Vor einigen Monaten durfte ich im Auftrag von Radio Horeb eine Reportage über den verstorbenen Priester der Gemeinschaft Emmanuel Steven Labat produzieren. Dieser verehrte den heutigen Tagesheiligen sehr: den hl. Claude de la Colombière. Er war ein französischer Jesuit im 17. Jahrhundert, der die Visionen der heiligen Margareta Maria Alacoque vom Heiligsten Herzen Jesu authentisch beschrieben hat. Als Papst Johannes Paul II. den hl. Claude 1992 heiligsprach, würdigte er ihn als vorbildlichen Jesuiten und erinnerte daran, wie der Heilige „sich ganz dem Heiligsten Herzen hingab, ‚immer brennend vor Liebe‘. Selbst in Prüfungen übte er sich in Selbstvergessenheit, um die Reinheit der Liebe zu erlangen und die Welt zu Gott zu erheben“. Claude de la Colombiere wurde 1641 in Südfrankreich geboren und stammte aus einer Familie mit sieben Kindern, von denen vier das Priester- oder Ordensleben aufnahmen. In seiner Jugend besuchte er eine Jesuitenschule und trat im Alter von 17 Jahren selbst in den Orden ein. Als junger Jesuitenrekrut gab Claude zu, dass er eine „schreckliche Abneigung“ gegen die strenge Ausbildung hatte, die der Orden zu seiner Zeit verlangte. Doch das Noviziat der Gesellschaft Jesu fokussierte und schärfte seine natürlichen Talente, und er legte später ein privates Gelübde ab, die Ordensregeln so perfekt wie möglich zu befolgen. Nachdem er die traditionellen Studien- und Lehrperioden seines Ordens absolviert hatte, wurde Claude 1669 zum Priester geweiht. Er war als begnadeter Prediger bekannt, unterrichtete auch an der Hochschule und diente den Kindern des Finanzministers von König Ludwig XIV. als Hauslehrer. Im Jahr 1674 wurde der Priester Oberer eines Jesuitenhauses in der Stadt Paray-le-Monial. In dieser Zeit wurde Claude de la Colombiere als Beichtvater eines Klosters von Nonnen der Visitationisten in Ereignisse verwickelt, die sein eigenes Leben und die Geschichte der westlichen Kirche verändern sollten. Eine der Nonnen, die später als heilige Margareta Maria Alacoque heiliggesprochen wurde, behauptete, private Offenbarungen von Christus erhalten zu haben, in denen sie zur Verehrung seines Herzens als Symbol und Sitz der Liebe Gottes zu den Menschen aufgefordert wurde. Innerhalb des Klosters stießen diese Berichte jedoch auf Ablehnung und Verachtung. Während seiner Zeit in Paray-le-Monial wurde Pater la Colombiere der geistliche Leiter der Nonne und prüfte sorgfältig ihr Zeugnis über die angeblichen Offenbarungen. Er kam zu dem Schluss, dass Schwester Margarete Maria Jesus tatsächlich auf außergewöhnliche Weise begegnet war. Die Schriften von Claude la Colombiere und sein Zeugnis über die Realität der Erfahrungen der heiligen Margareta Maria trugen dazu bei, das Herz-Jesu-Thema als Bestandteil der westlichen katholischen Frömmigkeit zu etablieren. Dies wiederum trug dazu bei, die Irrlehre des Jansenismus zu bekämpfen, die behauptete, dass Gott das Heil einiger Menschen nicht wünsche. Im Herbst 1676 wurde Pater la Colombiere von Paray-le-Monial nach England abberufen. In einer Zeit der Spannungen in dem religiös zerrissenen Land diente er als Kaplan und Prediger für Maria von Modena, eine Katholikin, die Herzogin von York geworden war. Im Jahr 1678 verbreitete sich ein falsches Gerücht über eine angebliche katholische „Verschwörung“ gegen die englische Monarchie. Diese Lüge führte zur Hinrichtung von 35 unschuldigen Menschen, darunter acht Jesuiten. La Colombiere wurde nicht hingerichtet, sondern angeklagt, verhaftet und mehrere Wochen lang in einen Kerker gesperrt. Der französische Jesuit hielt während dieser Tortur heldenhaft durch, aber die Bedingungen im Gefängnis ruinierten seine Gesundheit, bevor er aus England ausgewiesen wurde. Er kehrte 1679 nach Frankreich zurück und nahm seine Arbeit als Lehrer und Priester wieder auf, um die Gläubigen zur Liebe zum Heiligsten Herzen Christi zu ermutigen. Im Jahr 1681 kehrte Claude de la Colombiere nach Paray-le-Monial zurück, dem Ort der Offenbarungen der heiligen Margareta Maria Alacoque. Dort starb der 41-jährige Priester 1682 am ersten Fastensonntag des Jahres, dem 15. Februar, an inneren Blutungen. Claude de la Colombiere wurde 1929 seliggesprochen – neun Jahre nach der Heiligsprechung der heiligen Margareta Maria Alacoque – und 63 Jahre später heiliggesprochen.
Hl. Claude, du hast dich berühren lassen vom geöffneten Herzen Jesu und er hat dein Leben gewandelt. Du lebtest mit einer solchen Hingabe und einem Vertrauen auf den Herrn, erbitte auch uns die Gnade, uns ganz zu flüchten in das Herz Jesu, auf dass auch wir geborgen sind in ihm. Wie nötig haben wir eine Wandlung! Bitte für uns!
Ihre Magstrauss
Merci beaucoup, liebe Margarete !
Ist die heilige Margarete Maria Alacoque Deine Namenspatronin ?
Herzliche und marianische Grüße
Paul
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