Freitag der 16. Woche im Jahreskreis

Ex 20,1-17; Ps 19,8.9.10; Mt 13,18-23

Ex 20
1 Dann sprach Gott alle diese Worte:

2 Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.
3 Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
4 Du sollst dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.
5 Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, ein eifersüchtiger Gott: Ich suche die Schuld der Väter an den Kindern heim, an der dritten und vierten Generation, bei denen, die mich hassen;
6 doch ich erweise Tausenden meine Huld bei denen, die mich lieben und meine Gebote bewahren.
7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
8 Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!
9 Sechs Tage darfst du schaffen und all deine Arbeit tun.
10 Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem HERRN, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du und dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin und dein Vieh und dein Fremder in deinen Toren.
11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der HERR den Sabbat gesegnet und ihn geheiligt.
12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt!
13 Du sollst nicht töten.
14 Du sollst nicht die Ehe brechen.
15 Du sollst nicht stehlen.
16 Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
17 Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren, nicht seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.

In der Lesung hören wir heute die Zehn Gebote, die Gott Mose übergibt – nicht einfach unpersönlich, sondern in der Begegnung. Der Rahmen der Gabe der Gebote ist zugleich hermeneutischer Schlüssel der Gebote. Später reflektiert Mose selbst, dass die Gabe des Dekalogs in eine Theophanie eingebettet ist: „Auge in Auge hat der Herr auf dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet“ (Dtn 5,4). Am Sinai schließt Gott mit seinem Volk einen Bund, der eine gegenseitige Selbstübereignung der Bündnispartner bedeutet. Ausgehend davon wird der Mensch nach dem Willen Gottes leben, nicht weil er es muss (deshalb ist das „du sollst“ ungünstig übersetzt), sondern weil er es will (man muss vielmehr übersetzen mit „du wirst“). Ganz nach dem Grundsatz des Augustinus: Liebe und tue, was du willst. Denn das, was man aus Liebe zu Gott möchte, ist seinen Willen zu tun. Die Zehn Gebote sind einzuteilen in die Gebote, die die Gottesliebe betreffen (1-3), und jene, die die Nächstenliebe betreffen (4-7). Sie merken, dass es keine Nummerierung im eigentlichen Bibeltext gibt. Deshalb gibt es auch unterschiedliche Zählungen der Zehn Gebote. Das Bilderverbot wird nach katholischer Zählung zum ersten Gebot gezählt, weshalb das vierte Gebot die Reihe der Nächstenliebe Gebote mit „ehre deinen Vater und deine Mutter“ eröffnet. Betrachten wir die Gebote nun also vom Doppelgebot der Liebe her, begreifen wir, warum Jesus davon Gesetz und Propheten abhängig macht (Mt 22,40).
Gott hat Israel aus Ägypten herausgeführt. Er hat die Befreiung gebracht und anschließend am Gottesberg den Bund mit Israel geschlossen. Diese Befreiung ist ein einziges Zeichen dafür, dass Gott dem Menschen auch im existenziellsten Sinne Befreiung schenken möchte: durch ein Leben in Fülle. Dieses kann der Mensch aber nur haben, wenn er nach Gottes Geboten lebt. Das wird ihn in die wahre Freiheit führen. Denn was die Menschheit noch viel mehr erleidet, ist die Sklaverei der Sünde. In dieser befindet sich Israel auch nach dem Exodus. Mit den Zehn Geboten wird dem Volk aber ein Weg aufgezeigt, wenigstens ein Stück weit Befreiung auch im existenziellen Sinne zu erhalten. Warum nur ein Stück weit? Weil es die Gebote nicht immer halten wird. Wir wissen ja schon, wie es ausgegangen ist. Und doch ist es ein Rettungsanker, den die Propheten in Zeiten der Gottlosigkeit immer wieder auswerfen. Sie besinnen die Menschen zurück auf Gottes Willen, auch wenn sie dafür immer wieder Ablehnung ernten. Wo sich die Israeliten aber wieder auf Gott zurückbesinnen, erhalten sie die Vergebung und den Segen Gottes. Gott ist wirklich die Lebensquelle, von der ausgehend wir Segen und ein Leben in Fülle haben.
Ausgehend von der Befreiung Gottes sollen auch wir die Gebote halten. Das betrifft auch uns als Getaufte im Neuen Bund mit Gott. Denn wir sind befreit worden von der Sklaverei der Erbsünde im Sakrament der Taufe. Davon ausgehend ist uns die Taufgnade geschenkt worden, die uns befähigt, gut zu leben.
Weil Gott uns zuerst geliebt und sein Leben für uns hingegeben hat, sollen wir keinen anderen Göttern schöne Augen machen. Das kann alles Mögliche sein, nicht nur andere Religionen mit ihren Gottheiten, sondern natürlich auch alles, was den Widersacher Gottes betrifft – Satanismus, Okkultismus, esoterische Angebote. Das kann auch den Aberglauben betreffen und im entferntesten Sinne alles, was wir höher als Gott einordnen, selbst unseren geliebten Ehepartner, unsere Familie, unsere Devotionalien. All diese Dinge können uns zum Götzen werden, wenn nicht Gott die erste Stelle in unserem Leben einnimmt.
Auch die Erstellung eines Kultbildes ist eine Sünde gegen das erste Gebot. Das hebräische Wort pesel bezieht sich nicht auf jegliche Bilder, die Göttliches oder Himmlisches darstellen, sondern auf jene, die die Gottheit selbst sind. In den Völkern um Israel herum gab es immer wieder die Praxis, Kultpfähle, Bilder, Figuren als die Gottheit selbst zu betrachten, ihr Essen und Trinken hinzustellen etc. Das ist mit pesel gemeint. Zugleich gebietet Gott dem Mose ja, Darstellungen von Engeln und ähnliches anzufertigen, das im Tempel Platz findet. So sind zum Beispiel die Kerubim auf der Platte der Bundeslade zu nennen. Ja sogar die eherne Schlange in der Wüste ist in dem Kontext zu nennen. Einfache Darstellungen sind also nicht verboten und mit Jesus Christus, der wandelnden Ikone Gottes, werden natürlich auch Darstellungen Gottes nicht verboten!
Das Gebot des Sabbats ist sehr entscheidend, weil es Ausdruck der Dankbarkeit gegenüber Gott darstellt. Die Israeliten halten sogar die Übertretung jenes Gebotes für die Ursache des Babylonischen Exils. Das ist der Grund für die sehr strenge Überwachung des Sabbatgebotes zur Zeit Jesu.
Gott hat am siebten Tag geruht, so sollen es auch die Israeliten tun. Zu Anfang wird das Sabbatgebot mit der Schöpfung begründet. Später kommt als Begründung die Befreiung aus dem Sklavenhaus Ägyptens hinzu. Es ist der Tag, an dem das Volk des Bundes gedenkt, den Gott mit ihm geschlossen hat.
Dann beginnt die Serie der Gebote bezüglich der Nächstenliebe. Nicht umsonst wird diese durch das Ehren der Eltern eröffnet. Sie sind die Nummer eins, wenn es um die Nächstenliebe geht. Ohne unsere Eltern wären wir nicht auf der Welt. Ganz egal, wie sie zu uns sind, ob sie ihre Aufgabe als Eltern gut erfüllen oder nicht: Allein deshalb gebührt ihnen die Ehre, weil sie uns zur Welt gebracht haben. Das vierte Gebot sieht unterschiedlich aus je nachdem, ob wir noch klein oder erwachsen sind. Das vierte Gebot besagt auch, dass wir uns aus Respekt vor unseren Eltern um ein gutes Verhältnis zu unseren Geschwistern bemühen. Im weiteren Sinne sollen wir allen Autoritäten in unserem Leben Respekt entgegenbringen: Den Großeltern, anderen Verwandten, Lehrern, Geistlichen, Politikern etc.
Die weiteren Gebote werden sehr knapp aufgezählt: Du sollst nicht töten, nicht die Ehe brechen, nicht stehlen, nicht lügen. Auch die Begierde wird thematisiert – in Form einer Begierde gegenüber der Frau eines anderen (das betrifft auch die Frauen, die keinen anderen Mann begehren sollen) und gegenüber dem Besitz eines anderen Menschen. Das ist der Neid. Die Gebote können zu Clustern zusammengefasst werden. Manchmal sind die Übergänge fließend. Eine Sünde zieht sehr oft weitere Sünden nach sich.
Ganz wichtig ist: Es geht nicht, dass wir alle Gebote halten, nur eines nicht. Die Gebote sind als Ganzes zu halten, weil es hier um Beziehung und Liebe geht. Liebe geht aufs Ganze. Sünde ist eine Beleidigung Gottes und so verletzen wir ihn, wenn wir auch nur eine Sache nicht so tun, wie er es uns gebietet. Es ist wie in einer zwischenmenschlichen Beziehung: Wenn wir auch nur eine negative Angewohnheit haben, einen negativen Charakterzug, kann das die Beziehung schon sehr strapazieren. Wenn ich einen Menschen liebe, nehme ich ihn als ganzen Menschen an und kann mir nicht nur die positiven Züge herauspicken. So ist es auch bei Gott. Wenn ich Gott ganz annehme und mich ihm ganz übereigne in einer Bundesbeziehung, dann muss ich ihn mit allem annehmen. Ich kann mir nicht nur das herauspicken, was mir angenehm ist.

Ps 19
8 Die Weisung des HERRN ist vollkommen, sie erquickt den Menschen. Das Zeugnis des HERRN ist verlässlich, den Unwissenden macht es weise. 
9 Die Befehle des HERRN sind gerade, sie erfüllen das Herz mit Freude. Das Gebot des HERRN ist rein, es erleuchtet die Augen. 
10 Die Furcht des HERRN ist lauter, sie besteht für immer. Die Urteile des HERRN sind wahrhaftig, gerecht sind sie alle. 

Wir beten als Antwort einen Lobpreispsalm auf die Schöpfung Gottes und auf seine Weisung, also die Torah. Das passt sehr gut als Antwort auf die Gabe der Zehn Gebote. In Vers 8 wird die Vollkommenheit der Weisung gepriesen. Sie „erquickt den Menschen“. Gott gibt keine Gebote auf, die den Menschen einschränken, belasten und unglücklich machen sollen. Es geht immer darum, dass er nur das Beste für den Menschen bereithält und genau weiß, was dieser braucht. Die Torah macht vielmehr frei und bringt dem Menschen Heil. Das haben wir vorhin ja schon bedacht. Deshalb ist es Gottes Timing, die Gebote ausgerechnet nach dem Auszug aus Ägypten zu übergeben.
„Das Zeugnis des HERRN ist verlässlich“ bezieht sich ebenfalls auf die Torah, denn das hebräische Wort עֵד֥וּת edut, das hier mit „Zeugnis“ übersetzt wird, kann auch mit „Gebot“ übersetzt werden. Es macht den Unwissenden weise, denn es ist die Schule Gottes.
Gottes Befehle sind „gerade“ und „erfüllen das Herz mit Freude“. Gott erwartet nichts Unmögliches, bei dem man ganz überfordert ist. Die Geradlinigkeit steht für die Nachvollziehbarkeit und Machbarkeit. Sie erfüllen mit Freude, weil Gott den Menschen glücklich machen möchte. Er gibt keine tausend Gebote und Verbote. Er gibt eine überschaubare Menge an Geboten, zehn Stück, an zwei Händen abzählbar.
Gottes Weisung ist rein und erleuchtet die Augen. Sie ist ganz frei von bösen Absichten und Hinterhältigkeit. Sie ist so, dass sie den Weg vor dem Menschen erkennbar macht und er erkennt, wie er sich verhalten soll. Auch in Vers 10 wird mit ähnlichen Ausdrücken wiederholt, dass Gottes Weisung wahr und gerecht ist. Dort ist aber auch die Rede von der Gottesfurcht, die lauter ist. Dieses uns kaum noch geläufige Wort ist ein Synonym für „rein“ und soll verdeutlichen, dass die Gottesfurcht bei der Befolgung der Torah essenziell ist. Sie bedeutet, dass wir Angst haben, Gott zu beleidigen und damit die Beziehung zu ihm zu zerstören. Mit dieser Haltung – Angst, jemanden Geliebtes zu verletzen, nicht Angst vor der Person – wird der Gläubige die Gebote Gottes mit richtiger Absicht halten.

Mt 13
18 Ihr also, hört, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet.

19 Zu jedem Menschen, der das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; bei diesem ist der Samen auf den Weg gefallen.
20 Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt;
21 er hat aber keine Wurzeln, sondern ist unbeständig; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er sofort zu Fall.
22 In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört, und die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum ersticken es und es bleibt ohne Frucht.
23 Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt Frucht – hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.

Im Evangelium hören wir von dem Gleichnis des Sämanns, das vor einiger Zeit das Sonntagsevangelium darstellte. Wir hören dabei die Deutung: Der Sämann ist Christus, der Same das Wort Gottes. Es geht um die verschiedenen Beschaffenheiten des Bodens, auf den das Wort Gottes fällt. Es sind die unterschiedlichen Herzenshaltungen der Menschen, mit denen sie Jesu Predigt in sich aufnehmen: Der Same auf dem Weg wird vom Satan direkt geraubt, bevor es Wurzeln schlagen kann. Warum ausgerechnet auf dem Weg? Es sind die Menschen, die im Prozess der Umkehr sind, die noch auf dem Weg zu Gott sind. Der Satan gerät in Panik und tut alles, damit die Seele nicht für Christus gewonnen wird. Er will die Seele für sich behalten. Deshalb müssen wir sehr viel für jene beten, die Gott suchen und vielleicht sogar schon auf dem Weg zur Taufe sind. Sie erleiden starke Anfechtungen und Versuchungen, denn Satan will unsere Königskindschaft mit allen Mitteln verhindern.
Der felsige Boden ist die Haltung der Menschen, die einen oberflächlichen Glauben haben, ohne Wurzeln und unbeständig. Beim ersten Widerstand geben sie auf, weil es zu unangenehm wird und es ihnen aufgrund der fehlenden Wurzeln den Boden unter den Füßen wegzieht. Solche „christlichen Sanguiniker“ sind diejenigen, die sich das Angenehme gern herauspicken und das Unangenehme ausblenden. Sie sind felsig, das heißt, sie wollen sich nicht ganz formen lassen von Gott, der auch mal züchtigen muss, der für uns nicht immer nur Feierlaune, sondern auch mal den grauen Alltag bereithält. Die Felsen der eigenen Voreingenommenheit, die Patchwork-Mentalität, zerstören aber die Samen des Wortes Gottes. So wächst es nicht in jenen Menschen, so werden jene Menschen also nicht zum Leib Christi, dem fleischgewordenen Wort Gottes.
Die Herzenshaltung des dornigen Gestrüpps ist besonders tödlich. Gottes ewiges Wort, seine Weisheit, die nicht von dieser Welt ist, gerade auch vom Denken her, ist ganz anders als die Sichtweise der Welt mit ihren Verlockungen und ihrer Sünde. Doch in Menschen, die so weltlich eingestellt sind, auch gerade Menschen, die sich übertriebene Sorgen machen, also zu wenig Gottvertrauen besitzen, kann das Wort Gottes nicht keimen, Wurzeln schlagen, wachsen, Früchte tragen. Es stirbt sofort ab, weil das Herz voll von anderem ist. Jesus, das Wort Gottes, findet keinen Platz im Herzen solcher Menschen. Und er ist ein Gentleman. Wer ihn nicht hineinlässt, den lässt er auch in Ruhe. Dieses Dornengestrüpp breitet sich in unserer Kirche heutzutage rasant aus. Immer weniger Geistliche sind noch geistlich eingestellt. Wie viele unserer deutschen Bischöfe bestimmen ihr gesamtes Wirken noch von Christus her, dessen Reich nicht von dieser Welt ist? Es dominiert immer mehr die menschliche und weltliche Denkweise. Das Humanistische erfüllt die ganzen kirchlichen Grundvollzüge – so stark, dass für den Hl. Geist kein Platz mehr übrig bleibt.
Schließlich beschreibt Jesus die Fruchtbaren – die, die hören, aufnehmen und Frucht tragen. „Hören“ meint mehr als nur das physische Hören. Es meint den Ge-hor-sam, das Hören mit dem Glauben, das „auf ihn Hören“. In sich aufnehmen tun jene das Wort Gottes, die es an sich heranlassen. Die es akzeptieren und be-herzigen im wortwörtlichen Sinn: die es in sich verarbeiten, es betrachten, darüber nachdenken, es immer tiefer zu verstehen versuchen, die es nicht nur oberflächlich und rein informativ registrieren. Maria ist ein perfektes Beispiel für das „in sich Aufnehmen“. Sie bewahrt alle Geschehnisse in ihrem Herzen und denkt darüber nach. Das macht sie zur perfekten Jüngerin und dem fruchtbarsten Boden – auf dem das Wort Gottes deshalb auch Fleisch geworden ist! Früchte trägt das Wort Gottes dann, wenn die Menschen es in ihr eigenes Denken aufgenommen haben, wenn es von da an ihre eigenen Gedanken, Worte und Taten bestimmt, wenn es konkrete Auswirkungen hat im Verhalten.
Am Ende wird Jesus noch einen drauflegen. Er wird nicht nur das Wort Gottes säen in Form von gesprochenem Wort und Heilsdienst. Er wird sich selbst hingeben für die vielen Menschen am Kreuz. Er wird sein Fleisch und Blut austeilen und auch dann wird es auf unterschiedlichen Boden fallen. Der neue Bund wird allen Menschen angeboten, doch annehmen werden ihn nicht alle. Viele wird es kalt lassen, was Jesus für sie getan hat. Viele werden es zunächst annehmen und dann beim ersten Problem von ihm weglaufen. Nicht alle werden fruchtbar. Einige werden nicht glauben, dass Jesu Tat sie wirklich gerettet hat. Sie werden an ihrem fehlenden Vertrauen an Gott ersticken.
Jesus sät seinen „Samen“, d.h. sein Fleisch und Blut, in jeder Hl. Messe in das Herz der Kirche. Er sät sein Fleisch in unsere Herzen, die wir ihn in der Kommunion empfangen. Wird sein Same dort auf fruchtbaren Boden fallen? „Du bist, was du isst.“ Das ist nicht nur der Slogan von Wasa, das ist zuerst das Motto der Eucharistie. Wir werden immer mehr zum Leib Christi, indem wir ihn empfangen. Dies wird sich in unseren Gedanken, Worten und Werken immer mehr zeigen. Auch gerade im Alltag, da wo uns keiner sieht, da wo wir dann umsetzen sollen, was wir gelernt haben. Und dieses Leben im Alltag zeigt sich konkret in der Weise, wie es uns durch die Zehn Gebote aufgetragen ist.

Ihre Magstrauss


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