7. November: Hl. Willibrord

Heute gedenken wir des hl. Willibrord von Utrecht bzw. von Echternach, angelsächsischer Mönch, Glaubensbote bei den Friesen und erster Erzbischof von Utrecht, der um 658 in Northumbrien in England geboren und am 7. November 739 in Echternach in Luxemburg gestorben ist. Er gilt als Schutzpatron der Niederlande und Luxemburgs.
Der Sohn des Einsiedlers Wilgis wurde von diesem in das Benediktinerkloster von Ripon in England unter Abt Wilfrid von York geschickt. Nachdem Wilfrid 677/678 abgesetzt und ins Exil geschickt wurde, ging auch Willibrord ins Exil und verbrachte zwölf Jahre in Irland, wo er ein Schüler des hl. Egbert wurde. Im Jahr 688 wurde er zum Priester geweiht. Im Jahr 690 sandte Egbert Willibrord mit elf Gefährten aus, um die Christianisierung der Friesen vorzunehmen, deren Gebiete kurz zuvor (689) von Pippin II. von Herstal erobert worden waren. Willibrord begann die Politik der gegenseitigen Zusammenarbeit zwischen den englischen Missionen und der karolingischen Dynastie. Er reiste 690 im Auftrag von Papst Sergius I. nach Rom und wurde zum Erzbischof der Friesen mit Sitz in Utrecht eingesetzt. Bei dieser Gelegenheit nannte ihn Sergius in Clemens um. Im Jahr 698 gründete Willibrord seinen zweiten Missionsstützpunkt, das bedeutende Kloster Echternach. Nachdem er sein Apostolat auf Friesland ausgedehnt hatte, versuchte er, Dänemark zu evangelisieren, wo er 30 Jungen unterrichtete und taufte; auf dem Rückweg machte er mit ihnen dramatische Zwischenstopps auf den friesischen Inseln Helgoland und Walcheren. Im Jahr 714 taufte er Pippin III. den Kurzen, den Erben des Merowingerreichs. Nach dem Tod von Pippin II. begann der heidnische Friesenkönig Radbod einen äußerst zerstörerischen Feldzug gegen die Christen und verbannte Willibrord. Nach Radbods Tod im Jahr 719 konnte Willibrord mit Hilfe des fränkischen Königs Karl Martell sein Apostolat wieder aufnehmen. Von 719 bis 722 wurde er bei seiner Missionsarbeit von dem Mann unterstützt, der sein Werk nach 739 fortsetzte: Wynfrith (der heilige Bonifatius), Apostel von Deutschland. Während er den einheimischen Klerus ausbildete, etablierte er in den fränkischen Königreichen einen englischen Kultureinfluss, der den Hof Karls des Großen durch die umfangreiche Arbeit späterer Missionare beherrschen sollte. Er führte im Westen die Ernennung von chōrepiscopoi („Landbischöfe“) oder Suffraganbischöfen ein (d. h. Bischöfe von Bistümern, die einem Erzbischof oder Metropoliten unterstanden), und er führte in den fränkischen Herrschaftsgebieten die Praxis der Datierung nach dem christlichen Zeitalter ein. Willibrord wurde bereits kurz nach seinem Tod heiliggesprochen. Er wurde in der Abteikirche von Echternach beigesetzt.

Ich erinnere mich noch an eine Ausstellung, die man in der Abteikirche begutachten kann. Da werden unter anderem Traditionen vorgestellt, die mit dem Heiligen zusammenhängen, so z.B. die Springprozession. Es geht um eine Prozession zu seinem Grab am Dienstag nach Pfingsten, die bereits im 15. Jh. belegt ist, bei der die Pilger von Seite zu Seite springen. Anlass dieser Frömmigkeitspraxis auf die Fürsprache Willibrords ist die Heilung von Epilepsie, die man sich erhoffte. Zudem gibt es Willbrord-Brunnen, die gegen Hautkrankheiten helfen sollen, weil der Heilige auch Patron gegen Hautkrankheiten ist.

Ihre Magstrauss

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