Heute ist der Gedenktag der hl. Märtyrerin und Jungfrau Juliana von Nikomedien, die um 285 in Nikomedien, dem heutigen türkischen Izmit, geboren und dort im Jahre 304 oder 305 das Martyrium erlitt. Während der letzten großen Verfolgung vor der Legalisierung des Christentums im Römischen Reich ordnete Kaiser Diokletian an, Tausende von Christen wegen ihrer Treue zum Glauben zu töten. Juliana gehörte zu den vielen jungen Menschen, die lieber ihr Leben aufs Spiel setzten, als Christus untreu zu werden. Wie bei vielen frühchristlichen Mädchen entschied sie sich für die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen und wurde aufgrund einer verweigerten Eheschließung bedrängt. Ihr Vater, der heidnische Africanus, war ein ehrgeiziger Funktionär in den römischen Legionen und verachtete Juliana, nur weil sie Christin geworden war. Gegen ihren Willen verlobte er sie mit einem römischen Beamten, dem Senator Eleusius, der nichts als Verachtung für ihren Glauben und ihre Keuschheit übrig hatte. Als Eleusius erkannte, dass sie nicht seine Frau werden wollte, beschloss er, dass sie niemandem zur Frau gegeben werden sollte. Ihre Berufung hatte Juliana ohne eigene Familie zurückgelassen. Beide Männer, die ihren Willen bei dieser entschlossenen Heiligen nicht durchsetzen konnten, behandelten sie brutal: Julianas Vater geißelte und folterte sie. Eleusius warf sie in den Kerker, wo sie mit dem verkleideten Satan kämpfte, ihn schließlich fesselte und zu Boden warf. Juliana starb den Märtyrertod. Es heißt, dass sie zuerst teilweise in Flammen verbrannt wurde; dann wurde sie in einen kochenden Ölkessel getaucht; schließlich wurde sie von den Qualen dieser Welt durch den barmherzigen Akt der sofortigen Enthauptung befreit. Julianas Kampf mit dem Satan war eine der Lieblingsgeschichten der mittelalterlichen Kirche. Faszinierend ist nach wie vor die tiefe psychologische Bedeutung: Denn der Satan soll der Heiligen als Engel des Lichts erschienen sein. Sein Ziel war es, sie davon zu überzeugen, dass das, worauf sie in dieser Welt verzichtet hatte, in Wirklichkeit gut war. In der Kunst wird die Heilige Juliana manchmal in einem Kessel dargestellt, wie sie den Teufel in Ketten führt oder wie sie gekrönt wird und ein Kreuz auf der Brust trägt. Sie wird gegen ansteckende Krankheiten angerufen. In den Gemälden und Glasmalereien des Mittelalters wird die Heilige Juliana häufig im Kampf mit einem geflügelten Teufel dargestellt; meist trägt sie eine Kette, um ihn zu fesseln. Sie wird auch mit einem Drachen zu ihren Füßen dargestellt.
Juliana ist uns ein Vorbild, weil sie in ihrem jungen Alter so standhaft im Glauben geblieben ist. Sie zeigt uns in unserer postmodernen Gesellschaft mit ihrem Relativismus und Liberalismus auf, dass es absolute Werte gibt, für die man einstehen kann. Ihre Liebe zu Christus kann nur berühren und inspirieren.
Hl. Juliana, bitte für uns!
Ihre Magstrauss
Merci beaucoup, liebe Frau Dr. Strauss, für auch dieses treue und vorbildliche Glaubenszeugnis der heiligen Juliana, dem in unserer „modernen“ Zeit kaum jemand nachzuahmen bereit wäre.
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