29. Sonntag im Jahreskreis

Jes 45,1.4-6; Ps 96,1 u. 3.4-5.7-8.9 u. 10abd; 1 Thess 1,1-5b; Mt 22,15-21

Jes 45
1 So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus: Ich habe ihn an seiner rechten Hand gefasst, um ihm Nationen zu unterwerfen; Könige entwaffne ich, um ihm Türen zu öffnen und kein Tor verschlossen zu halten:
4 Um meines Knechtes Jakob willen, um Israels, meines Erwählten, willen habe ich dich bei deinem Namen gerufen; ich habe dir einen Ehrennamen gegeben, ohne dass du mich kanntest.
5 Ich bin der HERR und sonst niemand; außer mir gibt es keinen Gott. Ich habe dir den Gürtel angelegt, ohne dass du mich kanntest,
6 damit man vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang erkennt, dass es außer mir keinen Gott gibt. Ich bin der HERR und sonst niemand.

In der ersten Lesung hören wir heute Gottesworte, die an den Perserkönig Kyrus gerichtet sind. Er wird hier bezeichnet als Gesalbter. Wir müssen bedenken, dass die Verheißungen des Propheten Jesaja, in denen ein Messias angekündigt wird (wörtlich eben ein „Gesalbter“), politisch verstanden worden sind. So ist Kyrus als so ein Gesalbter verstanden worden. Jesajas Worte gehen über diesen Literalsinn weit hinaus, aber in dieser Situation ist Kyrus wirklich ein Werkzeug Gottes, den Israeliten das Heil zu ermöglichen, eine Befreiung aus dem Exil und den Neubau eines Tempels.
Deshalb übermittelt Jesaja Kyrus auch die Botschaft Gottes, dass Gott den Perserkönig „an seiner rechten Hand gefasst“ hat, „um ihm Nationen zu unterwerfen“. Gott lässt also zu, dass die Perser militärische Siege erlangen und stärker als andere Königreiche werden. Warum? Weil Kyrus die Israeliten beschützen soll. Gott geht es also nach wie vor um sein auserwähltes Volk, wenn er „um meines Knechtes Jakob willen, um Israels, meine Erwählten, willen“ Kyrus zu seinem Werkzeug zu machen. Das ist schon sehr erstaunlich, denn dieser König ist ja kein Israelit. Er steht mit Gott nicht in einem Bundesverhältnis und doch wird er auserwählt. Er hat in der Heilsgeschichte Gottes sogar eine entscheidende Rolle. Das zeigt schon dem Alten Israel, dass Gott nicht bei der Grenze der Beschnittenheit stehenbleibt, sondern Pläne mit allen Menschen hat. Es ist eine Lektion, die nach und nach immer mehr auf den göttlichen Messias hinweist, der einen Neuen Bund zwischen Gott und allen Menschen besiegeln wird. Gott erwählt Menschen sogar dann, wenn sie ihn noch gar nicht kennen. Sie lernen ihn dann im Laufe ihres Auftrags so richtig kennen. So ist es auch mit Kyrus, dem der Gott Israels unbekannt ist. Dieser aber hat ihm sogar einen Ehrennamen gegeben.
Wenn es heißt, dass Gott Kyrus den Gürtel angelegt hat, meint es das Anlegen der Kriegsrüstung. Die Wendung „sich gürten“ heißt entweder „sich zur Reise fertigmachen“ oder „in den Kampf ziehen“. Gott rüstet also den Perserkönig zum Kampf gegen die Gegner Israels aus. Er wird zum irdischen Schutzpatron. Gott erwählt den Perserkönig Kyrus aber nicht nur zum Schutz seines Volkes, sondern auch zur Offenbarung vor der ganzen Welt: „damit man vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang erkennt, dass es außer mir keinen Gott gibt.“ Die ganze Welt soll erkennen, dass er der einzige Gott ist. Die Existenz anderer Gottheiten ist ausgeschlossen. Das ist eine Erkenntnis, die die Israeliten während und nach dem Exil allmählich realisieren. Gott ist nicht nur der einzige anzubetende Gott, sondern der einzig existierende!

Ps 96
1 Singt dem HERRN ein neues Lied, singt dem HERRN, alle Lande,
3 Erzählt bei den Nationen von seiner Herrlichkeit, bei allen Völkern von seinen Wundern!
4 Denn groß ist der HERR und hoch zu loben, mehr zu fürchten als alle Götter.
5 Denn alle Götter der Völker sind Nichtse, aber der HERR ist es, der den Himmel gemacht hat.
7 Bringt dar dem HERRN, ihr Stämme der Völker, bringt dar dem HERRN Ehre und Macht,
8 bringt dar dem HERRN die Ehre seines Namens! Bringt Gaben und tretet ein in die Höfe seines Heiligtums!
9 Werft euch nieder vor dem HERRN in heiligem Schmuck! Erbebt vor ihm, alle Lande!
10 Verkündet bei den Nationen: Der HERR ist König! Er richtet die Völker so, wie es recht ist.

Der heutige Psalm beginnt mit den signalhaften Worten „neues Lied“. Dadurch wissen wir, dass es messianische Aussagen geben wird:
„alle Land“ sollen dieses Lied singen und Gottes Heilstaten sollen „bei den Nationen“ bekannt werden. Die nichtjüdischen Völker sollen nun auch diesen einen wahren Gott kennenlernen!
„Verkündet sein Heil“ wird dann für uns Christen auffällig christologisch, weil in den Worten „sein Heil“ hier wieder der Name Jesus enthalten ist. Während hier wörtlich das Heil Gottes als messianische Verheißung verkündet werden soll, sind wir Christen dadurch aufgerufen, Jesus Christus zu verkünden, der das Heil ist (Nomen est omen). Das ist einer der drei Hauptvollzüge der Kirche – die Verkündigung (martyria). Jeder einzelne Christ bezeugt dieses Heil durch sein Handeln. Wo wir einander lieben und die Gebote Gottes halten, kommt das Heil in die Welt, das Reich Gottes wird dann schon jetzt spürbar. Am Ende der Zeiten werden wir das Heil verkünden – aber als ewigen Lobpreis in Gottes Gegenwart, mit allen Engeln und Heiligen.
Der Psalm verrät auch mehr darüber, das in Jesaja noch zwischen den Zeilen steht: Gott ist der König, der Herrscher. Die messianische Erwartung geht über eine menschliche Figur wie Kyrus hinaus.
Gott ist „mehr zu fürchten als alle Götter“, denn diese gibt es nicht einmal. Zu König Davids Zeiten, als dieser Psalm geschrieben wird, ist die Erkenntnis noch nicht erlangt worden, dass es nur einen Gott gibt. Die Israeliten haben aber zumindest eine Monolatrie begriffen, eine Anbetung allein des Gottes Israels.
Es stimmt aber nicht ganz, dass monotheistische Tendenzen erst nach dem Exil aufkamen. Schon König David schreibt unter dem Einfluss des Hl. Geistes: „Denn alle Götter der Völker sind Nichtse, aber der HERR ist es, der den Himmel gemacht hat.“ Selbst wenn diese Erkenntnis erst im Exil so richtig klar wird durch die sogenannte „Jahwe-allein-Bewegung“, erkennen wir schon hier die Erkenntnis, dass andere Götter Götzen sind. Das ist mit „Nichtse“ gemeint, menschengemachte Idole, die aber an sich tot sind. Sie können gar nichts bewirken im Gegensatz zum wunderbaren Schöpfer.
Es erfolgt eine Lobpreisaufforderung an die Völker, also an die nichtjüdischen Völker. Das ist bemerkenswert, weil der Psalm uns in die Richtung des Neuen Bundes lenkt. Mit diesem wird der weltweite und universale Lobpreis Gottes Realität. Schon im Laufe des Alten Bundes gibt es ja die Wertschätzung des Gottes Israels durch nichtjüdische Völker. Und in der Lesung haben wir vom Perserkönig Kyrus gehört, durch den dieser universale Lobpreis vorangetrieben werden soll.
Auch die nichtjüdischen Völker sollen zum Tempel kommen mit Gaben und sich vor den Herrn niederwerfen. Das betrifft zur Zeit der Juden den Vorhof, der für die Heiden gedacht ist. Doch wir sehen schon so viel mehr! Wir erkennen hier mit christologischen Augen die Szene in der Geburtsgrotte von Betlehem, in der die Magoi aus dem Morgenland zum Jesuskind kommen – mit Gaben und im Niederwerfen vor den göttlichen Kind. Das ist nicht zu weit hergeholt, denn Christus selbst wird der samaritischen Frau am Jakobsbrunnen erklären, dass der rechte Ort der Anbetung kein Tempel mehr sein wird, sondern er selbst. Wo Christus ist, da ist Anbetung. Was am Ende der Zeiten sein wird – die eschatologische Völkerwallfahrt aus allen Himmelsrichtungen – erfüllt sich bereits sakramental in der Liturgie. Aus allen Völkern, Sprachen, Nationen und Stämmen, aus allen Himmelsrichtungen, kommen die Menschen zum Hl. Berg, dem Altar, auf dem Christi Kreuzesopfer vergegenwärtigt wird. In der Eucharistie beten alle Menschen Gott an. Sie alle kommen mit den Gaben ihres eigenen Herzens.
Im Psalm fällt auch auf, dass das Gericht Gottes sehr positiv gesehen wird. Gottes Gerichtshandeln ist absolut gerecht und dadurch eine Erlösung von der Ungerechtigkeit, unter der das Volk Israel leidet. Das ist uns im Buch Jesaja angedeutet worden.

1 Thess 1
1 Paulus, Silvanus und Timotheus an die Kirche der Thessalonicher, die in Gott, dem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn, ist: Gnade sei mit euch und Friede!
2 Wir danken Gott für euch alle, sooft wir in unseren Gebeten an euch denken;
3 unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater, an das Werk eures Glaubens, an die Mühe eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn.
4 Wir wissen, von Gott geliebte Brüder und Schwestern, dass ihr erwählt seid.
5 Denn unser Evangelium kam zu euch nicht im Wort allein, sondern auch mit Kraft und mit dem Heiligen Geist und mit voller Gewissheit.

In der zweiten Lesung hören wir heute erstmals aus einem anderen Paulusbrief, nämlich dem ältesten: aus dem ersten Thessalonicherbrief. Wie immer besteht der Briefeingang zunächst aus einem Präskript, in dem Sender (es gibt neben Paulus die Mitabsender Silvanus und Timotheus) und Empfänger genannt werden. Es schließt mit einem kurzen Gruß.
In einigen Briefen umschreibt Paulus sich bzw. ergänzt er seine Person im Präskript um Erweiterungen, die seine Legitimation als Absender unterstreichen sollen. Immer wieder nennt er dabei seine apostolische Sendung von Christus höchstpersönlich. In diesem Brief ist es offensichtlich nicht notwendig, da die Adressaten ihn und seine Mitarbeiter kennen. So nennt er nur die Namen. Die Thessalonicher werden dafür umschrieben, was schon eine Botschaft darstellt: Sie sind in Gott, dem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn. Das spielt auf ihre innige Gemeinschaft mit Gott hin, auf ihre Mitgliedschaft der Familie Gottes durch Taufe und Firmung sowie die Eucharistie.
Der Gruß ist eine Formulierung, wie man sie bei Paulus oft antrifft. Gnade und Friede sind dabei gängige Ausdrücke. Er wünscht ihnen diese beiden Dinge, aber nicht von sich, sondern von Christus her. Denn dieser hat als Auferstandener zu seinen Aposteln gesagt: Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht einen Frieden, den die Welt euch gibt, gebe ich euch. Das griechische Wort „eirene“ muss somit umfassend verstanden werden und als Übersetzung des hebräischen Schalom. Mit diesem ist nicht einfach ein politischer Frieden gemeint, sondern ein umfassendes Heil, das eine übernatürliche Gabe Gottes ist. Die Gnade ist, was dem Menschen eingegossen ist durch die Taufe.
Sodann beginnt das Proömium, das einleitende Gedanken beinhaltet und in üblicher Lobpreisform geschrieben ist. Wie so oft dankt Paulus Gott in diesem Abschnitt für die Adressaten und lobt diese: Sie bemühen sich in der Liebe und Standhaftigkeit. Sie sind wirklich eine hoffende Gemeinde, die vom Osterereignis erfüllt ist. Sodann sagt er zu ihnen: „Wir wissen, von Gott geliebte Brüder und Schwestern, dass ihr erwählt seid.“ Das erinnert uns an König Kyrus, den Gott erwählt, obwohl er ihn nicht kennt. Gott hat mit allen Menschen einen wunderbaren Plan. Und die Erwählung der Thessalonicher ist eine besondere, da die Früchte in der Gemeinde besonders groß sind. Als Paulus mit seinen Mitarbeitern zu den Thessalonichern kam, haben sie ihre Verkündigung nicht nur angenommen, sondern es hat sofort Wirkung gezeigt. Wenn die Rede von Kraft und Geist ist, denken wir sofort an Taufe und Firmung. Der Hl. Geist hat besonders stark in dieser Gemeinde gewirkt. Warum? Das hängt davon ab, wie weit die Menschen ihre Herzen öffnen. Und wer die Tore sperrangelweit aufreißt, zu dem kommt der Hl. Geist mit seiner ganzen Fülle.

Mt 22
15 Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen.

16 Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person.
17 Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?
18 Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich?
19 Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar hin.
20 Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das?
21 Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!
22 Als sie das hörten, staunten sie, ließen ihn stehen und gingen weg.

Wie so oft lesen wir heute im Evangelium von einer Begebenheit, die eine Versuchung des Bösen darstellt, der sich wie so oft der Mitmenschen um Jesus herum bemächtigt. Pharisäer und Anhänger des Herodes machen sich zur Aufgabe, Jesus eine Falle zu stellen, indem sie ihn mit einer schwierigen Frage in ein Dilemma bringen wollen. Zuerst schmeicheln sie ihm, indem sie ihm die Wahrhaftigkeit seiner Lehre versichern. Das meinen sie natürlich nicht so. Jesus kann in ihre Herzen sehen und erkennt sofort die Heuchelei, durch die er zu einer verurteilungswürdigen Aussage verleitet werden soll. So stellen sie ihm die entscheidende Frage: „Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?“ Die Art der Frage ist politisch, denn vom Messias erwarteten die Juden die politische Befreiung von der Fremdherrschaft der Römer. Jesus lässt sich von all dem nicht beeindrucken oder täuschen. Vielmehr konfrontiert er sie mit ihrer gestellten Frage, die ihn versuchen soll. Stattdessen fragt er nach einem Denar. Er stellt eine Gegenfrage, was für Rabbiner eine gängige Vorgehensweise ist. Sie bezieht sich auf etwas Offensichtliches, nämlich darauf, was auf der Münze zu sehen ist. Wie für römische Münzen üblich, sehen die Fragesteller darauf die Büste des Kaisers. Auch die Legende betrifft die kaiserlichen Titel. Aus dem Grund entgegnet Jesus ihnen, dass sie dem Kaiser geben sollen, was ihm gehört, und Gott, was Gott gehört. Das erstaunt die Menschen, denn er hat es geschafft, ihrer Falle zu entgehen: Hätte er bejaht (also der Steuerabgabe an den Kaiser zugestimmt), hätte man ihn als falschen Messias entlarven können. Denn dann hätten sie den Beweis, dass er nicht der angekündigte Befreier von der römischen Fremdherrschaft ist. Hätte er jedoch verneint, hätten sie einen Anlass, ihn vor das Gericht zu bringen für seine Rebellion gegen den Kaiser.
Doch Jesus hat so geantwortet, dass er weder die eine noch die andere Antwort gegeben hat. Seine Gegner haben die möglichen Antworten nicht richtig durchdacht und Jesus hat mit göttlicher Weisheit geantwortet. Bei ihm ist ein entscheidender Punkt seine entschieden unpolitische Einstellung. Er ist kein politischer Messias, der mit politischen Mitteln das Reich Gottes herbeiführen will. Vielmehr sagt er, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist und auch die Waffen, mit denen seine Leute kämpfen, spirituell sind. Und deshalb geht es ihm gar nicht darum, gegen den weltlichen Herrscher zu hetzen. Diesem soll man entrichten, was ihm zusteht. Doch zugleich bringt Jesus Gott ins Spiel, dem in gleichem Maße das ihm Zustehende zu entrichten ist, wenn nicht noch mehr – das Gebet, der Kult, die Lebensweise nach seinen Geboten, vor allem aber die Liebe zu ihm. In unserem Alltag haben wir oft solche Situationen, in denen wir der Welt geben sollen, was ihr zusteht und zugleich sollen wir Gott an die höchste Stelle setzen. Wo kein Konflikt vorliegt, sollen wir keinen Konflikt provozieren. Das Weltliche dem Weltlichen und das Geistliche dem Geistlichen. Wenn es aber antichristliche Tendenzen gibt, die durch meine Zustimmung Gott verraten (und dazu zählen Steuern nicht), heißt es zugleich, dass man Gott mehr gehorchen soll als dem Menschen. Wir Christen bewegen uns in der Spannung zwischen diesen beiden Faktoren und müssen immer aufs Neue abwägen.
Somit stellt das Evangelium eine Erweiterung dar im Gegensatz zu den restlichen Lesungen des Tages. König Kyrus ist ja eine Art irdischer, weltlicher und menschlicher Messias, der politische Befreiung bringt. Jesus ist mehr als ein Mensch, mehr als ein politischer Befreier, ja er ist der König des ganzen Universums. Und das Entscheidende, das die Juden seiner Zeit erst einmal lernen müssen: Sein Reich und Königtum sind nicht von dieser Welt. Die Versuchung zu einer politischen Messianität ist jederzeit gegeben. Diese Versuchung ist in unserer heutigen Zeit z.B. durch die Befreiungstheologie sehr stark vorhanden, die von der Kirche klar verurteilt worden ist. Bekannte Befreiungstheologen wie Leonardo Boff gerieten in Konflikt mit der Kirche. Das ist nicht der Weg, den wir einschlagen sollen. Vielmehr sollen wir es Christus gleichtun. Das hat Papst em. Benedikt in seiner wunderbaren Freiburger Rede 2011 ganz klar verdeutlicht mit dem Aufruf zu einer Entweltlichung der Kirche.

Sonst sind wir nicht anders als die Menschen, die sich bei der Wahl zwischen Jesus und Bar-Abbas (wörtlich „Sohn des Vaters“!) für den Zeloten entschieden haben. Sein Anliegen war es, das Reich Gottes mit politischen Mitteln, vor allem gewaltsamen Methoden, zu erzwingen. Erliegen wir dieser Versuchung nicht, sondern schauen wir immer auf den, dessen Reich nicht von dieser Welt ist.

Ihre Magstrauss

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