6. Sonntag im Jahreskreis

Lev 13,1-2.43ac.44ab.45-46; Ps 32,1-2.5 .10-11; 1 Kor 10,31 – 11,1; Mk 1,40-45

Lev 13
1 Der HERR sprach zu Mose und Aaron:
2 Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein heller Fleck bildet und auf der Haut zu einem Anzeichen von Aussatz wird, soll man ihn zum Priester Aaron oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, führen.
43 Der Priester soll ihn untersuchen. Stellt er auf der Hinterkopf- oder auf der Stirnglatze eine hellrote Aussatzschwellung fest, die wie Hautaussatz aussieht,

44 so ist der Mensch aussätzig; er ist unrein. Der Priester muss ihn für unrein erklären; sein Kopf weist das Anzeichen auf.
45 Der Aussätzige mit dem Anzeichen soll eingerissene Kleider tragen und das Kopfhaar ungekämmt lassen; er soll den Bart verhüllen und ausrufen: Unrein! Unrein!
46 Solange das Anzeichen an ihm besteht, bleibt er unrein; er ist unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll er sich aufhalten.

In der ersten Lesung geht es heute um die Vorschriften zum Thema Aussatz. Diese Krankheit wird vor allem als eine kultisch verunreinigende Krankheit betrachtet. Sie ist also nicht nur höchst infektiös, sondern auch im kultischen Sinne ansteckend. Niemand soll in die Nähe einer aussätzigen Person kommen und der erkrankte Mensch selbst muss vor sich warnen mit dem Ruf „Unrein! Unrein!“
Aus kultischen Gründen soll ein „verdächtiger Mensch“ sich einem Priester zeigen. Dieser ist nicht deshalb die richtige Adresse, weil er medizinische Kenntnisse hat, sondern weil er den Menschen auf die Kultfähigkeit untersuchen soll.
Es werden Details über das Aussehen der Verdächtigen ausgeführt. Sie dienen als Kriterium zur Erklärung einer Kultunfähigkeit oder Kultfähigkeit. Die Anzeichen für einen echten Aussatz sind demnach rötliche Schwellungen auf der Stirn und am Hinterkopf. Sobald diese beobachtet werden, soll der Mensch in „Quarantäne“ und sich isolieren.
Damit die Mitmenschen die Lage erkennen können, soll der Erkrankte eingerissene Kleider tragen, sein Haar ungekämmt lassen, den Bart verhüllen und den Warnruf erklingen lassen. Die Quarantäne soll außerhalb des Lagers erfolgen.
Wir fühlen uns in diesem Jahr sehr angesprochen durch diese Lesung, denn auch in unserer heutigen Zeit müssen Menschen bei Anzeichen einer bestimmten Krankheit in Quarantäne, sind gleichsam „kultunfähig“, nicht weil es Christus so geboten hat, sondern weil der Mensch andere nicht gefährden soll. Wem wir uns zeigen sollen, ist zwar nicht mehr der Priester, denn kultunfähig macht uns nur die Todsünde. Dennoch werden wir ausgesondert und entbehren der Sakramente. So wird eine uns eigentlich fremd gewordene Lesung aus dem Buch Levitikus plötzlich zu einer brandaktuellen Passage.

Ps 32
1 Von David. Ein Weisheitslied. Selig der, dessen Frevel vergeben und dessen Sünde bedeckt ist. 
2 Selig der Mensch, dem der HERR die Schuld nicht zur Last legt und in dessen Geist keine Falschheit ist. 
5 Da bekannte ich dir meine Sünde und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir. Ich sagte: Meine Frevel will ich dem HERRN bekennen. Und du hast die Schuld meiner Sünde vergeben.
10 Der Frevler leidet viele Schmerzen, doch wer dem HERRN vertraut, den wird er mit seiner Huld umgeben.

11 Freut euch am HERRN und jauchzt, ihr Gerechten, jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen!

Der heutige Psalm hat weisheitliche Züge und muss als Dankespsalm eingeordnet werden. Zugleich ist das Thema die vergangene Sünde des Komponisten David. So wird Ps 32 in die Reihe der sieben Bußpsalmen eingeordnet. David preist selig, die die Barmherzigkeit Gottes erfahren haben („dessen Frevel vergeben und dessen Sünde bedeckt ist“). Ferner preist er selig, wer im Stand der Gnade ist („in dessen Geist keine Falschheit ist“). Gottes Liebe ist so groß, dass er uns vergibt, was wir vor ihm bekennen. So deutet David seine Sünden an, die er in seinem Leben begangen hat (Vers 5). Gott ist es immer, den man aufsuchen soll, an den man sich klammern soll, auch gerade in Schuldsituationen. So kann man die Beziehung auch im Streit überdauern und festigen. Und wenn dann schlimme Dinge passieren, werden sie einen nicht überwältigen („ihn werden sie nicht erreichen“). Das dürfen wir jetzt aber mit Rückbezug auf die Lesung nicht missverstehen: Das heißt nicht, dass automatisch alle Menschen nicht im Stand der Gnade waren, die durch die Pest umgekommen sind. Dieser sogenannte „Tun-Ergehen-Zusammenhang“ (das heißt Leid ist immer gleich Folge der Sünde und Leidlosigkeit ist gleich Sündlosigkeit) ist nicht generalisierbar. Ein Mensch, der z.B. an Aussatz erkrankt, wird nicht automatisch wegen seiner Sünden krank. Es gibt auch andere Ursachen für das Leiden. Das Volk Israel lernt dies erst im Laufe der Heilsgeschichte. Kürzlich haben wir die Auseinandersetzung mit diesem Prinzip des Tun-Ergehen-Zusammenhangs bei Ijob gehört. Zur Zeit des Mose war noch nicht klar, dass es keine Identität von Krankheit und kultischer Unreinheit gibt. Dieses Verständnis wird sich ja sogar noch zuspitzen, sodass Jesus klarstellt (letzte Woche hörten wir davon!): Nicht was von außen in den Menschen kommt, auch nicht der körperliche Zustand des Menschen, seine Ausscheidungen oder Krankheitsbilder, machen ihn kultisch unrein, sondern sein moralisches Verhalten und das, was von innen, aus dem Herzen des Menschen kommt. Auf die Lesung angewandt müssten wir also sagen: Nicht wer an Aussatz erkrankt ist, ist kultisch unfähig, sondern dessen Herz von Aussatz befallen ist und deshalb voller Sünde dahinfault.
Was König David hier schreibt, ist also vor dem Hintergrund der Entwicklung zu begreifen. Natürlich leidet der Frevler viele Schmerzen, denn er entfernt sich von seiner Lebensquelle. Welchem Wesen kann es gut gehen ohne Nährstoffe, Licht und Wasser! So braucht der Mensch Gott als seine ultimative Lebensquelle. Das heißt aber nicht, dass wir ganz engführend jeden äußeren Schmerz des Menschen automatisch auf seine Sünde beziehen können. Sonst müssten wir alle heiligen Sühneseelen in Wirklichkeit zu den größten Sündern erklären.
Wer ganz innig mit Gott verbunden ist, kann sich wirklich freuen. Das ist eine wichtige Aussage, weil es uns beweist: Wir werden im Leben erst dann so richtig glücklich sein, wenn wir den Weg mit Gott gehen. Wenn wir in Sünde leben, entfernen wir uns ganz von ihm und das macht uns unglücklich. Ein Leben in Fülle ist nicht, in Saus und Braus zu leben, sondern ein Leben nach den Geboten Gottes. Dann fließt der Gnadenstrom, dann ist unser Leben an die Wasserbäche gepflanzt, dann gedeiht unsere Existenz.

1 Kor 10
31 Ob ihr also esst oder trinkt oder etwas anderes tut: Tut alles zur Verherrlichung Gottes!
32 Gebt weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf!
33 Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden.
1 Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme!

In der zweiten Lesung hören wir heute die Schlussworte des Paulus zum Thema Götzenopferfleisch. Viele verstehen seine Ausführungen nicht richtig und meinen, die vorausgegangenen Verse isoliert vom 11. Kapitel verstehen zu können. Dabei relativiert Paulus keinesfalls, dass wir kein Götzenopferfleisch essen dürfen. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht schräg und wir haben den Eindruck, dass es eine uns nicht berührende Sache betrifft. Mitnichten! Auch wir sind einer Form von Götzenopferfleisch ausgeliefert, denn in der Masse an Angeboten wir wissen nicht immer, inwiefern unsere Nahrungsmittel rituell „beladen“ sind. Manchmal sind diese Dinge markiert, siehe Halal-Produkte im Supermarkt, manchmal sind aber keine richtigen Hinweise gegeben, siehe z.B. Medikamente die homöopathisch sind, als solche aber nicht immer erkennbar.
Im 10. Kapitel erklärt Paulus, dass wenn man nicht wissen kann, was Sache ist (und zu seiner Zeit ist das Problem, dass sowohl Götzenopferfleisch als auch anderes Fleisch auf demselben Markt angeboten worden ist), Gott vertrauen muss, um nicht paranoid zu werden.
So schließt er seine Ausführungen mit den eben gehörten Worten. Wir sollen alles, was wir tun, zur Verherrlichung Gottes tun. Das betrifft auch die Nahrungsaufnahme. Was heißt das aber konkret? Das bedeutet, dass wir alles segnen sollen, bevor wir es essen. Wir sollen für die Nahrung den Herrn danken und ihn bitten, unsere Nahrung zu segnen, damit wir beschützt werden. Uns bleibt auch nichts Anderes übrig. Sonst können wir in unserer heutigen Zeit des zunehmenden okkulten Einflusses aufgrund eines zurückgehenden Glaubens gleich auf den Tod warten. So viele Anfechtungen von allen Seiten – wenn wir da versuchen, alles herauszufinden, werden wir heillos überfordert. Wir müssen es in Gottes Hand legen. Das betrifft auch ein bestimmtes Szenario, um das es Paulus hier geht: Wenn man eingeladen wird zu jemandem nach Hause, kann man nicht wissen, was für Fleisch der Gastgeber vorbereitet hat. Wie soll man sich da am besten verhalten! Deshalb soll man dieses Essen segnen und auf Gott vertrauen. Ich wiederhole: Das ist keine Relativierung der Gefahren rituell aufgeladenen Essens. Ein Kapitel später erklärt er, dass man nicht zugleich am Tisch der Dämonen und am Tisch des Herrn vortreten kann. Wenn man genau weiß, dass es sich um Götzenopferfleisch handelt, soll man es nicht anrühren. Wenn mich heutzutage jemand zum Essen einlädt, von dem ich genau weiß, dass er seine Kartoffeln aus anthroposophischem Anbau bezieht, lehne ich entweder dankend ab oder rühre die Kartoffeln nicht an. Wenn ich zu jemandem komme und keine Ahnung habe, welche Zutaten verwendet werden (was der Normalfall ist), vertraue ich auf Gott.
Warum ermahnt Paulus dazu, weder Juden noch Griechen Anlass zum Vorwurf zu geben? Es geht um ein Dilemma, das unter den korinther Christen entstanden ist und weshalb Paulus in dem Brief überhaupt über Götzenopferfleisch schreibt: Es gibt Christen in der Gemeinde, die eben nicht so handeln, wie Paulus hier beschreibt, sondern paranoid reagieren. Das heißt sie machen sich verrückt wegen der Möglichkeit, dass das vor ihnen stehende Fleisch Götzenopferfleisch sein könnte. Mit dieser Einstellung beunruhigen sie jene, die das Fleisch dennoch essen. Sie reden jenen ein schlechtes Gewissen ein, die aufgrund ihrer finanziellen Lage nicht anders können, als auf dem Fleischmarkt das günstige Fleisch zu kaufen mit dem Risiko, dass es Götzenopferfleisch sein könnte. Jene, die paranoid sind, sollen den „Essern“ keinen Anlass zum Vorwurf darstellen. Jene, die trotz Kenntnis über das Götzenopferfleisch dieses zu sich nehmen, sollen den „Vorsichtigen“ keinen Anlass zum Vorwurf machen. Und wenn man auch mit Gottvertrauen das Fleisch einfach essen würde (von dem man eben nicht weiß, was für ein Fleisch es ist), soll man darauf verzichten, wenn man mit „Vorsichtigen“ zusammen isst. Man soll ihnen keinen Anlass zum Vorwurf geben.
Paulus sagt, dass sich die Korinther an seinem Verhalten orientieren sollen, weil er selbst Christus zum Vorbild nimmt. Dieser ist natürlich nochmal anders, weil er Gott ist. Er steht nicht nur über den Reinheitsgeboten, sondern kann als Gott in die tiefste „Unreinheit“ hinabsteigen, ohne dass es ihm etwas anhaben kann. Er kann die Aussätzigen berühren, die blutflüssige Frau, die Toten etc. und doch „rein“ bleiben. Es geht ja stets um die Kultfähigkeit, also den reinen Zustand, mit dem man opfern kann. Und doch ist er seinen Nachfolgern Vorbild, denn er hat die Nahrung gesegnet und dem Vater gedankt. Er hat bedingungslos auf seinen Vater vertraut. So sollen auch wir auf Gott vertrauen.

Mk 1
40 Ein Aussätziger kam zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du mich rein machen. 

41 Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will – werde rein! 
42 Sogleich verschwand der Aussatz und der Mann war rein.
43 Jesus schickte ihn weg, wies ihn streng an 
44 und sagte zu ihm: Sieh, dass du niemandem etwas sagst, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring für deine Reinigung dar, was Mose festgesetzt hat – ihnen zum Zeugnis. 
45 Der Mann aber ging weg und verkündete bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die Geschichte, sodass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

In den letzten Wochen hörten wir unter der Woche immer wieder von den Heilstaten Jesu. Auch heute hören wir davon. Immer wieder gebietet Jesus den Dämonen, seine Identität nicht preiszugeben. Auch heute wird es um das „Messiasgeheimnis“ gehen, wenn ein Aussätziger geheilt wird. Es handelt sich um einen Menschen, der einen starken Glauben hat. Er versteht, dass Gott kein Automat ist, der so handelt, wie er selbst es will. Er versteht, dass seine Heilung von Gottes Willen abhängt. Und deshalb geht er zwar auf Jesus zu und bittet ihn voller Glauben um Hilfe, doch gleichzeitig sagt er „wenn du willst, kannst du mich rein machen.“ Er sagt nicht „wenn du kannst“. Er vertraut auf die Vollmacht des Messias.
Jesus hat Mitleid – hier steht im Griechischen σπλαγχνισθεὶς splangchnistheis. Das heißt auch, er ist barmherzig. So ist Gott, wenn er das Leiden des Menschen sieht. Er sieht es und er leidet mit. Wir liegen ganz falsch, wenn wir meinen, dass Gott gegenüber unserem Leid gleichgültig ist. An Jesus sehen wir, dass das Gegenteil der Fall ist.
Jesus tut dann, was er so oft tut – die Hand ausstrecken und den Menschen berühren. Er ist der Messias und deshalb ist es für ihn kein Problem, etwas kultisch Unreines zu berühren. Aussätzige zu berühren, bedeutete nicht nur eine hohe Ansteckungsgefahr, sondern auch den Ausschluss vom Kult. Darum ging es ja schon im Buch Levitikus. Da Jesus aber Gott ist, steht er über den jüdischen Gesetzen.
Der Mann wird geheilt, denn es ist der Wille Gottes, dass er nicht mehr leidet.
Dann tut Jesus etwas Entscheidendes: Er sagt dem Geheilten, dass er es erstens geheimhalten soll, zweitens sich gemäß dem mosaischen Gesetz einem Priester zeigen sowie die vorgesehenen Reinigungsopfer darbringen soll. Das alles soll er tun „zum Zeugnis für sie“. 
Zunächst zur Geheimhaltung. Es kann als pragmatische Maßnahme angesehen werden, damit Jesus nicht verurteilt wird, bevor er seine Verkündigungszeit abgeschlossen hat.
Das Ganze ist aber vor allem als pädagogische Maßnahme zu betrachten: Jesus möchte den Priestern ein Signal geben, wer er ist. Er ist nie so, dass er einfach herumreist und allen Leuten verkündet „ich bin der Messias“. Er gebietet ja immer wieder den Dämonen, zu schweigen. Wer er ist, zeigt er vielmehr durch sein Verhalten und durch die Erfüllung der alttestamentlichen Verheißung. Jesus möchte also, dass die Priester die wunderbare Heilung des Aussätzigen selbst mit eigenen Augen sehen und davon ausgehend eine messianische Heilstat erkennen. Der Messias, so die Verheißungen des Alten Testaments, heilt alle Krankheiten und Leiden. Dadurch, dass er sich dabei dem mosaischen Gesetz unterstellt, möchte er seine messianische Identität zusätzlich betonen. Als Messias kann er nicht gegen die Juden handeln, sondern ist einer von ihnen. Die Priester sollen auch sehen, dass Jesus sich nicht verschuldet. Er ist gehorsam.
Jesus hat noch eine andere Lektion zu erteilen, nämlich dem Aussätzigen: Gott heilt uns Menschen, damit wir zu ihm zum Glauben kommen (diesen hat der Mann ja schon) und damit wir in unserer Gottesbeziehung gestärkt werden (Jesus ermöglicht dem Aussätzigen wieder den Gottesdienst und den Kult). Der Mann hat gelernt, dass der Messias über dem mosaischen Gesetz steht. Nun unterstellt sich dieser aber freiwillig dem Gesetz. Das ist Gottes Allmacht. Er ist frei darin, seine Allmacht in Anspruch zu nehmen und frei darin, auf sie zu verzichten. So hat der Allmächtige die Schwachheit des Menschen angenommen, weil er frei ist, auf seine Allmacht zu verzichten – das ist die Macht der Liebe.
Jesu Heilstaten bleiben nicht verborgen, sondern verbreiten sich rasch. Viele Menschen suchen ihn auf, um seine Botschaft zu hören und von ihm geheilt zu werden. Das ist auch im Sinne Gottes und das möchte Jesus ja auch – das Reich Gottes verbreiten. Gott möchte die Messianität seines Sohnes nicht durch explizite Worte, sondern durch Taten offenbaren „ihnen zum Zeugnis“. So werden die Menschen zu Gott heimgeführt, nicht durch bloße Rede.

Heute geht es um Reinheit kultischer Art. Wir lernen, dass das Volk Israel einen Lernprozess durchläuft, um zu erkennen, dass nicht die körperliche Verfassung den Menschen rein oder unrein für den Gottesdienst macht, sondern dass dies vom moralischen Zustand des Menschen abhängt. Auch wenn es bei Paulus um einen Aspekt geht, der von außen nach innen verläuft, die Nahrung, die der Mensch zu sich nimmt, geht es letztendlich um eine moralische Frage. Denn der Verzehr von Götzenopferfleisch ist eine Sünde gegen das erste Gebot. Es geht nicht mehr um eine Frage der Speisegebote, wie sie noch im Alten Bund diskutiert worden ist.
Wir lernen gerade durch das Evangelium, dass Christus über den Kultvorschriften steht, weil ihn nichts kultisch verunreinigen kann. Er markiert den Beginn des Neuen Bundes, durch den die Reinheitsvorschriften hinfällig werden mit Blick auf die einzig moralische Reinheit, die im Herzen beginnt.

Ihre Magstrauss

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