14. August: Hl. Maximilian Kolbe

Heute ist der Gedenktag des hl. Maximilian Kolbe, Ordensmann, Priester und Märtyrer, der am 7. Januar 1894 bei Lódz in Polen geboren ist und am 14. August 1941 in Auschwitz ums Leben kam. Er war ein polnischer Franziskaner-Konventuale (wir sagen auch Minorit).
Sein Taufname war Rajmund. Sein Vater war deutscher und seine Mutter polnischer Abstammung. Seine Eltern waren relativ arm. 1914 wurde sein Vater von den Russen gefangen genommen und wegen seiner Beteiligung am Kampf für ein unabhängiges Polen gehängt. Rajmund entwickelte von klein auf eine starke religiöse Sehnsucht. Er berichtete von einer frühkindlichen Vision der Jungfrau Maria. Diese Vision war von großer Bedeutung, denn er entschied sich sowohl für den Weg der Heiligkeit als auch für den Weg des Märtyrers. Im Alter von nur 13 Jahren verließen Kolbe und sein älterer Bruder ihr Zuhause, um sich im Seminar der Franziskaner-Konventualen in Lwow einzuschreiben. Dieses Seminar befand sich in Österreich-Ungarn, was einen illegalen Grenzübertritt bedeutete. Im Jahr 1910 erhielt er den Ordensnamen Maximillian und wurde aufgenommen. Seine ewige Profess legte er im Jahr 1914 ab. Nach einer kurzen Zeit in Krakau ging Kolbe zum Studium nach Rom. Er promovierte 1915 in Philosophie an der Päpstlichen Universität Gregoriana. Im Jahr 1919 promovierte er außerdem zum Doktor der Theologie an der Universität Sankt Bonaventura. Kolbe wurde zum Priester geweiht und kehrte nach Abschluss seines Studiums 1919 in das neue unabhängige Polen zurück. Er ließ sich im Kloster von Niepokalanów bei Warschau nieder. Gegen Ende seines Studiums erkrankte Kolbe zum ersten Mal an Tuberkulose und wurde sehr krank, wobei er oft Blut hustete; die Krankheit unterbrach seine Studien. Für den Rest seines Lebens hatte er einen schlechten Gesundheitszustand, beklagte sich aber nie, sondern sah seine Krankheit als Gelegenheit, „für Maria zu leiden“. Kolbe war ein aktiver Priester, der sich besonders für die Bekehrung von Sündern und Feinden der katholischen Kirche einsetzte. Während seiner Zeit in Rom wurde er Zeuge wütender Proteste der Freimaurer gegen den Vatikan und sah vieles kommen, was wir heute erleben. Er hatte eine starke Verehrung für die Jungfrau Maria, deren unbeflecktes Herz die angemessene Waffe im Kampf gegen den Widersacher Gottes darstellt. Somit gründete er die Militia Immaculatae. Kolbe half den Immaculata-Brüdern bei der Herausgabe von Pamphleten, Büchern und einer Tageszeitung – Maly Dziennik. Die Monatszeitschrift erreichte eine Auflage von über 1 Million und war unter den polnischen Katholiken einflussreich. Kolbe erwarb sogar eine Rundfunklizenz und verbreitete seine Botschaft öffentlich. Er schrieb nicht nur umfangreiche Essays und Beiträge für die Zeitung, sondern verfasste auch das Immaculata-Gebet – die Weihe an die unbefleckt empfangene Jungfrau Maria. Im Jahr 1930 reiste Kolbe nach Japan, wo er mehrere Jahre als Missionar tätig war. Er gründete ein Kloster am Stadtrand von Nagasaki. Obwohl die Lage an der Seite des Berges seltsam war, trug sie dazu bei, dass das Kloster den späteren Atombombenabwurf auf Nagasaki überlebte. Er trat auch in einen Dialog mit den örtlichen buddhistischen Priestern, und einige von ihnen wurden Freunde. Da er jedoch zunehmend krank wurde, kehrte er 1936 nach Polen zurück. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wohnte Kolbe im Kloster in Niepokalanow, der „Stadt der Immaculata“. Zu diesem Zeitpunkt war das Kloster von 18 auf 650 Brüder angewachsen und war damit das größte katholische Haus in Europa. Als Polen 1939 von den Nazis überrannt wurde, wurde er am 13. September unter Generalverdacht verhaftet, kam aber nach drei Monaten wieder frei. Bei seiner ersten Verhaftung sagte er: „Nur Mut, meine Söhne. Seht ihr nicht, dass wir auf einer Mission unterwegs sind? Und sie bezahlen auch noch unsere Reisekosten. Was für ein Glücksfall! Jetzt gilt es, gut zu beten, um so viele Seelen wie möglich zu gewinnen. Sagen wir also der heiligen Jungfrau, dass wir zufrieden sind und dass sie mit uns machen kann, was sie will“. Nach der Freilassung suchten viele polnische Flüchtlinge und Juden Zuflucht in Kolbes Kloster. Kolbe und die Gemeinschaft in Niepokalanów halfen, 3.000 polnische Flüchtlinge zu verstecken, zu ernähren und zu kleiden (davon waren etwa 1.500 Juden). Im Jahr 1941 übte er in seiner Zeitung „Der Ritter der Unbefleckten“ scharfe Kritik an den Nazis. „Niemand auf der Welt kann die Wahrheit ändern. Was wir tun können und tun sollten, ist, die Wahrheit zu suchen und ihr zu dienen, wenn wir sie gefunden haben. Der wahre Konflikt ist der innere Konflikt. Jenseits der Besatzungsarmeen und der Hekatomben der Vernichtungslager gibt es in der Tiefe jeder Seele zwei unversöhnliche Feinde: Gut und Böse, Sünde und Liebe. Und was nützen uns die Siege auf dem Schlachtfeld, wenn wir selbst in unserem Innersten besiegt werden?“ Kurz nach dieser Veröffentlichung, am 17. Februar 1941, wurde er von der Gestapo verhaftet, weil er jüdische Menschen versteckt hatte. Nach einer kurzen Internierung in einem berüchtigten polnischen Gefängnis wurde er in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht und als Häftling Nr. 16670 bezeichnet. Er wurde in das Arbeitslager geschickt. Dort musste er schwere Steinblöcke für den Bau der Krematoriumsmauer schleppen. Der Arbeitstrupp wurde von einem bösartigen ehemaligen Kriminellen namens „Blutiger Krott“ beaufsichtigt, der Kolbe besonders brutal behandelte. Zeugenaussagen zufolge nahm Kolbe die Misshandlungen und Schläge mit erstaunlicher Gelassenheit hin. Trotz der schrecklichen Bedingungen in Auschwitz bewahrte Kolbe Berichten nach einen tiefen Glauben, Gleichmut und Würde. Am 15. Juni war er sogar in der Lage, einen Brief an seine Mutter zu schreiben: „Liebe Mama, Ende Mai wurde ich in das Lager Auschwitz verlegt. Alles ist gut in meiner Beziehung. Sei beruhigt über mich und über meine Gesundheit, denn der gute Gott ist überall und sorgt mit Liebe für alles. Es wäre gut, wenn Du mir erst dann schreibst, wenn Du weitere Nachrichten von mir erhalten hast, denn ich weiß nicht, wie lange ich hier bleiben werde. Herzliche Grüße und Küsse, in aller Zuneigung. Rajmund.“ Einmal ließ Krott Kolbe die schwersten Bretter tragen, bis er zusammenbrach; dann schlug er Kolbe brutal und ließ ihn zum Sterben im Schlamm liegen. Doch Mitgefangene brachten ihn heimlich in das Lagergefängnis, wo er sich erholen konnte. Häftlinge berichten auch, dass er selbstlos blieb und oft seine mageren Rationen mit anderen teilte. Als im Juli 1941 drei Häftlinge aus dem Lager zu fliehen schienen, ordnete der stellvertretende Kommandant von Auschwitz an, zehn Männer auszuwählen, die in einem unterirdischen Bunker zu Tode gehungert werden sollten. Als einer der ausgewählten Männer, Franciszek Gajowniczek, erfuhr, dass er ausgewählt worden war, schrie er: „Meine Frau! Meine Kinder!“ An dieser Stelle meldete sich Kolbe freiwillig, um seinen Platz einzunehmen. Der Nazikommandant erwiderte: „Was will dieses polnische Schwein?“ Pater Kolbe zeigte mit seiner Hand auf den verurteilten Franciszek Gajowniczek und wiederholte: „Ich bin ein katholischer Priester aus Polen; ich möchte seinen Platz einnehmen, denn er hat eine Frau und Kinder.“ Der Kommandant war ziemlich überrascht und akzeptierte Kolbe anstelle von Gajowniczek. Dieser sagte später: „Ich konnte ihm nur mit den Augen danken. Ich war fassungslos und konnte kaum begreifen, was da vor sich ging. Die Ungeheuerlichkeit des Geschehens: Ich, der Verurteilte, soll leben, und ein anderer opfert freiwillig und bereitwillig sein Leben für mich – ein Fremder. Ist das ein Traum? Ich wurde wieder auf meinen Platz gesetzt, ohne dass ich Zeit gehabt hätte, Maximilian Kolbe etwas zu sagen. Ich wurde gerettet. Und ihm verdanke ich es, dass ich Ihnen das alles erzählen kann. Die Nachricht sprach sich schnell im ganzen Lager herum. Es war das erste und letzte Mal in der Geschichte von Auschwitz, dass so etwas passiert ist.“ Franciszek Gajowniczek überlebte Auschwitz wie durch ein Wunder und war später bei der Heiligsprechung Kolbes im Jahr 1982 anwesend. Die Männer wurden in einen unterirdischen Bunker geführt, wo sie verhungern sollten. Es wird erzählt, dass Kolbe die Männer im Bunker zum Gebet und zum Singen von Marienliedern anleitete. Als die Wachen die Zelle kontrollierten, konnte man Kolbe in der Mitte beten sehen. Bruno Borgowiec, ein polnischer Häftling, der mit der Betreuung der Gefangenen beauftragt war, berichtete später, was er gesehen hatte: „Die zehn zum Tode Verurteilten erlebten schreckliche Tage. Aus der unterirdischen Zelle, in der sie eingesperrt waren, ertönte ständig das Echo von Gebeten und Gesängen. Der Mann, der dafür zuständig war, die Urineimer zu leeren, fand sie immer leer. Der Durst trieb die Gefangenen dazu, den Inhalt zu trinken. Da sie sehr schwach geworden waren, wurden die Gebete nur noch geflüstert. Bei jeder Inspektion, bei der nun fast alle anderen auf dem Boden lagen, sah man Pater Kolbe in der Mitte knien oder stehen und den SS-Männern fröhlich ins Gesicht schauen. Pater Kolbe verlangte nie etwas und beklagte sich auch nicht, sondern ermutigte die anderen, indem er sagte, dass der Flüchtige vielleicht gefunden werde und sie dann alle befreit würden. Einer der SS-Wachen bemerkte: Dieser Priester ist wirklich ein großer Mann. Wir haben noch nie jemanden wie ihn gesehen…“ Nach zwei Wochen waren fast alle Gefangenen, außer Kolbe, an Dehydrierung und Hunger gestorben. Da die Wachen die Zelle leeren wollten, wurden die verbliebenen Gefangenen und Kolbe mit einer tödlichen Injektion hingerichtet. Die Anwesenden berichten, dass er den Tod ruhig hinnahm und seinen Arm hob. Seine sterblichen Überreste wurden am 15. August 1941 kurzerhand eingeäschert. Die Tat und der Mut von Maximillian Kolbe verbreiteten sich unter den Häftlingen von Auschwitz und boten einen seltenen Blick auf das Licht und die Menschenwürde im Angesicht extremer Grausamkeit. Nach dem Krieg wuchs sein Ansehen und er wurde zum Symbol für mutige Würde. Kolbe wurde 1971 als Bekenner des Glaubens seliggesprochen. 1981 wurde er von Papst Johannes Paul II. (der selbst die deutsche Besatzung Polens erlebt hatte) als Märtyrer heiliggesprochen. Der Papst entschied, dass Kolbe als Märtyrer anerkannt werden sollte, weil der systematische Hass des Naziregimes ein Akt des Hasses gegen den religiösen Glauben war, was bedeutet, dass Kolbes Tod einem Martyrium gleichkam. Bei seiner Heiligsprechung im Jahr 1982 sagte Papst Johannes Paul II: „Maximilian ist nicht gestorben, sondern hat sein Leben gegeben … für seinen Bruder.“

Ihre Magstrauss

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