Freitag nach Aschermittwoch

Jes 58,1-9a; Ps 51,3-4.5-6b.18-19; Mt 9,14-15

Jes 58
1 Rufe aus voller Kehle, halte dich nicht zurück! Erhebe deine Stimme wie ein Widderhorn! Halt meinem Volk seine Vergehen vor und dem Haus Jakob seine Sünden! 

2 Sie suchen mich Tag für Tag und haben daran Gefallen, meine Wege zu erkennen. Wie eine Nation, die Gerechtigkeit übt und vom Recht ihres Gottes nicht ablässt, so fordern sie von mir gerechte Entscheide und haben an Gottes Nähe Gefallen. 
3 Warum fasten wir und du siehst es nicht? Warum haben wir uns gedemütigt und du weißt es nicht? Seht, an euren Fasttagen macht ihr Geschäfte und alle eure Arbeiter treibt ihr an. 
4 Seht, ihr fastet und es gibt Streit und Zank und ihr schlagt zu mit roher Gewalt. So wie ihr jetzt fastet, verschafft ihr eurer Stimme droben kein Gehör. 
5 Ist das ein Fasten, wie ich es wünsche, ein Tag, an dem sich der Mensch demütigt: wenn man den Kopf hängen lässt wie eine Binse, wenn man sich mit Sack und Asche bedeckt? Nennst du das ein Fasten und einen Tag, der dem HERRN gefällt? 
6 Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen? 
7 Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen? 
8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie das Morgenrot und deine Heilung wird schnell gedeihen. Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des HERRN folgt dir nach. 
9 Wenn du dann rufst, wird der HERR dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich.

Was wir heute in der Lesung aus dem Buch Jesaja hören, ist ein Aufruf zur Buße. Solche Texte werden wir die ganze Fastenzeit über hören, denn das ist der Kern dieser besonderen Gnadenzeit: Umkehr und Buße. Im Kapitel vor unserem heutigen Abschnitt klagt Gott die Frevel seines auserwählten Volkes an, das sich anderen Göttern zugewandt hat und viele schwere Sünden begeht. Und nun erfolgt im heutigen Abschnitt ein Aufruf zur Umkehr, zum gerechten Fasten und zum Halten des Sabbats. Denn im Nachgang des Babylonischen Exils wird den Israeliten klar, dass sie vor allem durch das Brechen des Sabbatgebotes in diese Katastrophe geraten sind. Schon zuvor warnt Jesaja also davor.
„Rufe aus voller Kehle“ und „erhebe deine Stimme“ ist Gottes Aufruf an Jesaja, dem Volk die Sünden vorzuhalten. Ein großes Problem ist, dass das Volk trotz der vielen Vergehen Opfer darbringt, fastet und Gottes Nähe sucht durch Gebete und Bitten. Gleichzeitig merken die Israeliten, dass er ihre Gebete nicht erhört („Warum fasten wir und du siehst es nicht? Warum haben wir uns gedemütigt und du weißt es nicht?“).
Jesaja als Prophet soll Gottes Gründe dem Volk erklären: Sie bringen zwar die Opfer dar, sie fasten und tun, was man so tun soll, aber sie tun es mit einem verdorbenen Herzen. Ihr Leben außerhalb des Opfers ist unmoralisch. Sie halten nicht die Gebote Gottes, bringen aber Opfer dar, damit Gott ihnen gibt, was sie wollen. Auf solche Opfer kann Gott verzichten. An Fasttagen machen die Israeliten z.B. Geschäfte, nutzen diesen Tag also nicht zur Buße. Sie selbst nehmen keine Bußhaltung ein und halten noch ihre Bediensteten davon ab, indem sie sie antreiben.
Beim Fasten gibt es zudem Streit. Dabei sollte eine Fastenzeit auch davon geprägt sein, dass man die Beziehungen zum Nächsten wieder erneuert, überdenkt und verbessert. Was bringt es, nichts zu essen, wenn man doch „mit roher Gewalt“ zuschlägt? So ein Fasten braucht Gott nicht!
Dann werden Sack und Asche genannt, das Hängenlassen des Kopfes, insgesamt ein demütiges Erscheinungsbild. Wenn es dann heißt: „Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fesseln des Unrechts zu lösen…“, dann meint das nicht, dass Sack und Asche überflüssig sind. Das heißt, dass das Äußere nicht genug ist. Neben diesem muss es auch eine innere Dimension des Fastens geben. Und diese muss sich auf moralischer Ebene zeigen – im Verhalten des Menschen.
Fasten bedeutet, sich selbst ein Minus vorzunehmen, um sich selbst weniger zu machen und das entstehende Potenzial in Werke der Barmherzigkeit zu investieren: „(…) die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen? Bedeutet es nicht, dem Hungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen?“ Diese Werke der Barmherzigkeit wird Jesus in den Evangelien aufgreifen, um zu sagen: „Was ihr einem der geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Auf diese Weise wird das eigene Licht „hervorbrechen“, das heißt die eigene innere Gerechtigkeit nach außen strahlen. Dann wird auch Gott die Gebete des Volkes erhören, weil sie einem reinen Herzen entsprungen sind. Die eigene Gerechtigkeit „geht voran“ und Gottes Herrlichkeit „folgt nach“. Wörtlich heißt es hier, dass die Gerechtigkeit „gegangen ist“, also in der Vergangenheitsform. Das Vorangehen ist dabei nicht zeitlich zu verstehen, sondern örtlich. Die Gerechtigkeit ist zum Orientierungspunkt geworden, dem man nachgeht. Aus diesem Grund wird auch die Herrlichkeit geerntet (hier nun eine Zukunftsform). Wer sein Handeln an der Gerechtigkeit orientiert, die die Gebote Gottes vorgeben, wird die Herrlichkeit Gottes ernten. Das ist eine Verheißung und ein Versprechen.
Und mit dieser Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit, die wir moralisch den Stand der Gnade nennen, können wir Gott dann um etwas bitten. Er wird es erhören.
Gott stellt keine Bedingungen, wenn es um seine Gnade geht. Diese ist unendlich und unerschöpflich, doch der Mensch erzeugt für sich selbst Bedingungen, indem er Gott ablehnt mit einem unmoralischen Verhalten. Er geht von der Quelle weg und muss sich dann nicht wundern, dass er nicht daraus schöpfen kann. Gott ruft das Volk heute auf, zur Quelle zurückzukommen, wieder so zu handeln, wie er gesagt hat, und so ein neues Leben zu gewinnen.
Das gilt nicht nur für das Volk Israel, sondern auch für uns, die wir zum Volk Gottes des Neuen Bundes gehören. Nutzen wir die Fastenzeit, um nicht nur weniger zu essen, sondern uns selbst insgesamt zurückzunehmen, damit wir die gewonnene Kraft und Zeit in Werke der Barmherzigkeit investieren können! Das ist ein gerechtes Fasten.

Ps 51
3 Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen! 
4 Wasch meine Schuld von mir ab und mach mich rein von meiner Sünde! 
5 Denn ich erkenne meine bösen Taten, meine Sünde steht mir immer vor Augen. 
6 Gegen dich allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was böse ist in deinen Augen.
18 Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie geben, an Brandopfern hast du kein Gefallen. 
19 Schlachtopfer für Gott ist ein zerbrochener Geist, ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen. 

Im heutigen Psalm bittet König David um Gottes Barmherzigkeit. Das ist das perfekte Vorbild für das Volk Israel, das im Buch Jesaja eben nicht so handelt. Es bittet um Gottes Barmherzigkeit, lebt aber selbst unbarmherzig. So geht das nicht.
Es ist auch ein passender Psalm für uns heute, die wir jetzt in der Fastenzeit stehen. Er ist perfekt für jeden Einzelnen von uns, die wir uns vornehmen, in diesen Tagen in Vorbereitung auf Ostern anders zu leben.
„Wasch meine Schuld von mir ab und mach mich rein von meiner Sünde“, ist ein Vers, den die Priester bei der Gabenbereitung zum Schluss beten, während der Messdiener ihnen Wasser über die Hände gießt. Auch wir müssen dies immer wieder erbitten, die wir nicht perfekt sind. Wir sündigen jeden Tag und in dieser Fastenzeit wollen wir auf besondere Weise umkehren.
König David bittet Gott um sein Erbarmen und um die Vergebung der Schuld, wobei er gleichzeitig seine Sünden bekennt. So tut es auch der verlorene Sohn im Gleichnis vom barmherzigen Vater, so möchte Jesus auch, dass wir tun. Gott kennt unsere Sünden schon längst, aber er möchte uns sprechen lassen, er gibt uns Gelegenheit, die eigene Schuld laut auszusprechen und somit einzugestehen. Gott kennt auch die Schuld der Israeliten heute im Buch Jesaja. Er möchte, dass das Volk diese Sünden von sich aus bekennt und umkehrt.
Er braucht keine Schlachtopfer und Brandopfer, wenn man sie tut, um Gott zu besänftigen, gleichzeitig aber ganz viele Leichen im Keller hat. Gerade König David hat schwere Sünden begangen und versteht, dass er die Beziehung zu Gott zerstört hat. Er konzentriert sich darauf, diese Beziehung wieder zu kitten, nicht einfach nur paar Opfer darzubringen und dann passt das schon. Das heißt nicht, dass wir das jetzt wortwörtlich nehmen müssen und David keine Opfer mehr darbringen soll. Wir sind hier in einem Psalm, einer poetischen Textgattung, die mit solchen rhetorischen Stilmitteln bestückt ist. Wir sehen an Davids Verhalten und an dem seines Sohnes Salomo, dass er diese Verse rhetorisch meint. Er hat den Festkalender mit all den Opfern ja noch ausgebaut und Salomo hat den Tempel gebaut, in dem weiterhin viele Opfer dargebracht wurden.
Es heißt vielmehr, dass Gott keine solchen Opfer braucht, wenn die Menschen ihr Leben nicht ändern wollen, wenn ihr Herz nicht umkehrbereit und reuevoll ist. Das ist sehr aktuell, denn auch heute locken viele Angebote aus der Esoterik damit, dass man Heil, Glück, Erfolg etc. haben kann ohne Umkehr: ob es Meditationen und körperliche Übungen sind (Yoga, Qigong etc), die Umstellung der Möbel im Haus für Glück im Leben (Fengshui) oder sogar Diäten für besseres Karma…Letztendlich geht es um Beziehung. Ein anderes Beispiel: Wenn ich mit meinem Mann oder meiner Frau im Streit liege, ist der beste Weg, die Versöhnung zu suchen, aufrichtig Entschuldigung zu sagen. Da kann man sich nicht herausreden und den Partner mit Geschenken überhäufen oder anders bezirzen. Das ersetzt die Entschuldigung nie.
Vielmehr wünscht sich Gott einen zerbrochenen Geist und ein zerschlagenes Herz, das heißt eine innere Bußhaltung und Bereitschaft zur Umkehr. Das ist ihm viel wertvoller. David hat das wirklich vorgelebt und ist deshalb bis heute ein Vorbild im Prozess der Umkehr sowie im Gebet, auch wenn er schlimme Sünden begangen hat.
Für uns heißt das heute nicht, dass wir keine Messen besuchen sollen, dem einzigen Opfer, das wir als Christen noch haben, das alle anderen Opfer der Juden abgelöst hat. Das heißt vielmehr, dass hinter dem knienden Menschen in der Kirchenbank, dem Gläubigen, der sich ein Aschekreuz abholt und gesenkten Kopfes die Messe mitmacht, auch ein reuiges Herz stecken muss, ein zerschlagener Geist, der bereit zur Umkehr ist und dies auch durch Taten im Alltag zeigt. Wir alle sollen uns nicht einfach nur zurücknehmen – und schon gar nicht für eitle Gründe wie im säkularen Kontext für die Fastenzeit angepriesen wird! -, sondern dieses Minus auch durch ein Plus barmherziger Taten kompensieren. In der Fastenzeit muss man uns anmerken, dass wir uns darum bemühen, den anderen Menschen gegenüber netter zu sein, ihnen zu helfen, besonders das zu verschenken, das heutzutage zu den wertvollsten Gütern zählt – unsere Zeit. Wenn wir schlechte Charakterzüge haben, unter denen die Mitmenschen leiden, sollen wir in dieser besonderen Gnadenzeit daran arbeiten. Gott gibt uns doch die Gnade dazu! Und wenn wir Not sehen, sollen wir tun, was in unserer Macht steht – vom Einkaufen für den Anderen bis hin zum Babysitting. Wenn jemand einsam ist, leisten wir ihm doch mal Gesellschaft! Gerade in Zeiten von Corona gibt es viele isolierte Menschen, denen wir ein offenes Ohr und Herz schenken können. Entlasten wir jene, die überlastet sind. Unterstützen wir jene, die sich nicht mal das Lebensnotwendige leisten können. Tun wir das alles aus Liebe zu Gott, weil wir ihm zuliebe ein besserer Mensch werden möchten, dann wird er uns segnen und verwandeln. Und wenn wir alt, krank, ans Bett gefesselt sind, dann besteht unsere barmherzige Tat aus einem Lächeln oder einem Dankeswort an den Pfleger, an den Arzt, an die Mitarbeiter um uns herum. Dann sind unsere Schmerzen, unsere fehlende Bewegungsfreiheit etc. das größte und edelste Opfer, das wir darbringen können.

Mt 9
14 Da kamen die Jünger des Johannes zu ihm und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? 

15 Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann werden sie fasten.

Das Evangelium ist sehr überraschend, wenn wir an all die bisherigen Texte denken. Hier geht es nämlich nun darum, dass nicht gefastet wird.
Die Jünger des Johannes – gemeint ist Johannes der Täufer – kommen zu Jesus und fragen ihn, warum seine Jünger im Gegensatz zu ihnen und den Pharisäern nicht fasten. Bei den Pharisäern ist es so, dass sie mehr als das restliche Volk Israel fasten, nämlich an zwei Wochentagen. Das Volk fastet regulär ansonsten nur an einem Tag im Jahr. Die Frage ist nicht als Vorwurf zu verstehen, dafür sind die Johannesjünger auch nicht bekannt. Sie fragen eher aus Neugier. Johannes der Täufer hatte ja schon bei der ersten Begegnung mit Jesus deutlich gemacht, wer er ist. Die Jünger haben nur noch nicht verstanden, dass das Fasten als Vorbereitung auf den Messias nun vorbei ist, weil er da ist.
Jesus antwortet ihnen mit einem ganz wichtigen Stichwort: mit der Hochzeit. Jesus ist der Bräutigam, wie er immer und immer wieder in seiner Verkündigung durchblicken lässt. Er ist der Bräutigam, weil er Gott ist und Gott im gesamten AT immer wieder als Bräutigam um seine Braut Israel geworben hat. Er ist nun einen Schritt weitergegangen und Mensch geworden, um ganz in ihrer Nähe um sie zu werben. Er lebt unter den Menschen, um ganz in ihrer Nähe zu sein. In dieser Szene geht er auf diese tiefe Wahrheit ein: Er ist der Bräutigam und mitten unter den Menschen. Die Hochzeit hat schon begonnen, wie kann man da fasten? Wenn die Pharisäer weiterhin fasten, dann zeigt es, dass sie ihn als Messias nicht erkannt haben. Sie leben weiterhin so, als ob der Messias noch nicht da ist. Sie haben den Zeitpunkt verpasst.
Wir wissen nicht, wie die Johannesjünger reagiert haben. Womöglich haben sie sich zu ihm bekehrt, denn er hat in absolut messianischem Code gesprochen. Die Johannesjünger, die vielleicht wie Johannes selbst mit der Qumrantradition vertraut gewesen waren, die eine ganz besonders intensive Messiaserwartung aufweist, werden diese Codesprache begriffen haben.
Jesus sagt noch etwas Wichtiges, nämlich deutet er seinen Tod an: „Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam weggenommen sein; dann werden sie fasten.“ Jetzt ist die Zeit der Hochzeit – wir müssen bedenken, dass diese im jüdischen Kontext aus mehreren Etappen bestand und hier noch nicht die letzte Etappe gemeint ist, sondern eher die Verlobung – und später wird es eine Fastenzeit geben. Es wird sein, wenn Jesus leiden und sterben wird in Jerusalem. Die Apostel werden sich wegschließen und vor lauter Trauer wohl kaum einen Bissen hinunterkriegen. Alles hat seine Zeit und wie die Zeiten sein sollten, das entscheidet Gott, nicht die Pharisäer. Ihr Fasten wird dabei nicht nur ein Fasten auf Essen sein, sondern wie wir heute in den anderen Lesungen hörten, eine Buße des Herzens, ein zerschlagener Geist und ein zerrissenes Herz. Insbesondere Petrus wird sein Herz in tausend Stücke zerrissen haben, so sehr wird ihn sein Verrat geschmerzt haben.
Das Evangelium hat für uns einen wichtigen Bezug: Auch wenn wir uns nun in die Fastenzeit begeben, gibt es Zeiten, in denen wir nicht nur nicht fasten, sondern feiern. Es handelt sich um die Sonntage, die aus der Fastenzeit herausgenommen sind. Es ist der Tag der Auferstehung, der Tag, an dem der Bräutigam wieder da ist! Das betrifft auch die Hochfeste, die in die Fastenzeit fallen. Wenn wir als bereits Erlöste und als österliche Menschen die Sonntage begehen, danken wir ja in Retrospektive für die bereits ergangene Erlösung Jesu Christi. Da kann man nicht fasten! Sonst werden wir zu Ungläubigen und Undankbaren wie die Pharisäer, die einfach weiter fasten, als sei Gott nicht Mensch geworden. Wir leugnen gleichsam die Auferstehung und das dadurch erwirkte Heil, wenn wir einfach weiterfasten.

Die heutigen Texte verdeutlichen uns heute ganz eindringlich, dass wir neben dieser ganzen „auf Süßigkeiten verzichten etc.“-Aktion die innere Dimension des Fastens, das zerrissene Herz, die Demütigung des Geistes und auch die moralische Dimension, die Werke der Barmherzigkeit, nicht vergessen dürfen. Sonst ist es nur ein Minus, das uns ganz schnell zum Murren bringt. Fasten dient dabei immer der inneren Umkehr und Verbesserung der Beziehung zu Gott. Christentum ist anspruchsvoll, weil es eine Beziehungsreligion ist. Fastenzeit ist also harte Arbeit, aber mindestens genauso viel Gnadengabe! Und so gehen wir als Kätzchen in die Fastenzeit hinein und kommen als mächtige Löwen am Ende hinaus!

Ihre Magstrauss

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