Freitag der 20. Woche im Jahreskreis

Ez 37,1-14; Ps 107,2-3.4-5.6-7-8-9; Mt 22,34-40

Ez 37
1 Die Hand des HERRN legte sich auf mich und er brachte mich im Geist des HERRN hinaus und versetzte mich mitten in die Ebene. Sie war voll von Gebeinen.

2 Er führte mich ringsum an ihnen vorüber und siehe, es waren sehr viele über die Ebene hin; und siehe, sie waren ganz ausgetrocknet.
3 Er fragte mich: Menschensohn, können diese Gebeine wieder lebendig werden? Ich antwortete: GOTT und Herr, du weißt es.
4 Da sagte er zu mir: Sprich als Prophet über diese Gebeine und sag zu ihnen: Ihr ausgetrockneten Gebeine, hört das Wort des HERRN!
5 So spricht GOTT, der Herr, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich selbst bringe Geist in euch, dann werdet ihr lebendig.
6 Ich gebe euch Sehnen, umgebe euch mit Fleisch und überziehe euch mit Haut; ich gebe Geist in euch, sodass ihr lebendig werdet. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
7 Da sprach ich als Prophet, wie mir befohlen war; und noch während ich prophetisch redete, war da ein Geräusch: Und siehe, ein Beben: Die Gebeine rückten zusammen, Bein an Bein.
8 Und als ich hinsah, siehe, da waren Sehnen auf ihnen, Fleisch umgab sie und Haut überzog sie von oben. Aber es war kein Geist in ihnen.
9 Da sagte er zu mir: Rede als Prophet zum Geist, rede prophetisch, Menschensohn, sag zum Geist: So spricht GOTT, der Herr: Geist, komm herbei von den vier Winden! Hauch diese Erschlagenen an, damit sie lebendig werden!
10 Da sprach ich als Prophet, wie er mir befohlen hatte, und es kam der Geist in sie. Sie wurden lebendig und sie stellten sich auf ihre Füße – ein großes, gewaltiges Heer.
11 Er sagte zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Ausgetrocknet sind unsere Gebeine, unsere Hoffnung ist untergegangen, wir sind abgeschnitten.
12 Deshalb tritt als Prophet auf und sag zu ihnen: So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zum Ackerboden Israels.
13 Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.
14 Ich gebe meinen Geist in euch, dann werdet ihr lebendig und ich versetze euch wieder auf euren Ackerboden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin. Ich habe gesprochen und ich führe es aus – Spruch des HERRN.

In der Lesung aus dem Buch Ezechiel hören wir von einer Vision, die uns in der Fastenzeit bereits begegnet ist und die Auferstehung von den Toten beschreibt. Er wird im Geist in eine Ebene versetzt, die voll von ausgetrockneten Knochen ist. Gott spricht den Propheten daraufhin mit einer Frage an. Oft werden einem Visionär zu einer Vision fragen gestellt, nicht weil die Antwort unbekannt ist, sondern um ihn zu belehren. Oft wirft der Visionär die Frage nämlich auf den Fragesteller zurück. Das ist eine gängige Methode in prophetischen Texten, geschaute Ereignisse zu deuten. So fragt Gott Ezechiel, ob die Knochen wieder lebendig werden können. Dieser gibt die Frage allerdings zurück mit den üblichen Worten: „GOTT und Herr, du weißt es.“ Und so antwortet der Herr ihm durch ein Gotteswort, dass der Prophet den Knochen übermitteln soll: „Siehe, ich selbst bringe Geist in euch, sodass ihr lebendig werdet.“ Gott ist ein Gott des Lebens und er ist fähig, tote Knochen wieder lebendig zu machen.
Und dann geschieht das Unglaubliche. Das Knochenmeer beginnt zu beben, denn sie bewegen sich aufeinander zu, bevor sie durch Sehnen miteinander verbunden werden und mit Fleisch und Haut überzogen werden. Dann soll der Prophet den Geist auffordern, in sie hineinzukommen. Das hebräische Wort an dieser Stelle ist הָרוּחַ haruach. Es meint nicht die menschliche Lebenskraft, die durch nefesch ausgedrückt wird, sondern den Geist Gottes, der alles belebt, der in der Genesis schon über der Urflut schwebt. Ezechiel 37 ist also ganz klar in Beziehung zu setzen zu den Schöpfungsberichten. Hier wird wieder etwas geschaffen, aber es ist eine Neuschöpfung im Hl. Geist, die den Typos dessen darstellt, was mit Jesus Christus an Ostern geschehen wird.
In die Leiber kommt Leben hinein und sie stellen sich auf zu einem Heer. Gott selbst erklärt dem Propheten, dass es sich dabei um das Haus Israel handelt. Er möchte durch diese Vision erklären, dass er seine tote Braut wieder lebendig macht, die im Babylonischen Exil die Hoffnung aufgegeben hat. Was in Ruinen liegt, wird Gott wieder aufbauen und was ohne Perspektive geblieben ist, wird er wieder auf den Bund zurückführen.
So soll Ezechiel das Gezeigte in Form eines Gotteswortes Israel übermitteln, was aber auch eine Botschaft an uns Christen heute ist: „Siehe, ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf.“ Das meint nicht nur einfach die Auferstehung, wie wir sie bis heute kennen. Es geht nicht nur um das Weiterleben der Seele, sondern auch des Leibes! Wenn wir Christen das Glaubensbekenntnis beten und dann sagen „Ich glaube….an die Auferstehung der Toten“, dann meint es nicht die seelische Auferstehung, die wir jetzt schon haben, sondern wir glauben an die Auferstehung des Leibes wie bei Jesus Christus, dessen Grab leer war. Ginge es um die seelische Auferstehung, müsste Gott nicht unsere Gräber öffnen. Dort wird die Seele ja nicht festgehalten.
Die Verbformen in Vers 12 verraten uns, dass es etwas Zukünftiges ist. Gott wird dies tun, nämlich am Ende der Zeiten. Er wird es ansatzweise schon beginnen, indem er die Seelen der Gerechten schon aus der langen Warterei in der Vorhölle in sein Paradies führen wird. Vollenden wird sich diese Verheißung aber erst am Ende der Welt, wenn die Seelen aller Menschen sich mit ihren wiederhergestellten Leibern vereinen.
Gott wird die Menschen zum Ackerboden Israels führen. Das ist zunächst historisch-wörtlich zu deuten. Gott wird seinem Volk in der Ferne das verheißene Land zurückgeben. Besonders drastisch ist es für Israel, dass ihre Toten nicht bei deren Vätern begraben werden, sondern außerhalb der Heimat bestattet werden müssen. So ist es eine absolute Freudenbotschaft, dass Gott diese im Exil Sterbenden ins Ackerland Israels bringen werden. Das ist für sie das Maximum einer Segensverheißung!
Wir lesen es weiter. Wir sehen schon Jesus Christus, dessen Grab Gott geöffnet hat, den Gott auch ins Ackerland Israels gebracht hat – nun aber nicht mehr in das irdische Ackerland, sondern auf den Boden des Himmelreiches! Er ist uns als Erstgeborener der neuen Schöpfung vorausgegangen, auch seine Mutter, so glaubt die Kirche, ist auf diese Weise ins Himmelreich eingegangen.
Jesus hat diese Verheißung ansatzweise schon erfüllt, indem er auch zu seinen Lebzeiten schon Menschen von den Toten auferweckt hat wie die Tochter des Jairus, den Sohn einer Witwe in Nain und vor allem seinen Freund Lazarus! Durch ihn hat Gott die Menschen an den Gottesspruch zur Zeit des Ezechiel erinnert. Sie sollten als fromme Juden dieses Signal erkennen.
Gott spricht den Israeliten durch Ezechiel zu, dass die Menschen ihn als Gott anerkennen werden, wenn sie seine großen Heilstaten sehen werden. Ja, sie werden wie damals beim Exodus Gottes Größe anerkennen und mit ihnen auch viele umliegende Völker. Gerade die Öffnung der Gräber und das Holen der Toten zu sich wird für sie Zeichen der Größe Gottes sein. Dies erfüllt sich vor allem durch Jesus Christus, denn die Totenerweckungen seiner Zeit werden den Menschen jeden Zweifel nehmen: Er ist Gott.
Wenn Gott den Israeliten verheißt, dass er den Menschen seinen Geist eingeben wird, durch den sie lebendig werden, dann gehen wir in Gedanken ganz an den Anfang. Im Schöpfungsbericht der Genesis lesen wir vom Ackerboden, aus dem Gott den Menschen formt und durch den Geist Gottes zum Leben erweckt. Zunächst ist er tote Materie, bis er dann durch eben jenen Geist zum Leben erweckt wird! Wenn er dies bei der Erschaffung des Menschen getan hat, dann kann er dies auch mit gestorbenen Menschen wiederholen. Und Gottes Geist ist es auch, der Jesus Christus zum Leben erweckt!
Durch diesen Geist erweckt Jesus zu seinen Lebzeiten Menschen von den Toten. Durch diesen Geist werden auch wir zum Leben erweckt! Nämlich wird uns das ewige Leben durch die Taufe geschenkt. So ist es zunächst eine seelische Erweckung von den Toten (denn der seelische Tod ist die ewige Verderbnis), die aber eine leibliche Auferstehung nach sich ziehen wird. Sakramental wird dieses aber schon grundgelegt und so können wir die Hoffnung haben, so wie Jesus und Maria am Ende der Zeiten mit Leib und Seele bei Gott zu sein. Auch zu unseren Lebzeiten werden wir immer wieder vom Tod ins Leben geholt, nämlich auf moralischer Ebene. Jedesmal wenn wir das Sakrament der Beichte empfangen, ist es ein kleines Ostern für unsere Seele, die vom Stand des seelischen Todes in den Stand der Gnade gebracht wird, der das Leben bedeutet.
„Ich habe gesprochen und ich führe es aus“. Ja, Gott ist wirklich der Treue. Er hält, was er verspricht. Er hat es schon anhand des ersten Menschenpaares der neuen Schöpfung ausgeführt, an Jesus und Maria! So wird er auch an uns handeln, weil er treu ist und den Neuen Bund, den er mit allen Menschen geschlossen hat, die ihn angenommen haben.

Ps 107
2 So sollen sprechen die vom HERRN Erlösten, die er erlöst hat aus der Hand des Bedrängers.

3 Er hat sie aus den Ländern gesammelt,/ vom Aufgang und vom Untergang, von Norden und vom Meer her.
4 Sie, die umherirrten in der Wüste, im Ödland, und den Weg zur bewohnten Stadt nicht fanden,
5 die Hunger litten und Durst, denen das Leben dahinschwand.
6 Sie schrien zum HERRN in ihrer Bedrängnis und er entriss sie ihren Nöten,
7 er führte sie auf geraden Wegen, sodass sie zur bewohnten Stadt gelangten.
8 Sie sollen dem HERRN danken für seine Huld, für seine Wundertaten an den Menschen,
9 denn er hat gesättigt die lechzende Kehle und die hungernde Kehle hat er gefüllt mit Gutem.

Als Antwort auf diese so ergreifende Vision Ezechiels beten wir Psalm 107, einen liturgischen Dankespsalm.
„So sollen sprechen die vom HERRN Erlösten, die er erlöst hat aus der Hand des Bedrängers“ ist eine Aufforderung an jene, die allen Grund zum Dank haben. Sie sind erlöst, was für unsere christlichen Ohren sehr aufhorchen lässt. Hier ist schon die Rede von Erlösung, die zu jener Zeit aber vor allem die Befreiung von irdischen Bedrängnissen meint. Es ist die Rettung von feindlichen Mächten, die zur Zeit Davids militärisch Druck gemacht haben. Auch die Rückkehrer aus dem Exil und Zeugen des neu errichteten Tempels können diese Worte von ganzem Herzen beten, während sie das erste Dankopfer im neuen Tempel darbringen. Sie waren wie vertrocknete tote Knochen, die der Herr wieder zum Leben erweckt hat. Wir erkennen jedoch, dass die Worte vom Hl. Geist eingegeben über sich selbst hinaus verweisen. Wir lesen hier schon die Erlösung vom ewigen Tod, der ewigen Gottesferne, die Jesus Christus erwirkt hat. Er hat aus dem Exil des Paradieses herausgeführt, indem er der Menschheit den Zugang zum Paradies wieder ermöglicht hat.
Jesus Christus hat das Gottesvolk aus allen Himmelsrichtungen gesammelt – schon zu Lebzeiten, als er durch das ganze Hl. Land gezogen und die Menschen für das Reich Gottes gewonnen hat, aber auch nach seinem Tod durch die vielen, die zum Glauben an ihn gekommen sind und nun seiner Kirche angehören. Es ist nicht nur wörtlich auf die Sammlung der Zerstreuten Israels im verheißenen Land zu beziehen.
In der Wüste und im Ödland irrten die Israeliten umher, ganze vierzig Jahre, weil sie das goldene Kalb angebetet, gemurrt und gezweifelt haben. Die Generation, die aus Ägypten herausgezogen ist, konnte das verheißene Land nicht schauen. Sie sind alle gestorben, bevor sie das verheißene Land erreichen konnten. Sie haben in ihren Nöten geschrien und Gott hat sie erhört, obwohl sie so undankbar waren. Er hat sie zur bewohnten Stadt gebracht und ihnen das Land gegeben, in dem andere lebten. In der Wüste und im Ödland irrten auch die Exilierten umher, denn diese Landschaft versinnbildlicht die Einsamkeit und den Mangel an Ressourcen. Es ist die Gottesferne, denn der Mensch dürstet nach Gottes Geist, der fehlt. Das ist auch die Erfahrung der gesamten gefallenen Schöpfung, die Menschen, die aus dem Paradies verbannt worden sind. Die Ferne von Gott ist wie ein einziges Ödland, denn sie dürsten nach Gott. Ihre Seele lechzt und hungert. So fühlt sich auch die Seele jedes Sünders, der nicht die Gemeinschaft mit Gott hat, die abgeschnitten ist von der Gnade, vom lebendigen Wasser des Geistes, vom Himmelsbrot, das die Eucharistie ist. Die Versöhnung mit Gott im Sakrament der Beichte ist wie die Rückführung des exilierten Sünders zurück in die innige Beziehung mit Gott, dem Stand der Gnade. Es ist eine Rückführung ins verheißene Land. Und so ist auch die Erlösung Jesu Christi eine Rückführung der gefallenen Schöpfung zurück in den paradiesischen Zustand. Diesen dürfen wir durch die Taufe erhalten, denn dadurch nehmen wir die Erlösung an.
Der gesamte Psalm ist wie ein Gebet der Eucharistie (was ja „Danksagung“ heißt), denn das Dankopfer, das wir als Erlöste darbringen, ist Jesus Christus selbst, dessen unblutiges Opfer in jeder Hl. Messe erneuert wird.

Mt 22
34 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie am selben Ort zusammen.

35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn versuchen und fragte ihn:
36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.
38 Das ist das wichtigste und erste Gebot.
39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Heute hören wir im Evangelium von dem wichtigsten Gebot. Ein Schriftgelehrter geht mit dieser Frage zu Jesus und dieser antwortet wie jeder andere fromme Jude mit dem Gebot der Gottesliebe. Sie steht immer an erster Stelle. Sie ist deshalb der Kern der ersten drei Gebote des Dekalogs (der Zehn Gebote). Es ist der Kern dessen, was wir in Lesung und Psalm betrachtet haben. Gott verlangt unsere ganze Liebe, weil er uns zuerst geliebt hat. Unsere Antwort, nicht nur die der Juden damals, soll deshalb sein: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken.“ Wir haben viele Erfahrungen zwischenmenschlicher Art, die man mit dieser Gottesliebe vergleichen kann. Wenn wir verliebt sind, beherrscht diese Person unser ganzes Denken, wir investieren uns ganz in die Beziehung zu ihr, emotional, von unserer Kraft und Zeit. Wir lieben die Person mit unserem ganzen Sein. So sollen wir in erster Linie Gott lieben. Er soll an erster Stelle kommen. Und sodann sollen wir unseren Nächsten lieben, wie uns selbst. Jesus führt also zusätzlich zu Dtn 6,4 Lev 19,18 heran. Dadurch dass Jesus diese beiden Gebote zusammenführt, zeigt er ein tiefes Schriftverständnis und erklärt dadurch auch den Kern der Gebote 4-10 des Dekalogs als Nächstenliebe.
Jesus hat das Doppelgebot der Liebe ganz explizit als das wichtigste Gebot „im Gesetz“ genannt. Damit ist die Torah gemeint. Jesus sagt das deshalb mit aller Deutlichkeit, weil die Pharisäer und Schriftgelehrten vor lauter Erweiterungen und Einzelbestimmungen den Fokus verloren haben. Das Wichtigste ist ihnen abhanden gekommen und ihre verderbliche Absicht hier ist der beste Beweis: Sie verstehen die Liebe als den Kern nicht mehr. Stattdessen wollen sie die Torah instrumentalisieren, um Jesus auf die Probe zu stellen. Das ist eigentlich eine ganz schlimme Blasphemie aus jüdischer Sicht!
Jesus möchte die Menschen seiner Zeit wieder auf den Kern fokussieren, ohne die Torah aufzuheben. Deshalb antwortet er mit dem Doppelgebot der Liebe und schließt mit den Worten: „An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“ Das Begriffspaar „Gesetz und Propheten“ ist die Zusammenfassung des Alten Testaments, das die jüdische Bibel darstellt. „Gesetz“ fasst die fünf Bücher Mose zusammen, während „Propheten“ die prophetischen Bücher meint.
Alles, was man in der jüdischen Bibel liest, hat mit Liebe zu tun. Was die Pharisäer und Schriftgelehrten, die Sadduzäer, die religiöse Elite damit macht, hat nichts mehr mit Liebe zu tun. Und deshalb ist ihre Gerechtigkeit auch nicht vollkommen. Wenn die Juden die Gebote halten, sollen sie sie aus Liebe halten. Wenn wir die Zehn Gebote halten, sollen wir sie aus Liebe halten. Diese Absicht ist ausschlaggebend und das macht den christlichen Glauben auch so anspruchsvoll. Es geht nicht einfach darum, Pflichten zu erfüllen und ein entsprechendes Verhalten an den Tag zu legen. Es geht um Beziehung, an der man arbeiten soll. Wer jemanden liebt, wird alles tun, um ihn nicht zu verletzen. Das soll bei allem der Antrieb sein und darauf kam es Gott im Laufe der gesamten Heilsgeschichte an, bis heute und auch in Zukunft.

Und die Liebe ist die schöpferische Kraft, die alles lebendig macht. Wir sind Abbilder Gottes und somit Liebeswesen, die ebenso „kreativ“ im wahrsten Sinne des Wortes sein sollen. Was wir bei Ezechiel gehört haben, geschieht mit uns Menschen, wenn wir lieben. Das klingt so einfach, ist aber sehr schwer in der Umsetzung. Leichter ist es, den Übernächsten zu lieben als den unmittelbaren Nächsten, den wir tagtäglich „ertragen“ dürfen. Gebe Gott, dass wir immer mehr in der Liebe wachsen und somit auch in Heiligkeit.

Ihre Magstrauss

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