Heute gedenken wir des hl. Alfred des Großen, König der (West)Angelsachsen, der um 848 in Wantage in der Grafschaft Berkshire in England das Licht der Welt erblickte und am 26. Oktober 899 in Winchester (unsicher) in England gestorben ist. Alfred wurde als jüngster Sohn von Aethelwulf (gest. 858), dem König der Westsachsen, geboren. Er wurde mit fünf Jahren von Papst Leo IV. bereits zum König gesalbt, bestieg den Königsthron allerdings erst 871 nach dem Tod seines Vaters sowie seines Bruders. Im Jahr 870 kämpften Alfred und sein Bruder Aethelred in zahlreichen Schlachten gegen die Dänen. Alfred errang 871 einen Sieg bei Ashdown und folgte Aethelred im April 871 nach einer Reihe von Schlachten, in denen die Dänen besiegt worden waren, als König nach. Nicht alle seine Feldzüge waren so erfolgreich; bei mehreren Gelegenheiten musste er die Dänen für eine kurze Atempause freikaufen. Es folgten fünf Jahre eines unruhigen Friedens, während die Dänen in anderen Teilen Englands beschäftigt waren. Im Jahr 876 griffen die Dänen erneut an, und 878 war Alfred gezwungen, sich in die Festung Athelney zurückzuziehen. Seine Rückkehr und sein großer Sieg bei Edington im Jahr 878 sicherten das Überleben von Wessex, und der Vertrag von Wedmore mit dem dänischen König Guthrum im Jahr 886 legte eine Grenze zwischen dem Danelaw östlich der Watling Street und den Sachsen im Westen fest. In der angelsächsischen Chronik heißt es, dass sich nach der Eroberung Londons im Jahr 886 „alle Engländer ihm unterwarfen, mit Ausnahme derer, die in dänischer Gefangenschaft waren“. In gewisser Hinsicht könnte Alfred also als erster König von England angesehen werden. Eine erneute Landung in Kent ermutigte einen Aufstand der ostanglischen Dänen, der 884-86 niedergeschlagen wurde, und nachdem die letzte ausländische Invasion 892-96 zurückgeschlagen worden war, verstärkte Alfred die Marine, um neue Einfälle zu verhindern. In Friedenszeiten reformierte und verbesserte Alfred seine militärische Organisation. Er teilte seine Truppen in zwei Hälften, von denen die eine zu Hause und die andere im aktiven Dienst war, und verfügte so über ein Ablösesystem, auf das er zur Fortsetzung eines Feldzugs zurückgreifen konnte. Außerdem begann er mit dem Bau von Burganlagen (befestigte Stützpunkte) im gesamten Königreich, um die Grundlage für ein organisiertes Verteidigungssystem zu schaffen. Alfred wird gemeinhin als Begründer der königlichen Marine angesehen; er baute eine Flotte verbesserter Schiffe, die mit Friesen bemannt waren, und forderte die Dänen mehrmals erfolgreich auf See heraus.
Was sein geistliches Leben anbelangt: Er förderte die angelsächsische Kultur und Kirche, gründete Schulen und baute zerstörte Kirchen sowie Klöster wieder auf. Ihm lag Wissenschaft sowie Bildung am Herzen, weshalb er die Übersetzung lateinischer Schriften veranlasste, jedoch auch selber vornahm. Er ist auch bekannt dafür, neue Klöster zu gründen. Um auch die Bildung an diesen Orten zu verbessern, versammelte er Gelehrte aus dem Frankenreich. Diese engagierte er zugleich an seinem Hof, wo sich eine regelrechte Schule bildete. Zu seinen eigenständigen Übersetzungen gehört die Regula pastoralis curae, ein Lehrbuch für Prediger von Gregor dem Großen, zudem eine Vorgängerschrift der Confessiones des hl. Augustinus, und die Consolatio Philosophiae von Boethius. Seine Gesetzessammlung wurde das spätere Common Law.
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