräische Wortfeld um יֹושִׁיעַ joschia „Rettung“ verwendet. Gott bringt uns Jesus, den Heiland.
Wenn es dann heißt: „Er freut sich und jubelt über dich“, ist das typologisch mit Maria in Verbindung zu setzen. Sie ist der Antitypos der Tochter Zion. Sie personifiziert das Warten und die Freude über den kommenden Messias. Und Gott freut sich mit ihr, denn in ihr hat er ein perfektes Instrument erkannt, das das Heil in die Welt bringt.
Gott freut sich und sehnt sich nach seiner Braut. Er freut sich besonders, wenn sie umkehrt von den Götzen und ihren Blick wieder Gott zuwendet. Womöglich kann man diesen letzten Vers schon als Hochzeit deuten, die der Anlass der größten Freude darstellt. Dann klingt hier prophetisch schon die Hochzeit des Lammes an. Auf Maria bezogen verstehen wir dann umso mehr, dass Maria wirklich Antitypos der makellosen Braut am Sinai ist, wie das Volk Israel beim Bundesschluss am Sinai genannt wird. Maria ist ohne Sünde und würdig, den Sohn Gottes in die Welt zu bringen. Sie ist wirklich Braut Gottes, denn sie lebt in einem kontinuierlichen Jungfräulichkeitsgelübde. Sie verkörpert die Brautschaft für Gott wirklich vollkommen, vollkommener als das Volk Israel es jemals zustande gebracht hat. Welch große Gnade hat Gott ihr erwiesen!
Wenn Gott dann am Ende der Lesung zur Tochter Zion sagt, dass er ihre Schmach beendet, dann ist das erst einmal auf das Volk Israel zu beziehen, das durch die Fremdherrschaft der Assyrer große Schmach erleidet. Diese ist Konsequenz ihrer Sünde, doch Gott ist barmherzig. Er möchte aber auch die ganze Menschheit erlösen, deren Schmach des Sündenfalls endlich ein Ende nehmen wird: Der Messias ist schon unterwegs, um die Menschheit zu erlösen – mit Gott zu versöhnen.

Jes 12
2 Siehe, Gott ist mein Heil; ich vertraue und erschrecke nicht. Denn meine Stärke und mein Lied ist Gott, der HERR. Er wurde mir zum Heil.
3 Ihr werdet Wasser freudig schöpfen aus den Quellen des Heils.
4 Dankt dem HERRN! Ruft seinen Namen an! Macht unter den Völkern seine Taten bekannt, verkündet: Sein Name ist erhaben!
5 Singt dem HERRN, denn Überragendes hat er vollbracht; bekannt gemacht sei dies auf der ganzen Erde.
6 Jauchzt und jubelt, ihr Bewohner Zions; denn groß ist in eurer Mitte der Heilige Israels.

Als Antwort beten wir diesmal keinen Psalm, sondern ein Danklied aus dem Buch Jesaja. Es geht um den Dank der Geretteten vom Zion aus. Es ist kein Danklied, das bereits von jemandem gesungen worden ist, sondern das zukünftig gesungen wird (Vers 1: „An jenem Tag wirst du sagen“). Es hängt zusammen mit der messianischen Verheißung von Jes 11, die vom Spross aus der Wurzel Isais spricht. Was zur Zeit des Jesaja noch aussteht, erfüllt sich mit dem kommenden Messias.
„Siehe, Gott ist mein Heil“. Das kann man wortwörtlich sagen, weil יְשׁוּעָתִ֛י jeschuati „mein Heil“ den Namen Jesu umfasst. Er wird Mensch, um unter uns zu leben! Und weil er so weit geht, nur um uns zu retten, können wir ganz vertrauen. Wir brauchen keine Angst zu haben. Das hat uns Maria wunderbar vorgelebt. Sie hatte keine Angst, sondern vertraute dem Herrn voll und ganz. Sie nahm ihre Berufung an, obwohl sie nicht wusste, wohin die Reise geht. Stück für Stück hat er ihr aber den Weg gewiesen und er hat sie durch alles hindurchgetragen. Er war stets ihre Stärke und ihr Lied. Mit ihr zusammen kann das Volk Gottes des neuen Bundes diese Worte sprechen, denn durch den Kreuzestod hat er das Heil aller Menschen erwirkt! Er hat uns allen seine Liebe erwiesen, indem er uns sein Herz verschenkt hat – verwundet und durchbohrt. Im wörtlichen Sinn kann man dies schon für das Volk Gottes des alten Bundes aussagen: Es wird wirklich aus der politischen Katastrophe gerettet und Gott wird dem Volk zum Heil. Er wird ihre Stärke und ihr Lied sein, sodass sie ihre Freiheit wiedergewinnen werden, nachdem alles in Trümmern zerlegt worden ist. Es wird eine Zeit kommen, in der sie wiederhergestellt werden. Und doch verweisen diese Worte auf ein viel umfassenderes Heil. Dies zeigt uns die wachsende messianische Erwartung. Apokalyptische Elemente nehmen immer mehr zu, sodass ein kommendes Gottesreich der Ewigkeit immer häufiger zur Sprache gebracht wird.
Das freudige Schöpfen von Wasser aus den Quellen des Heils wird demnach schon im Buch Jesaja nicht nur wörtlich verstanden. Es handelt sich um das lebendige Wasser, das von Gott kommt und Totes wiederbelebt. Es handelt sich um ein Bild für den Heiligen Geist. Allegorisch verstanden handelt es sich dabei um das Wasser der Taufe, durch das der Mensch zum ewigen Leben wiedergeboren wird. Es ist derselbe Geist, der die Auferstehung Jesu Christi bewirkt hat. Es ist derselbe Geist, durch den wir die Vergebung der Sünden auch nach unserer Taufe erhalten, wenn wir beichten. Und es ist der Geist, der die neue Schöpfung am Ende der Zeiten bewirken wird. Mit ihm ist die Freude verbunden. Sie ist eine Frucht des Heiligen Geistes und deshalb wird die Ewigkeit ein einziges Freudenmahl sein.
Gott hat an den Israeliten schon so viel Gutes bewirkt. Es ist schon jeden Lobpreis wert. In Vers 4 lesen wir einen regelrechten Missionsauftrag. Was Gott an uns Gutes getan hat, muss weitererzählt werden bei den umliegenden Völkern. Freude muss geteilt werden! Und durch die Verkündigung des Namens Gottes werden auch die anderen Völker zum Glauben an diesen Gott des Heils kommen.
Auch Vers 5 ist in dieser Linie zu lesen. Gottes Heilstaten ziehen als einzig angemessene Reaktion den Gesang für Gott nach sich. Die ganze Erde möge von diesem Gott erfahren! Es erinnert uns sehr an die Worte Jesu vor seiner Himmelfahrt. Die Apostel sollen in die ganze Welt hinausgehen und alle Menschen zu seinen Jüngern machen. Dieser Sendungsauftrag hat somit eine lange Vorgeschichte!
Zum Schluss erfolgt ein weiterer Lobpreisaufruf, denn Gott in ihrer Mitte ist groß. Die „Bewohner Zions“ können unterschiedlich ausgelegt werden. Es meint wörtlich zunächst die Bewohner Jerusalems zur Zeit dieser Prophezeiung. Zugleich betrachten wir es tiefer und erkennen die Bewohner Zions zur Zeit Jesu. Er ist wahrlich Gott in ihrer Mitte. Wenn er real bei ihnen ist, ist der Bräutigam zur Braut gekommen. Das kann keine Trauerzeit sein, sondern ist Grund zur Freude! Der Tempel ist noch da, aber bald ist er zerstört. Gott ist dann aber in eucharistischer Form in ihrer Mitte – bis heute! „Zion“ ist dann nicht mehr das in Trümmern liegende Jerusalem, das durch die Römer zerstört worden ist, sondern die Kirche. Sie ist der Bau, der aus lebendigen Steinen besteht – die Gemeinschaft der Gläubigen. In ihrer Mitte ist Christus real gegenwärtig in den eucharistischen Gestalten. Wir sehen ihn nicht mehr als Menschen, doch er ist genauso präsent wie damals. Wenn uns dies einmal bewusst wird, können wir nicht mehr anders als in der Heiligen Messe voller Lobpreis im Herzen und auf den Lippen zu verweilen. Eucharistie ist Danksagung. Wir preisen in der Messe Gott für seine Heilstaten auf intensivste Weise.

Phil 4
4 Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!
5 Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.

6 Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!
7 Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren.

In der zweiten Lesung hören wir aus dem letzten Kapitel des Philipperbriefes. Es handelt sich dabei um letzte Ermahnungen, die Paulus den Philippern mitgibt.
Er sagt zuerst, dass die Philipper sich jederzeit freuen sollen. Es ist ihm so wichtig, dass er es mit Nachdruck und wiederholt anmahnt. Gemeint ist aber nicht, dass man als Christ immer gutgelaunt sein muss und immer nur lächeln darf. Das ist mit Freude nicht gemeint. Vielmehr meint es etwas, das tiefer als Emotionen und Launen geht. Freude ist eine tiefe Gewissheit im Herzen, dass entgegen aller äußeren Umstände Gott alles zum Guten führt und sein Heil am Ende steht. Gott hat das letzte Wort und deshalb verliert man den inneren Frieden nicht. Man ist zudem immer froh, auch in Bedrängnis und Not, weil man Gott auf seiner Seite hat. Gottes Gegenwart kann auch immer nur ein Grund zur Freude sein! Und dass ein Mensch diese Freude nicht verlieren kann auch in schweren Zeiten, das ist eine Frucht des Hl. Geistes, eine übernatürliche Gabe, die die menschlichen Kapazitäten übersteigt.
Der Herr ist nahe – das ist eine absolut adventliche Aussage, die wir auf die liturgische Zeit des Advent beziehen können, aber noch viel mehr auf den zweiten Advent, in dem wir uns alle befinden mit Blick auf die Wiederkunft Christi. In dem Bewusstsein seiner baldigen Wiederkehr sollen die Philipper entsprechend leben. Sie sollen für ihre Güte bekannt sein, für das Tragen der Barmherzigkeit Gottes in die Welt. Es soll so bei ihnen sein, dass die Außenstehenden davon berührt werden, wie es dann im 2. Jh. bei Tertullian über die faszinierten Heiden heißt: „Seht wie sie einander lieben!“
Paulus möchte, dass die Philipper sorglos leben. Das heißt nicht, dass das Christsein keine Sorgen mit sich bringt. Im Gegenteil. Es ist ein schwerer und steiniger Weg, gegen den Strom zu schwimmen und Gott treu zu bleiben, wenn der Rest der Welt es nicht mehr ist. Aber wichtig ist, dass der Mensch diese Sorge Gott übergibt. Er ist es, der Kraft verleiht, der inneren Frieden schenken kann und die Herzen und Gedanken bewahrt. Das Herz ist es, was der Mensch von den Versuchungen der Entmutigung und Verzweiflung bewahren soll. Wir sind als Christen nicht allein, sondern können Gottes Gnade stets in Anspruch nehmen. Aber nicht nur mit Bitten sollen wir zu ihm kommen, sondern auch mit Dank! Denn wie viel Gutes tut er uns tagtäglich, wenn wir auf seinen Wegen wandeln! Das einzige, um das wir Christen uns sorgen sollen, ist das Reich Gottes. Jesus selbst hat es gesagt. Alles andere wird uns dazugegeben. Und wenn wir in einer Notlage sind, sollen wir damit zu Gott kommen, denn auch die Lösung dieses Problems wird uns dazugegeben!
Um den Frieden Gottes im Herzen zu erfahren, müssen wir nicht alles verstehen. Viele Situationen im Leben sind uns unbegreiflich, aber erst im Nachhinein wird uns klar, warum es so gekommen ist. Die Philipper sollen also nicht ihr Herz beunruhigen lassen, sondern an Christus glauben, um es mit Jesu Worten der Abschiedsrede in Joh 14 zu sagen. Sie sollen nicht ins Grübeln kommen, sondern ihre Gedanken dem Herrn übergeben. Das ist wichtig, denn wenn wir unsere Gedankenwelt kontrollieren, dann haben wir uns selbst in der Hand. Was wir denken, bringen wir nämlich irgendwann zur Sprache und was wir sagen, werden wir irgendwann in die Tat umsetzen.

Lk 3
10 Da fragten ihn die Scharen: Was sollen wir also tun?

11 Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso!
12 Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und fragten ihn: Meister, was sollen wir tun?
13 Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist!
14 Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemanden, erpresst niemanden, begnügt euch mit eurem Sold!
15 Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei.
16 Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
17 Schon hält er die Schaufel in der Hand, um seine Tenne zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu sammeln; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.
18 Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk und verkündete die frohe Botschaft.

Heute hören wir als Evangelium von Johannes dem Täufer, der die Menschen zur Umkehr aufruft und als Zeichen die Taufe im Jordan vornimmt. Dabei hören wir heute speziell, dass er den verschiedenen Personengruppen Anweisungen dazu gibt, wie sie ihr Leben ändern sollen.
„Was sollen wir also tun?“ ist ein Ausdruck dafür, dass die Menschen umkehrbereit sind. Sie wollen sich ändern und dafür konkrete Handlungsanweisungen wissen. Sie sind in dem Moment weicher Ton, den Gott ganz nach seinem Willen formen kann. Das ist der ideale Zustand und wir erkennen, dass der Herr die Gnade der Umkehr auf Israel ausgießt, das in messianischer Erwartung ist.
Johannes erklärt Beispiele, anhand derer man die richtige Umkehrhaltung erkennen kann. Dabei greift er auf, was wir schon im Philipperbrief gehört haben: Die Menschen sollen barmherzig sein, die Güte Gottes in der Welt verbreiten. Deshalb antwortet Johannes der Täufer hier auch mit zwei Beispielen, die wir als Werke der Barmherzigkeit kennen: kleiden, der nackt ist, nähren, der Hunger hat.
Die Zöllner als notorische Lügner und Betrüger, weil das so vom ungesunden System vorgegeben war, fragen ihn ebenfalls, was sie ändern sollen. Er gibt ihnen auf, nur das zu verlangen, was festgesetzt ist. Sie sollen keinen Wucher verlangen, weil es eine Form von Stehlen ist, eine Sünde gegen die Zehn Gebote, gekoppelt mit der Sünde gegen das Gebot „du sollst nicht lügen“.
Die Soldaten sollen sich mit ihrem Sold begnügen und ihre Position nicht missbrauchen, um Menschen zu misshandeln. Johannes ist kein Pazifist im neuzeitlichen Sinne. Er sagt ihnen nicht: Werft die Waffen fort! Ihre Aufgabe ist wichtig, denn sie sollen das Volk im Krieg verteidigen. Sie sollen aber darüber hinaus nichts tun, dass sie zu Mördern werden. Ihre Waffen sind zur Verteidigung da, nicht zur Mordlust.
Aus Johannes spricht die Weisheit Gottes. Er ist erfüllt mit der Kraft, die schon Elija erfüllt hat. Was er sagt, beeindruckt die Menschen so sehr, dass sie sogar überlegen, ob er nicht selbst der Messias sei. Der Täufer weist diese Vermutungen zurück, besonders deutlich in der Johannesversion, und erklärt, dass er den Messias vorbereitet und gar nicht mit diesen vergleichbar sei. Er ist nicht einmal würdig, die Riemen seiner Sandalen zu lösen.
Johannes erklärt, dass er nur mit Wasser tauft. Seine Geste ist ein Zeichen der Umkehr. Der nach ihm kommt, Jesus Christus, wird eine Taufe spenden, die mehr als ein Zeichen ist – sie wird etwas bewirken, weil es nicht Wasser, sondern der Heilige Geist und Feuer sind, die die Reinigung der Menschen von ihren Sünden bewirken werden. Es ist also etwas Heilsames, auch wenn Feuer ein bedrohliches Element ist. Gottes Liebe ist aber verzehrendes Feuer, in dem nur pures Gold bestehen kann.
Wenn der Messias kommt, wird er Gericht bringen, das dem ewigen Heil vorausgeht. Er hält deshalb die Schaufel in der Hand zur Reinigung der Tenne. Das soll heißen, dass er schon unmittelbar vor der Tür steht. Man muss ja eigentlich sagen, dass während er diese Worte spricht, der Messias bereits unter den Menschen lebt! So nahe ist er schon! Wenn der Messias sein Gerichtshandeln vornimmt, werden die Guten und Bösen voneinander geschieden. Der Weizen wird in die Scheune gebracht, die Spreu aber im Feuer verbrannt. Das ist ein gängiges Bild für das Gottesgericht aus dem Bereich der Ernte und Landwirtschaft.
Und auch wenn diese Gerichtsrede drastisch ist, ist sie eine Freudenbotschaft. Es ist ein Evangelium, denn der Messias bringt Gerechtigkeit. Noch ist es nicht zu spät, sich zu bekehren. Der Umkehrruf ist auch der eigentliche Grund für die drastischen Worte von der Schaufel und der Spreu im nie erlöschenden Feuer. Es geht nicht um Angstmacherei, sondern um Kehrtwende.

Angesichts der frohen Botschaft, dass der Herr schon unmittelbar bevorsteht, können wir nur selbst Freude empfangen an diesem dritten Advent, der sich nicht umsonst „Gaudete!“ nennt, „freut euch!“ Der Messias ist bald da und möchte uns die Freude des Himmelreichs schenken, mitten hinein in die Dunkelheit der irdischen Bedrängnisse.

Ihre Magstrauss


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