8. Sonntag im Jahreskreis (C)

Sir 27,4-7 (5-8); Ps 92,2-3.13-14.15-16; 1 Kor 15,54-58; Lk 6,39-45

Sir 27
4 Im Sieb bleibt, wenn man es schüttelt, der Abfall zurück; / so entdeckt man den Unrat eines Menschen in seinem Denken.
5 Der Brennofen prüft Töpferware / und die Erprobung des Menschen geschieht in der Auseinandersetzung mit ihm.
6 Den guten Boden eines Baumes bringt seine Frucht zum Vorschein; / so das Wort die Gedanken des Herzens.
7 Lobe keinen Menschen, ehe du nachgedacht hast; / denn das ist die Prüfung für jeden!

In der ersten Lesung hören wir aus dem weisheitlichen Buch Jesus Sirach einen Abschnitt mit verschiedenen Redeweisen, Geschäftspraktiken oder Warnungen. Zuerst kommt das Bild des Siebens, um sprichwörtlich auszudrücken, dass man einen Menschen prüft. Je mehr man siebt, desto mehr zeigt sich der Abfall, der im Sieb hängenbleibt. Je mehr man also mit einem Menschen zu tun hat und ihn kennenlernt, was mit dem Vorgang des Siebens umschrieben wird, desto mehr erkennt man seine schlechten Seiten, schlechten Angewohnheiten, einfach die Abgründe seines Inneren. Wir kennen die Erfahrung, dass ein Mensch sich zu Anfang von der besten Seite zu zeigen versucht, mit der Zeit jedoch nicht anders kann, als sein wahres Gesicht zu zeigen. Wenn man dann auch noch aktiv „siebt“ und ihn auf Herz und Nieren prüft, wird man sehr schnell hinter diese Maske schauen. Es gibt zudem Menschen, die von Natur aus „Siebe“ sind. Sie entlarven mit ihrer Art den Mitmenschen sofort, der eine Maske aufzusetzen versucht.
Als nächstes kommt das Bild des Brennofens, das uns an die so oft in der Bibel vorkommende Metapher des Schmelzofens und des Goldes erinnert: Der Brennofen prüft die Töpferware – ein Ofen kann nichts prüfen, aber es geht um die Hitze, der die Ware ausgesetzt ist. Auf diese Weise wird die Ware im Brennvorgang hart und trocken, sodass sie als Geschirr oder für etwas anderes verwendet werden kann. Menschen sind wie Brennöfen, wenn sie in der Auseinandersetzung mit einem Mitmenschen diesen erproben. Gemeint ist weniger ein Streit und vielmehr ein Dialog, eine Debatte, denn im Griechischen lesen wir das Wort διαλογισμός dialogismos. Im Gespräch mit gezielten Fragen erkennen wir die wahren Beweggründe eines Menschen.
Ein weiteres Bild ist das des Baums. Jesus greift dies aus der weisheitlichen Tradition auf, wenn er sagt, dass man an den Früchten den Baum erkennt. Hier heißt es, dass man an den Früchten eines Baums den guten Boden erkennt. Die Beschaffenheit eines Bodens ist mit einem Blick zumeist nicht erkennbar. Erst wenn man versucht, etwas in diesem Boden anzubauen, zeigt sich die Qualität. Ebenso können Menschen nicht ins Herz des anderen hineinschauen. Erst wenn der andere den Mund aufmacht und etwas von dem zur Sprache bringt, was sein Herz erfüllt, kann man erkennen, was im anderen vorgeht.
Als letztes geht es ums Loben. Man soll nicht vorschnell einen anderen Menschen loben, weil es seine Probe ist. Wie muss man das verstehen? Der Vers kann entweder so übersetzt werden wie in der Einheitsübersetzung oder das griechische πρὸ λογισμοῦ pro logismou kann so verstanden werden, dass man nicht loben soll, bevor der andere gesprochen hat. Das passt auch besser in den Kontext des vorherigen Verses: Wir kennen im Deutschen das Sprichwort „man soll den Tag nicht vor dem Abend loben“ oder „man soll sich nicht zu früh freuen“. In diesem Sinne heißt das, dass man einen Menschen nicht zu vorschnell loben soll, bevor er nicht den Mund aufgemacht und seine wahren Absichten geäußert hat. Man soll nicht vorschnell einen Menschen beurteilen, bevor er nicht seine true colors gezeigt hat. Das kann positiv und negativ gemeint sein: Wir können nicht auf den sichtbaren Teil des Eisbergs blicken und ein Urteil fällen, wenn wir nicht den Großteil unter Wasser begutachtet haben. Das offensichtlich Gute oder Schlechte an der Oberfläche des Menschen sollte uns nicht zu einem endgültigen Urteil führen. Wir sehen ja das Innere nicht. Und doch können wir nach und nach, je mehr wir mit einem Menschen zu tun haben und intensiv sprechen, ein wenig von diesem Inneren erhaschen. Erst dann können wir uns ein kleines Urteil erlauben, auch wenn es nicht endgültig sein kann.

Ps 92
2 Gut ist es, dem HERRN zu danken, deinem Namen, du Höchster, zu singen und zu spielen,
3 am Morgen deine Huld zu verkünden und in den Nächten deine Treue,
13 Der Gerechte sprießt wie die Palme, er wächst wie die Zeder des Libanon.
14 Gepflanzt im Haus des HERRN, sprießen sie in den Höfen unseres Gottes.
15 Sie tragen Frucht noch im Alter und bleiben voll Saft und Frische;
16 sie verkünden: Der HERR ist redlich, mein Fels! An ihm ist kein Unrecht.

Als Psalm beten wir ein Sabbatlied, das ursprünglich wohl ein Danklied für den Einzelnen darstellte. Gott rettet aus der vermeintlichen Sackgasse des Babylonischen Exils, so wie er schon aus der Sklaverei Ägyptens befreit hat. Gott kennt immer einen Ausweg. Deshalb ist es gut, ihm stets für alles Gute zu danken. Gott verdient immer unseren Lobpreis – den gesungenen und gespielten. Ihm Tag und Nacht für seine Treue zu danken, bedeutet nicht einfach 24 Std mündliches Gebet. Es ist eine lebenslange Haltung, die wir einnehmen sollen. Es ist eine Dankbarkeit, die wir durch unseren Lebensstil beweisen.
Auch in diesem Psalm wird das Bild des Baums aufgegriffen. Gott lässt sprießen, und zwar den Gerechten. Das ist etwas, das wir bereits mit messianischen Augen lesen. Ja, der Gerechte ist gekommen, Jesus Christus. Er ist in den Höfen unseres Gottes, weil er der einzig wahre Hohepriester ist. Hier dürfen wir aber zunächst auf die gerechten Diener am Tempel Jerusalems hinweisen, denen die Israeliten reichlich zu danken haben. Durch sie können sie Gott Opfer darbringen.
Die Gerechten Israels leben lang und sind auch im Alter „voll Saft und Frische“ – ein Ausdruck des Segens Gottes. Das sind die zaghaften Anfänge einer Auferstehungshoffnung. Man hat das Leben in Fülle vor allem diesseitig gedacht. Nach und nach kommt es zu einem Verständnis eines Jenseits und auch eines ewigen Lebens.
Die Gesegneten geben Zeugnis von der Güte Gottes. Er ist ihr Fels, er ist beständig, robust und gibt nicht nach. Er ist Sicherheit. Gott ist nur gut, auf ihn kann man sich ganz verlassen.

1 Kor 15
54 Wenn sich aber dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg.

55 Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel?
56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz.
57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus.
58 Daher, meine geliebten Brüder und Schwestern, seid standhaft und unerschütterlich, seid stets voll Eifer im Werk des Herrn und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist!

So wie in den letzten Wochen auch hören wir heute aus dem ersten Korintherbrief einen Abschnitt über die Auferstehung. Letzte Woche ging es um die Typologie zwischen Adam und Jesus. Wir werden als Nachkommen der Familie Gottes mit dem ewigen Leben beschenkt. Wir sind als Kinder Gottes nicht mehr Irdische, sondern Überirdische. Dabei bleiben wir ja Menschen und sind ja geboren. Wir werden ja nicht zu Geistern ohne einen Körper, sondern wie es hier auch am Anfang der Lesung heißt, verbindet sich das Unverwesliche mit dem Verweslichen. Die Folge der Erbsünde ist, dass sich im Tod unsere Seele vom Körper trennt und in der Ewigkeit besteht, wohingegen unser Körper verwest. Am Ende der Zeiten wird beides wieder zusammengeführt und der Mensch erhält einen Auferstehungsleib. Dann wird es heißen: „Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“ Der Tod wird vernichtet werden, so zeigt es uns die Johannesoffenbarung. Nicht umsonst sieht die Kirche diese Lesung am Vorabend des Hochfestes der „Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel“ vor. Sie ist nach Jesus der erste Mensch, der diese leibliche Auferstehung bereits erfahren darf. Sie ist ohne Sünde, weshalb der Stachel des Todes sie nicht bedroht hat. Wir sind da eine andere Geschichte. Wir sind mit diesem Stachel gestochen. Was meint Paulus aber, wenn er das Gesetz als die Kraft der Sünde bezeichnet? Mit Gesetz meint Paulus stets die Torah. Diese ist die Kraft der Sünde aus folgendem Grund: Wenn wir sündigen, ohne zu wissen, dass etwas eine Sünde ist, dann macht das die Sünde zwar nicht ungeschehen, mindert aber ihren Schweregrad. Mit der Torah erlangt der Mensch aber die Erkenntnis darüber, dass dies oder jenes eine Sünde ist. Deshalb sorgt die Torah sozusagen dafür, der Sünde einen härteren Schweregrad zu verleihen. Die Schlussfolgerung darf natürlich nicht sein, dass wir uns denken: Warum haben wir die Torah dann überhaupt? Besser wäre es, nie erfahren zu haben, was gut und böse ist. Das ist nicht richtig, weil Gott uns die Gebote ja gibt, um uns gerade aus dem Weg des Unglücks herauszuführen. Zudem ist es seine Selbstmitteilung an uns. Er zeigt uns, wie er ist. Wollen wir das missen? Viel Erkenntnis bedeutet viel Verantwortung. Mit Jesus Christus, der die Torah mit göttlicher Vollmacht bei der Bergpredigt ausgelegt hat, ist diese Erkenntnis noch viel mehr gewachsen. Er hat die Gebote radikalisiert durch eine Verinnerlichung. Zugleich hat uns der Herr seine Gnade geschenkt. Wir müssen die Verantwortung nicht aus eigener Kraft tragen.
Und weil wir die Erlösung nie aus eigener Kraft erlangt hätten, ist es umso überwältigender, dass der Herr uns die Erlösung von diesem Stachel geschenkt hat. Das ist so ein tolles Geschenk, dass wir nicht anders können, als unser Leben als Dank dafür zu leben. Wir zeigen dem Herrn, wie ernst wir es mit unserer Dankbarkeit meinen, indem wir standhaft und unerschütterlich an ihm und seiner Botschaft festhalten. Christus hat uns erlöst ohne unser Zutun. Doch als Erlöste sind nun wir dran, uns abzumühen. Unser Eifer wird sich auszahlen, weil der Herr es uns vergelten wird.

Lk 6
39 Er sprach aber auch in Gleichnissen zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen?
40 Ein Jünger steht nicht über dem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein.
41 Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
42 Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

43 Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt.
44 Denn jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor und der böse Mensch bringt aus dem bösen das Böse hervor. Denn wovon das Herz überfließt, davon spricht sein Mund.

Im Evangelium hören wir heute von der Unterscheidung zwischen wahrer und falscher Frömmigkeit. Es geht immer noch um die Feldrede Jesu, der analogen Schriftstelle im Lukasevangelium, die bei Matthäus Bergpredigt heißt.
Jesus bringt das Bild von Blinden an: Ein Blinder kann einen anderen Blinden nicht führen, denn beide fallen dann früher oder später in eine Grube hinein. Er kritisiert vor allem die religiöse Elite seiner Zeit, denn bei ihnen hat sich die Haltung entwickelt, sich selbst als unantastbar zu verstehen, nicht umkehrbedürftig und schon vollkommen zu sein. Sie leben in der Illusion, dass nur das einfache Volk kritisierbar sei. Sie suchen noch die kleinsten Unvollkommenheiten bei den ihnen Anvertrauten, dass sie komplett vergessen, ihr eigenes Gewissen zu bereinigen, das von schweren Sünden belastet ist.
Jesus nennt sie unverblümt Heuchler. Denn sie sehen den Splitter im Auge des Bruders, aber nicht ihren eigenen Balken. Da fragt man sich: Wie können sie überhaupt etwas sehen mit so einem dicken Stück Holz im Auge? Können sie eben nicht, weil sie ja die Blinden sind… Bevor jene, die religiöse Verantwortung übernehmen, also die anderen ermahnen können, müssen sie zuerst an sich selbst arbeiten. Zuerst müssen sie ihren eigenen Balken aus dem Auge ziehen, ihre Sünden bereuen und umkehren, bevor sie anfangen können, sich der Sünden der ihnen anvertrauten Schafe zu widmen. Was bei Jesus Sirach über das Loben gesagt wird, kann man hier für das Tadeln anbringen. Man soll nicht kritisieren, bevor man nicht nachgedacht hat – und auf sich selbst geschaut hat.
Was Jesus uns sagt, heißt nicht, dass wir nur dann kritisieren oder erziehen dürfen, wenn wir perfekt sind. Aber die großen Balken sollten wir vielleicht doch erst einmal herausziehen. Wie kann man uns sonst den Tadel abnehmen? Wir sind ja nicht gerade glaubwürdig…Seine Worte sind höchst aktuell. Auch bei uns muss es immer so sein, dass je größer die Verantwortung ist, desto größer die eigene Gewissenserforschung sein muss. Ein Geistlicher muss eigentlich viel häufiger beichten als ein nichtgeweihter Gläubiger. Ein Bischof muss in dieser Hinsicht noch viel strenger auf sich achten als ein Pfarrer. Je mehr Seelen man betreut, desto weißer muss die Weste sein. Und je mehr Verantwortung man erhält, desto bewusster muss einem die eigene Armseligkeit sein. Ich wiederhole Jesu Worte im Abendmahlssaal: Wer herrschen will, muss der Diener aller sein. Je höher der Sitz, desto niedriger der Blick. Das Stichwort ist Demut.
Manch einer wird Jesu Worte als „Schwarz-Weiß-Malerei“ bezeichnen. Doch das ist die Realität. Es geht um Beziehung und Liebe. Bei Gott muss man sich entscheiden und da gibt es nur ein Ja oder Nein, kein Jein. Darum geht es Jesus auch, wenn er das Gleichnis von Früchten und Bäumen heranzieht – wiederum ein Bild, das wir schon in der ersten Lesung gehört haben:
„Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte bringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte bringt.“ Selbst die Natur zeigt, dass es unmöglich ist: Der Mensch als Baum ist ein typisches Sinnbild bei moralischen Aussagen, also wenn es um den Lebenswandel des Menschen geht. Ein Mensch, der innerlich von Gott geleitet wird, dessen Herz rein ist und der in sich keine bösen Gedanken und Absichten trägt, dessen Worte und Taten, die nach außen dringen, werden ebenfalls gut sein. Wer innerlich aber verdorben ist, dessen Herz von Begierde und bösen Absichten erfüllt ist, wird nur Verdorbenes sprechen und tun. Das ist ein Kausalzusammenhang, der sich nicht verbergen lässt. Wenig später heißt es: „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“ Wir sehen an den Worten Jesu im Evangelium auch, was die Konsequenzen einer dämonischen Gemeinschaft sind – das wir immer mehr die Verhaltensweisen annehmen, die nicht von Gott kommen. Und wenn wir uns ganz mit Gott vereinen, nehmen wir ganz die Verhaltensweisen Gottes an. Deshalb werden wir immer mehr zum Leib Christi, den wir in der Eucharistie empfangen. Sie erfüllt und prägt unser Herz so sehr, dass wir verwandelt werden in das Bild Christi.
Wer nicht in absoluter Sehnsucht nach Gott verkündet und Seelsorge betreibt, wird die Menschen nicht von Gott begeistern können. Der Heilige Augustinus hat gesagt: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“ Das ist der springende Punkt. Und der Balken im Auge ist gewiss kein Brennholz…
Das Baum- und Früchtemotiv ist nicht zufällig gewählt. Es hat neben der moralischen Bedeutung noch eine viel tiefere, die uns zur Eucharistie führt: So wie der erste Mensch von der Frucht des Baumes aß und damit die Sünde und der Tod in die Welt kamen, so hat der zweite Mensch eine Frucht am Holz des Kreuzes für uns dargebracht – sich selbst und seinen Tod, sodass wir, die wir von der Frucht dieses Baums essen – die Hl. Eucharistie, das ewige Leben haben. Das Bild ist also zutiefst eucharistisch und führt uns auch zu Paulus zurück, der von der leiblichen Auferstehung spricht.
Früchte dieses Baums entspringen der Gnade Gottes. In seiner Nachfolge sollen wir selbst Bäume dieses ersten Baums sein – Menschen im Stand der Gnade, die mit Gott im Neuen Bund vereint sind. Wenn wir von derselben Art sind, werden auch wir dieselben Früchte tragen wie Christus, der mit Leib und Seele im Himmel thront als verherrlichter Menschensohn. So werden wir ebenfalls die volle Auferstehung mit Leib und Seele erleben.
Was im Menschen ist, sieht man an seinem Verhalten. So erkennt man den Baum ja auch an seinen Früchten. Der Baum mit seinen Wurzeln und seinem Stamm ist das Herz des Menschen, sein Inneres. Die Früchte sind sein Verhalten.
Jesus richtet seine Worte vor allem an die Heuchler, die nach außen hin eine besonders ausgeprägte Frömmigkeit vorspielen, deren Herz aber ganz verdorben ist. Er möchte ihnen damit sagen: Ihr könnt mir nichts vormachen, ebenso wenig den Menschen. Das Schlechte im Menschen kommt früher oder später heraus.

Nehmen wir uns Jesu Worte zu Herzen. Bald beginnt die Fastenzeit, die Zeit der besonderen Gnade. Diese sollten wir nutzen, um in uns aufzuräumen und zu überprüfen, wie es mit unserer Bodenbeschaffenheit, unseren Wurzeln, unserem Stamm und unseren Früchten aussieht. Haben wir eine echte Frömmigkeit oder sind wir unbemerkt in die Scheinheiligkeit hineingeschlittert? Dann ist es wieder an der Zeit, für Ordnung zu schaffen. Am Ende wollen wir doch die leibliche Auferstehung! Gehen wir mit Eifer und Mühe ans Werk, wie Paulus es am Ende der zweiten Lesung sagt. Der Herr wird es uns vergelten und uns zugleich beistehen mit seiner Gnade.

Ihre Magstrauss

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