Mittwoch der 33. Woche im Jahreskreis

2 Makk 7,1.20-31; Ps 17,1-2.5-6.8 u. 15; Lk 19,11-28

2 Makk 7
1 Ein andermal geschah es, dass man sieben Brüder mit ihrer Mutter festnahm. Der König wollte sie zwingen, entgegen dem göttlichen Gesetz Schweinefleisch anzurühren, und ließ sie darum mit Geißeln und Riemen peitschen.
20 Über alle Maßen muss man über die Mutter staunen. Sie verdient es, dass man sich an sie mit Hochachtung erinnert. An einem einzigen Tag sah sie nacheinander ihre sieben Söhne sterben und ertrug es hochgesinnt in der Hoffnung auf den Herrn.
21 Voll edler Gesinnung pflanzte sie ihrem weiblichen Denken männlichen Mut ein, redete jedem von ihnen in ihrer Muttersprache zu und sagte zu ihnen:
22 Ich weiß nicht, wie ihr in meinem Schoß entstanden seid, noch habe ich euch Atem und Leben geschenkt; auch habe ich keinen von euch aus den Grundstoffen zusammengefügt.
23 Nein, der Schöpfer der Welt hat den werdenden Menschen geformt, als er entstand; er kennt die Entstehung aller Dinge. Er gibt euch in seinem Erbarmen Atem und Leben wieder, weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen nicht auf euch achtet.
24 Antiochus aber glaubte, sie verachte ihn, und er hatte den Verdacht, sie wolle ihn beschimpfen. Nun war nur noch der Jüngste übrig. Auf ihn redete der König nicht nur mit guten Worten ein, sondern versprach ihm unter Schwüren, ihn reich und sehr glücklich zu machen, wenn er von
der Lebensart seiner Väter abfalle; auch wolle er ihn zu seinem Freund machen und ihn mit hohen Staatsämtern betrauen.
25 Als der Junge nicht darauf einging, rief der König die Mutter und redete ihr zu, sie solle dem Knaben doch raten, sich zu retten.
26 Erst nach langem Zureden willigte sie ein, ihren Sohn zu überreden.
27 Sie beugte sich zu ihm nieder und, den grausamen Tyrannen verspottend, sagte sie in ihrer Muttersprache: Mein Sohn, hab Mitleid mit mir! Neun Monate habe ich dich in meinem Leib getragen, ich habe dich drei Jahre gestillt, dich ernährt, großgezogen und für dich gesorgt, bis du nun so groß geworden bist.
28 Ich bitte dich, mein Kind, schau dir den Himmel und die Erde an; sieh alles, was es da gibt, und erkenne: Gott hat das aus dem Nichts erschaffen und so entstehen auch die Menschen.
29 Hab keine Angst vor diesem Henker, sei deiner Brüder würdig und nimm den Tod an! Dann werde ich dich zur Zeit des Erbarmens mit deinen Brüdern wiederbekommen.
30 Kaum hatte sie aufgehört, da sagte der Junge: Auf wen wartet ihr? Dem Befehl des Königs gehorche ich nicht; ich höre auf den Befehl des Gesetzes, das unseren Vätern durch Mose gegeben wurde.
31 Du aber, der sich alle Bosheit gegen die Hebräer ausgedacht hat, du wirst Gottes Händen nicht entkommen.

Heute hören wir aus dem zweiten Makkabäerbuch einen weiteren Fall von Martyrium, einen besonders dramatischen: Eine Mutter hat sieben Söhne und wird zusammen mit ihnen verhaftet, weil sie nicht bereit sind, das von Antiochus vorgeschriebene Götzenopfer darzubringen und das Schweinefleisch zu essen. Zuerst werden sie ausgepeitscht und gegeißelt. Das ist aber erst der Anfang, denn als sie sich nicht beugen lassen, wird nacheinander ein Sohn nach dem anderen im Beisein der anderen Familienmitglieder aufs Übelste gefoltert und umgebracht. Sie lassen sich dennoch nicht auf den Götzendienst ein und so bleibt am Ende die Mutter übrig. Diese grausamen Ausführungen werden uns heute nicht verlesen, sondern es geht dann weiter mit der Bedeutung des Martyriums und Worten der Mutter:
Die Frau ist bewundernswert, weil sie trotz dieser psychischen Folter nicht eingeknickt ist. Man kann hier wirklich nur die Gnade anerkennen, die Gott ihr geschenkt hat. Das ist ein heroisches Verhalten! Mut bzw. Tapferkeit ist eine Frucht des hl. Geistes.
In ihrer Muttersprache sagt sie jedem sterbenden Kind etwas zu. Sie hält es also nicht nur aus, sondern tröstet auch noch die so qualvoll sterbenden Söhne.
Sie sagt in diesen Überlegungen entscheidende Dinge, die auch wir uns zu Herzen nehmen müssen: Wir sind nicht Herr über Leben und Tod. Selbst unsere Kinder, an deren Zeugung wir als Eltern beteiligt sind, sind ein Geschenk Gottes. Er ist ihr Schöpfer, er hat die Kinder der Mutter geliehen und nimmt sie nun wieder zurück.
Gott ist es auch, der Atem und Leben wiedergeben wird, weil die Söhne ihn höher als ihr Leben schätzten. Ganz nach dem, was Jesus in den Evangelien erklärt – wer sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es gewinnen – verdienen sich die sterbenden Söhne das ewige Leben. Es wird eine leibliche Auferstehung sein.
Der König ist die ganze Zeit dabei und bekommt mit, dass die Mutter ihren Söhnen Dinge zusagt. Als der Jüngste übrig ist, versucht er es mit Bestechung statt mit Bedrohung. Er sagt auch der Mutter, dass sie ihren Sohn überreden soll, damit er nicht nur verschont, sondern sogar mit hohen Staatsämtern betraut werde.
Die Mutter tut so, als ob sie sich vom König überreden lasse. Stattdessen sagt sie in ihrer Muttersprache zum Sohn, dass auch er das Martyrium nicht scheuen soll, denn wenn er treu bis in den Tod bleibt, wird Gott ihnen allen das ewige Leben schenken. Dann werden die Brüder und die Mutter im ewigen Leben vereint sein. Der Junge zögert nicht, sondern bekennt laut, dass auch er nicht bereit ist, einzuknicken. Er ist sogar so mutig und kündigt dem König an, dass dieser dem Gericht Gottes nicht entrinnen werde. Dieser hat das letzte Wort.
Wir können wirklich nur staunen über diese Familie. Aktiv soll man das Martyrium nicht suchen, aber es annehmen, wenn es einem widerfährt. Diese Familie ist mit einer großen Gnade beschenkt worden, sodass sie den Märtyrertod wählen konnte. Damit haben sie einen tiefen Eindruck hinterlassen. Wer weiß, wie viele Menschen durch sie zur Umkehr kamen! Beten wir, dass auch wir mit einer solchen Standhaftigkeit und Liebe zu Gott unser Leben begehen und wenn es drauf ankommt, auch lieber in den Tod gehen, bevor wir Gottes Geboten untreu werden.

Ps 17
1 Ein Bittgebet Davids. Höre, HERR, die gerechte Sache, achte auf mein Flehen, vernimm mein Bittgebet von Lippen ohne Falsch!

2 Von deinem Angesicht ergehe mein Urteil, deine Augen schauen, was recht ist.
5 Fest blieben meine Schritte auf deinen Bahnen, meine Füße haben nicht gewankt.
6 Ich habe zu dir gerufen, denn du, Gott, gibst mir Antwort. Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!
8 Behüte mich wie den Augapfel, den Stern des Auges, birg mich im Schatten deiner Flügel.
15 Ich, in Gerechtigkeit werde ich dein Angesicht schauen, mich satt sehen an deiner Gestalt, wenn ich erwache.

Als Antwort beten wir den Bittpsalm 17. Zu Beginn ruft König David Gott an, dass dieser sein Gebet erhören solle. Er betont, dass es ein reines Gebet ist („von Lippen ohne Falsch“). David begreift, dass die Aufrichtigkeit gegenüber Gott entscheidend ist. Nur wer reinen Herzens ist und keine bösen Absichten hat, kann Gott um etwas bitten, sodass dieser es auch erhört.
„Von deinem Angesicht ergehe mein Urteil, deine Augen schauen, was recht ist.“ Gott soll ein rechtes Urteil fällen bzw. David geben, was recht ist.
Gott erhört wirklich die Bitten seiner Kinder. König David hat damit schon Erfahrungen gemacht. Diese Worte sind so passend auch auf den Lippen der sterbenden Söhne im Makkabäerbuch. Gott möge auch in ihrem Fall Gerechtigkeit walten lassen – nicht nur ihnen gegenüber, sondern auch besonders gegenüber Antiochus.
Wie so oft bekräftigt König David, dass er sozusagen im „Stand der Gnade“ ist und deshalb Gott sein Gebet erhören soll. Es steht nichts zwischen ihnen. König David hat Gottes Gebote befolgt und nicht gesündigt.
Wie sehr oft in Bittpsalmen thematisiert der Bittsteller auch vergangene Gebetserhörungen, um Gott damit zu sagen: „Du hast mich schon damals erhört, tue es auch jetzt.“ Die Aussage „ich habe zu dir gerufen“ kann aber auch so verstanden werden, dass David es soeben getan hat und zugleich sein Gottvertrauen bestätigt („denn du, Gott, gibst mir Antwort“). Erneut bittet er Gott um Gebetserhörung, indem er sagt: „Wende dein Ohr mir zu, vernimm meine Rede!“ Das ist bildlich zu verstehen, denn Gott ist Geist und hat keine Ohren wie seine Geschöpfe. Und doch besitzt Gott ein ganz feines Gehör. Er hört sogar die Worte unseres Herzens, die nicht einmal wir selbst hören.
Gott hat David wirklich wie seinen Augapfel behütet, wie dieser es in Vers 8 nun erbittet. So wie er es schon zuvor getan hat, so soll er auch weiterhin beschützt werden. König David war militärisch unglaublich stark. Er hat so viele Schlachten gewonnen und die ganzen Feinde Israels besiegt. Er könnte auf die Idee kommen, furchtlos zu behaupten, er benötige keinen Schutz. Doch er birgt sich in Gottes Gegenwart, sucht seinen Schutz auf. Wir erahnen, dass er noch ganz andere Feinde kennt, vor denen nur Gott bewahren kann. Und selbst der beste Feldherr ist auf Gottes Schutz und Segen angewiesen. Das macht König David zu einem ganz großen Vorbild. Ganz unabhängig davon, wie stark und erfolgreich in unserem Leben sind: Nichts vermögen wir ohne Gottes Schutz. Alles, was wir sind und haben, kommt schließlich von ihm und ohne ihn sind wir nichts. Je schneller wir das begreifen, desto besser. Hochmut kommt vor dem Fall, doch das Bleiben auf dem Teppich überschüttet uns mit Segen. Auf die Lesung angewandt könnte man nun behaupten, dass diese Worte zynisch sind. Die Söhne sind ja eben nicht beschützt worden – oder? Doch. Gott behütet uns wie seinen eigenen Augapfel, aber das betrifft unser ewiges Leben. Das gilt auch für die Christen. Gott bewahrt uns nicht vor Unannehmlichkeiten, Leid und Tod. Im Gegenteil: Gerade die Christen gehen einen Kreuzweg in der Nachfolge Christi. Doch was Gott hütet wie seinen Augapfel, ist unsere Seele. Er möchte, dass wir das ewige Leben haben und am Ende der Zeiten als wiederhergestellte Menschen auf ewig bei ihm sind. Das hat er letztendlich mit den sterbenden Söhnen auch getan. Er hat ihnen den Mut geschenkt, standhaft zu bleiben und dadurch ihren Platz im Himmelreich zu sichern.
Auch im letzten Vers des heutigen Psalmabschnitts werden wir zurückgelenkt auf das Thema der Auferstehung: Denn es heißt, dass David Gottes Angesicht schauen wird, wenn er erwacht. Die Zukunftsformen der deutschen Übersetzung bilden korrekterweise die Zeitform der hebräischen Verben ab. Es geht um ein zukünftiges Ereignis. Zugleich ist die hebräische Form als Gegenwartsform übersetzbar. Was wir also beides an diese Stelle interpretieren, ist einerseits das Schauen des Angesichts Gottes im Tempel. Dann ist das Erwachen des Königs das morgendliche Erwachen mit anschließendem Morgenlob beim Allerheiligsten. Das ist aber nur eine vorläufige Lesart, denn das Angesicht Gottes schaut er ja nur im übertragenen Sinne. Andererseits lesen wir es anagogisch als Erwachen aus dem Schlaf des Todes mit anschließendem Lobpreis im Himmel. Dann ist das Schauen des Angesichts Gottes wortwörtlich zu verstehen als eine immerwährende Gegenwart bei Gott. Wir können hier also erkennen, dass König David unter dem Einfluss des Hl. Geistes eine ganz prophetische Aussage getätigt hat. Er hat die Auferstehung von den Toten prophezeit.

Lk 19
11 Weil Jesus schon nahe bei Jerusalem war, meinten die Menschen, die von alldem hörten, das Reich Gottes werde sofort erscheinen. Daher erzählte er ihnen ein weiteres Gleichnis.

12 Er sagte: Ein Mann von vornehmer Herkunft wollte in ein fernes Land reisen, um die Königswürde für sich zu erlangen und dann zurückzukehren.
13 Er rief zehn seiner Diener zu sich, verteilte unter sie zehn Minen und sagte: Macht Geschäfte damit, bis ich wiederkomme!
14 Seine Bürger jedoch hassten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann über uns König wird.
15 Und es geschah, als er die Königswürde empfangen hatte und zurückkehrte, da ließ er die Diener, denen er das Geld gegeben hatte, zu sich rufen. Er wollte sehen, welchen Gewinn sie bei ihren Geschäften erzielt hatten.
16 Der erste kam und sagte: Herr, deine Mine hat zehn Minen eingebracht.
17 Da sagte der König zu ihm: Sehr gut, du bist ein guter Diener. Weil du im Kleinsten zuverlässig warst, sollst du Herr über zehn Städte werden.
18 Der zweite kam und sagte: Herr, deine Mine hat fünf Minen eingebracht.
19 Zu ihm sagte der König: Du sollst über fünf Städte herrschen.
20 Nun kam ein anderer und sagte: Herr, siehe deine Mine. Ich habe sie in einem Schweißtuch aufbewahrt;
21 denn ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist: Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast, und erntest, was du nicht gesät hast.
22 Der König antwortete: Aus deinem eigenen Mund spreche ich dir das Urteil. Du bist ein schlechter Diener. Du hast gewusst, dass ich ein strenger Mann bin? Dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe?
23 Warum hast du dann mein Geld nicht auf die Bank gebracht? Dann hätte ich es bei der Rückkehr mit Zinsen abheben können.
24 Und zu denen, die dabeistanden, sagte er: Nehmt ihm die Mine weg und gebt sie dem, der die zehn Minen hat!
25 Sie sagten zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn.
26 Ich sage euch: Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
27 Doch meine Feinde, die nicht wollten, dass ich ihr König werde – bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!
28 Nach dieser Rede zog Jesus voran und ging nach Jerusalem hinauf.

Im Evangelium geht es um das Ende der Zeiten. Wir hören das Gleichnis vom anvertrauten Geld. In der Lukasversion werden andere Geldbeträge und Währungen verwendet als in den Parallelstellen, keine Talente, sondern Minen, die demselben Münzsystem angehören, aber von geringerem Wert sind als Talente. Eine Mine, um die es hier geht, beträgt 128 Drachmen.
Jesus ist nahe bei Jerusalem und die Menschen denken, dass das Reich Gottes sofort erscheinen werde. Jesus sensibilisiert die Menschen mit folgendem Gleichnis aber dafür, dass sie sich auf eine Wartezeit gefasst machen müssen. Das Ende der Zeiten ist wie bei folgendem Szenario: Ein Mann geht auf Reisen und vertraut währenddessen seinen Dienern das gesamte Vermögen an. Er verreist, um die Königswürde zu erlangen. Wir verstehen sofort, dass es Jesus Christus ist, der verherrlicht werden wird und als verherrlichter Menschensohn zurückkehren wird.
Der Herr verteilt zehn Minen gleichmäßig an zehn Diener und möchte, dass sie damit wirtschaften.
Jesus erklärt, dass es Bewohner seines Reiches gibt, die ihn nicht als König haben möchten. Wir denken an die vielen, die Christus ablehnen und sogar dafür sorgen werden, dass er am Ende qualvoll umkommt.
Nach einiger Zeit kommt dieser Mann als König wieder und es beginnt die Abrechnung.
Die Diener kommen nacheinander zu ihm und zeigen, wie viel Gewinn ihre eine Mine gemacht hat. So erhielt der erste ganze zehn Minen, der zweite ganze fünf. Beide haben sich bewährt. Sie waren im Kleinen treu und dies hat dem König gezeigt, dass sie auch im Großen zur Treue fähig sind. So wird der erste über zehn Städte herrschen, der zweite über fünf.
Dann kommt der dritte Diener mit einem Schweißtuch zum König. Dort hat er die eine Mine eingewickelt, um sie dem Herrn zurückzugeben. Warum hat er nicht damit gewirtschaftet? Er hatte Angst vor dem König, weil dieser abhebt, was er nicht eingezahlt hat, und erntet, was er nicht gesägt hat.
Der König sagt ihm daraufhin, dass er ein schlechter Diener sei. Er wusste, wie sein Herr ist, und hat die Mine nicht wenigstens auf die Bank gebracht, damit der Herr wenigstens die Zinsen bekommt.
So wird dem Diener die eine Mine weggenommen und dem Diener mit den zehn Minen gegeben. Menschlich gedacht ist das unbegreiflich, weil unlogisch. Doch das ist Gottes Logik. „Wer hat, dem wird gegeben werden; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.“ Wer hat, ist vor allem der Mensch, der Verantwortung und den Willen hat, der etwas vorzuweisen hat. Gott gibt am Anfang jedem etwas. Es kommt darauf an, was man daraus macht. Und wer nicht einmal den Willen hat, aus dem Geschenkten etwas zu tun und dem Geber damit Ehre zu erweisen, dem wird diese Gabe entzogen. Dadurch, dass jedem Diener gleich viel gegeben wird, können wir hier eine ganz starke Betonung der Taufgnade erkennen. Jeder bekommt in der Taufe dieselbe heiligmachende Gnade. Es liegt aber an jedem einzelnen Menschen, diese Gnade aufrechtzuerhalten und sie zu vermehren.
Bevor Christus weggeht, also zum Vater heimkehrt, hat er seinen Dienern, den Aposteln sein gesamtes Vermögen gegeben, den Gnadenschatz, die geistlichen Vollmachten, ja sogar die Schlüssel des Himmels! Er wird wiederkommen in Herrlichkeit und bis dahin ist es an ihnen, diese Schätze zu vermehren, das heißt die Gnade zu vermehren. Das betrifft nicht nur jene, die die Vollmachten Christi empfangen haben, sondern uns alle, die wir in der Taufe die heiligmachende Gnade empfangen haben. Das ist nicht das Ende. Wir können uns darauf nicht ausruhen, denn es ist erst der Beginn des Weges bis hin zur Rückkehr Christi – moralisch gesehen an unserem Lebensende. Dann wird er uns fragen, was wir aus dieser Taufgnade gemacht haben. Werden wir sie vermehrt haben zur Ehre Gottes? Oder werden wir sie vergraben haben im Dreck, um zurückzukehren zum alten Leben in Sünde?
Unser Leben muss ein gewissenhafter „Verwaltungsakt“, gleichsam ein „Geschäft“ mit dem Vermögen Gottes sein. Doch nicht Habgier soll den Antrieb dafür darstellen, sondern allein der Eifer um das wachsende Reich Gottes mit seiner Gnade hier auf Erden.
Wenn Christus als König wiederkehren wird, nämlich als König des Reiches Gottes, das sich dann offenbart und endgültig durchsetzt, dann wird er mit den Feinden abrechnen – dem Widersacher und seinem Heer, das die Menschheit die gesamte Geschichte hindurch von Gott wegführen wollte. Er hat das letzte Wort.
Zum Schluss zieht Jesus nach Jerusalem hinauf. Was ihn dort erwartet, ist der Tod, aber auch die Auferstehung.

Ihre Magstrauss

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