Mittwoch der 10. Woche im Jahreskreis

1 Kön 18,20-39; Ps 16,1-2 u. 4.5 u. 8.9 u. 11; Mt 5,17-19

1 Kön 18
20 Ahab schickte in ganz Israel umher und ließ die Propheten auf dem Karmel zusammenkommen.
21 Und Elija trat vor das ganze Volk und rief: Wie lange noch schwankt ihr nach zwei Seiten? Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann folgt ihm! Wenn aber Baal es ist, dann folgt diesem! Doch das Volk gab ihm keine Antwort.
22 Da sagte Elija zum Volk: Ich allein bin als Prophet des HERRN übrig geblieben; die Propheten des Baal aber sind vierhundertfünfzig.
23 Man gebe uns zwei Stiere. Sie sollen sich einen auswählen, ihn zerteilen und auf das Holz legen, aber kein Feuer anzünden. Ich werde den andern zubereiten, auf das Holz legen und kein Feuer anzünden.
24 Dann sollt ihr den Namen eures Gottes anrufen und ich werde den Namen des HERRN anrufen. Der Gott, der mit Feuer antwortet, ist der wahre Gott. Da rief das ganze Volk: Der Vorschlag ist gut.
25 Nun sagte Elija zu den Propheten des Baal: Wählt ihr zuerst den einen Stier aus und bereitet ihn zu; denn ihr seid die Mehrheit. Ruft dann den Namen eures Gottes an, entzündet aber kein Feuer!

26 Sie nahmen den Stier, den er ihnen überließ, und bereiteten ihn zu. Dann riefen sie vom Morgen bis zum Mittag den Namen des Baal an und schrien: Baal, erhöre uns! Doch es kam kein Laut und niemand gab Antwort. Sie tanzten hüpfend um den Altar, den man gemacht hatte.
27 Um die Mittagszeit verspottete sie Elija und sagte: Ruft lauter! Er ist doch Gott. Er könnte beschäftigt sein, könnte beiseitegegangen oder verreist sein. Vielleicht schläft er und wacht dann auf.
28 Sie schrien nun mit lauter Stimme. Nach ihrem Brauch ritzten sie sich mit Schwertern und Lanzen wund, bis das Blut an ihnen herabfloss.
29 Als der Mittag vorüber war, verfielen sie in Raserei und das dauerte bis zu der Zeit, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt. Doch es kam kein Laut, keine Antwort, keine Erhörung.
30 Nun forderte Elija das ganze Volk auf: Tretet her zu mir! Sie kamen und Elija baute den zerstörten Altar des HERRN wieder auf.
31 Er nahm zwölf Steine, nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, zu dem der HERR gesagt hatte: Israel soll dein Name sein.
32 Er fügte die Steine zu einem Altar für den Namen des HERRN, zog rings um den Altar einen Graben und grenzte eine Fläche ab, die zwei Sea Saat hätte aufnehmen können.
33 Sodann schichtete er das Holz auf, zerteilte den Stier und legte ihn auf das Holz.
34 Nun befahl er: Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt es über das Brandopfer und das Holz! Hierauf sagte er: Tut es noch einmal! Und sie wiederholten es. Dann sagte er: Tut es zum dritten Mal! Und sie taten es zum dritten Mal.
35 Das Wasser lief rings um den Altar. Auch den Graben füllte er mit Wasser.

36 Zu der Zeit nun, da man das Speiseopfer darzubringen pflegt, trat der Prophet Elija an den Altar und rief: HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, heute soll man erkennen, dass du Gott bist in Israel, dass ich dein Knecht bin und all das in deinem Auftrag tue.
37 Erhöre mich, HERR, erhöre mich! Dieses Volk soll erkennen, dass du, HERR, der wahre Gott bist und dass du sein Herz zur Umkehr wendest.
38 Da kam das Feuer des HERRN herab und verzehrte das Brandopfer, das Holz, die Steine und die Erde. Auch das Wasser im Graben leckte es auf.
39 Das ganze Volk sah es, warf sich auf das Angesicht nieder und rief: Der HERR ist Gott, der HERR ist Gott!

Heute hören wir wieder von Elija im ersten Buch der Könige. In der gestrigen Lesung half er einer Witwe in Sarepta, die dafür reich belohnt wurde, dass sie Gott von ganzem Herzen vertraut hat. In der Zwischenzeit bis zu unserem heutigen Abschnitt kam es noch dazu, dass ihr Sohn schwer erkrankte und starb, sie murrte und sich an Elija wandte. Dieser erweckte den Jungen wieder zum Leben, was den Glauben der Witwe zusätzlich vertiefte. In der Zwischenzeit ist Samarien ganz verdorrt, weil der Regen ja dreieinhalb Jahre ausblieb. Gott möchte diese Phase nun abschließen und schickt Elija nun zu König Ahab, vor dem er sich die ganze Zeit versteckt hatte. Wir erfahren, dass Elija dem Palastvorsteher Obadja begegnet und dieser als Vermittler zwischen Elija und Ahab fungiert. Diese treffen aufeinander und Elija fordert ihn auf, die Baalspropheten und Propheten der Aschera auf dem Karmel zu versammeln. Was dort geschieht, erfahren wir nun in unserem gehörten Abschnitt.
Elija richtet sich an das versammelte Volk, das nicht beim Monotheismus und bei der Bundestreue gegenüber dem einen wahren Gott geblieben ist. Er erklärt, dass das Volk sich entscheiden müsse und nicht hin- und herwanken soll. Um den Israeliten die Entscheidung zu erleichtern, fordert er dazu auf, zwei Opfer vorzubereiten. Das erste soll aufgeschichtet werden für die 450 Baalspropheten, das andere für ihn. Beide sollen den Namen ihres Gottes anrufen. Das Opfer, das dadurch entzündet werde, beweist den wahren Gott. Das Volk ist damit einverstanden und alles wird so umgesetzt. Wir erfahren die schockierenden Maßnahmen der Baalspriester, die sich bis aufs Blut ritzen, ein Hinweis auf „Raserei“ wie beim phrygischen Kybelekult oder bei den Dionysoskulten: Man gerät durch dieses selbstverletzende Verhalten in eine Trance, wir würden viel eher sagen in eine Besessenheit, die gedeutet wird als eine Vereinigung mit der Gottheit. Doch es passiert nichts. Das Opfer wird nicht entzündet, obwohl die Priester den ganzen Tag die Gottheit herabrufen.
Elija ist dran und nimmt zusätzliche Schwierigkeitsgrade an, indem er einen Graben zieht und auf das Opfer mit allem drum und dran Wasser gießen lässt. Wir erfahren, dass er die Darbringung des Opfers vornimmt in der Zeit, als das Speiseopfer für Baal für gewöhnlich dargebracht wird. Das ist kein Zufall. Elija bringt das Opfer dar in der Zeit, in der im Tempel von Jerusalem das Abendopfer dargebracht wurde. Er möchte an den Bund erinnern, den das ganze Volk Israel mit Gott eingegangen ist, und an die ursprünglich vorgesehene und von Gott selbst vorgegebene Opferpraxis anknüpfen. Elija betet ein Bittgebet gerichtet an den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Sofort kommt Feuer auf das Opfer herab und entzündet trotz der Nässe des Wassers alles: Das Brandopfer, das Holz, sogar die Steine und die Erde. Der mit Wasser getränkte Graben wird komplett verdunstet. Was das Volk hier also sieht, ist ein Wunder. Wie kann das Feuer eines Opfers so schnell und machtvoll so etwas zustandebringen? Steine können nicht brennen. Es ist für uns ein Hinweis, dass es sich um kein gewöhnliches Feuer handelt. Gott hat sich gezeigt und damit bewiesen, dass er der einzig wahre Gott ist. Elijas Hauptanliegen ist, die Bundestreue wiederherzustellen und den Glauben an den einzig wahren Gott zu fördern.
Das Volk lässt sich davon überzeugen, denn die Menschen fallen nieder und bekennen: „Der HERR ist Gott!“ HERR umschreibt den Gottesnamen Jahwe. Elija hat es geschafft und konnte die Israeliten davon überzeugen, wer der wahre Gott ist.

Ps 16
1 Ein Lied Davids. Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen!
2 Ich sagte zum HERRN: Mein Herr bist du, mein ganzes Glück bist du allein.
4 Zahlreich sind die Schmerzen derer, die einem anderen Gott nacheilen. / Ich will ihre Trankopfer von Blut nicht spenden, ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen.

5 Der HERR ist mein Erbanteil, er reicht mir den Becher, du bist es, der mein Los hält.
8 Ich habe mir den HERRN beständig vor Augen gestellt, weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.
9 Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.

11 Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. / Freude in Fülle vor deinem Angesicht, Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit.

Als Antwort auf die Elijaerzählung beten wir einen vertrauensvollen Psalm. Er beginnt mit einer Bitte um Schutz. Gott schenkt Freude. Das wird durch das Bild des Bechers ausgedrückt. Der Psalmist drückt sein Vertrauen auf Gott aus, das er die ganze Zeit nicht verloren hat. Der Psalm ist von König David, von dem wir sehr viele Situationen kennenlernen. So oft stand sein Leben auf der Kippe, doch weil er sich dann ganz an Gott geklammert hat, hat dieser ihn auch aus den Nöten herausgeführt.
Auch Christus hat ein solches Vertrauensverhältnis zum Vater gezeigt. Er, dessen Leben komplett auf der Kippe stand, dessen Leben wie das eines Verbrechers weggeworfen wurde! Jesus hat bis zum letzten Atemzug dieses Vertrauen auf den Vater aufrechterhalten. Dieser war bis zum Schluss sein „ganzes Glück“. Auch für Elija ist Gott sein ganzes Glück. Er musste als Prophet sehr unliebsame Botschaften vermitteln, die ihn in Ungnade gestürzt haben. Elija musste fliehen und wünschte sich sogar den Tod. Doch Gott hat ihn wieder aufgerichtet, stand ihm bei, offenbarte sich ihm sogar auf dem Gottesberg und schickte ihn schließlich zurück in die Höhle des Löwen, nur um zu demonstrieren, dass er nicht nur Elijas ganzes Glück ist, sondern auch das des ganzen Volkes.
„Zahlreich sind die Schmerzen derer, die einem anderen Gott nacheilen.“ Das passt auf die Baals- und Ascherapriester wirklich wortwörtlich, da sie sich bis aufs Blut ritzen, um eine Gebetserhörung zu erwirken. Immer wieder bin ich überwältigt davon, dass der Gott Israels bzw. Jesu Christi ganz anders ist als die Gottesvorstellungen in anderen Religionen. Im Grunde muss man sogar sagen, dass der jüdisch-christliche Glaube keine Religion ist: religio bedeutet Rückbindung oder Verbindung. Religion im klassischen Sinne ist ein Glaubenssystem, bei dem der Mensch auf verschiedene Weise Kontakt zu einer Gottheit aufbaut, um eine Gotteserfahrung machen zu können. Der jüdisch-christliche Glaube funktioniert umgekehrt. Es ist keine Bewegung von unten nach oben, vom Gläubigen zu Gott, sondern von oben nach unten, von Gott zum Gläubigen. Gott ist es, der den Menschen zuerst anspricht, sich ihm offenbart, die Begegnung mit ihm sucht und ihm zeigt, wer er ist. Das nennt sich Offenbarung. Die Baalspriester unternahmen drastische Schritte, um die Reaktion ihrer Gottheit zu erhalten. Elija betete ein Bittgebet, nachdem ihm überhaupt erst aufgetragen worden ist, dorthin zu gehen.
Gott ist Davids Erbanteil – er versteht, dass die ganze Verheißung des Landes und eines Lebens in Fülle von Gott kommt. Er ist es, der Freude schenken kann und das Los jedes Menschen in Händen hält (der Becher, vor allem der gefüllte, ist Zeichen der Freude). Und eben dies hat Christus intensiviert auf einem Niveau, an das kein Mensch heranreicht. Die Freude, die er auch noch am Kreuz nicht verliert (es meint keine Emotion, sondern eine tiefe Gewissheit, dass am Ende alles gut wird), ist ein absolutes Vorbild für alle Leidenden. Der Vater hat ihm den Becher gereicht – nach dem bitteren Kelch kam der Freudenwein, der bis heute gefüllt wird in jeder Heiligen Messe! Damit verbunden ist der Erbanteil für das Reich Gottes, der jedem getauften Christen zugeteilt wird. Der Wein wird auf vollkommene Weise ausgegossen am Ende der Zeiten, wenn die Hochzeit des Lammes kommt. Dann wird eine ewige Freude sein, die nie mehr enden wird! Auch Elija wird dies auf eine intensive Weise erfahren, wenn er direkt in die Ewigkeit entrückt wird.
David hat den HERRN beständig vor Augen, dieser ist zu seiner Rechten. Diese Worte weisen über ihn hinaus auf den Messias, der nun wirklich nach seinem Tod, seiner Auferstehung und Himmelfahrt den Vater beständig vor Augen hat! Er ist zu seiner Rechten, wie wir im Glaubensbekenntnis beten.
Jesus ist der erste der neuen Schöpfung, der sich freuen kann, ewig beim Herrn zu sein. Ihm werden wir es gleichtun, wenn wir bis zum Schluss standhaft geblieben sind und von Gott heimgeholt werden in die himmlische Heimat. Dann wird auch unser Herz sich ewig freuen. Und am Ende der Zeiten wird auch mein und unser Fleisch in Sicherheit wohnen, wenn die Seele sich mit ihm wieder vereinen wird. Dann werden wir mit unserem ganzen Dasein bei Gott sein so wie Jesus und auch Maria.
Der „Weg des Lebens“, von dem hier die Rede ist, meint den Weg der Gebote Gottes. Wer sich an die Weisung hält, also an die Torah, der hat ein wirklich erfülltes Leben voller Freude und Wonne. Es ist ein lebenswertes Leben, weil man in Gottes Angesicht lebt. Es ist bis heute für uns die Erfüllung von Glückseligkeit, ganz in Gottes Beziehung zu sein, in seiner Gegenwart zu leben. Schließlich ist das unser Ziel am Ende unseres irdischen Daseins: für immer bei Gott zu sein, unverschleiert von Angesicht zu Angesicht.

Mt 5
17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu
 erfüllen.
18 Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist.
19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.

Nun hören wir im Evangelium einen Ausschnitt aus der Bergpredigt. Jesus hatte zuvor die Seligpreisungen und die Worte von Salz und Licht formuliert. Nun eröffnet Jesus einen Rahmen, in den er die neue Auslegung der Torah einbetten will, die nichts Neues, sondern deren Erfüllung darstellen soll. Bevor er damit beginnt, möchte er klarstellen, dass nichts von dem Gesetz verändert werden soll und man ihn nicht missversteht. Jesus ist nicht gekommen, um all das über den Haufen zu werfen, sondern um es zu erfüllen.
Jesus sagt: „Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein.“ Das Jota ist im griechischen Alphabet der kleinste Buchstabe, deshalb wird er hier genannt (übrigens auch im Hebräischen, Iod). Auch Häkchen sind kleine, aber nicht zu unterschätzende Elemente der griechischen Sprache. Jesus schärft auch uns Christen heute ein, das Gesetz nicht zu verändern. Auch die unscheinbaren Gebote, die scheinbar wenig Gewicht besitzen, sollen ernst genommen werden. Denn wer in kleinen Dingen nicht mal treu sein kann, wie will er oder sie es in den großen Dingen sein? Jesus sagt das nicht, weil er eine Buchstabentreue nach pharisäischer Manier unterstützt. Er tut es, weil das der Kern von Liebe ist – sie ist radikal im positiven Sinne – sie geht aufs Ganze. Wenn ich jemanden liebe, gehe ich aufs Ganze. Die Gebote, die Jesus hier intensiviert, sind ja gegeben inmitten der innigen Gottesbegegnung. Und auch jetzt ist es ein Schauen Gottes von Angesicht zu Angesicht, als Jesus die Menschen bei der Bergpredigt unterweist! Es geht um Treue zu Gott, der uns die Gebote anvertraut, vergleichbar mit der Ehe. Da stehe ich eines Tages am Traualtar und verspreche die ewige Treue in guten und in schlechten Zeiten, nehme den Ehepartner ganz an mit allen Stärken und Schwächen, ohne wenn und aber. Dabei ist die Ehe ja ein Abbild der Liebe Gottes, die er in sich ist. Er ist das Original und so möchte er unser ganzes Sein, wenn wir seine Liebe erwidern. Er hat uns immer zuerst geliebt, indem er uns aus Liebe ins Dasein gerufen hat. Er möchte unsere ganze Liebe wie der Ehepartner am Traualtar. Deshalb ist es logisch, jedes Gebot Gottes zu halten, mag es noch so klein sein, aber nicht aus juristischem Verständnis, sondern vom Beziehungsaspekt her. Und dieser Liebesaspekt sollte auch der Kern der Verkündigung des Evangeliums sein. Wenn die Kirche die Gebote Gottes den Menschen erklärt, soll dieser Beziehungsaspekt der rote Faden sein. Dann werden die Menschen verstehen, warum die Gebote zu halten sind.
Groß sein im Himmelreich können nur jene, die als Verkündiger des Evangeliums erstens die Gebote selbst halten und zweitens die Gebote vollständig lehren, auch jene Gebote, die Anstoß erregen. Und in unserer heutigen Zeit sind das ganz klar die Gebote, die die Keuschheit des Menschen betreffen. Dafür müssen die Verkündiger des Evangeliums diese Keuschheit zunächst wieder selbst leben. Wenn wir hier von Geistlichen sprechen, meint es die Form der Keuschheit für Menschen im geistlichen Stand wie Priester und Ordensleute. Wenn wir von Katecheten sprechen, dann meint es die eheliche Keuschheit (ja, die gibt es!!) oder die voreheliche Keuschheit für die noch nicht Verheirateten. Es geht um die Reinheit des Herzens und die soll in jedem Lebensstand gewährleistet werden. Das ist nämlich der größte Ausdruck von Freiheit und überzeugt die Menschen letztendlich. Das wird anstecken und so möchten auch die Hörer der Verkündigung eine solche Freiheit erlangen. Wäre dem nicht so, würden wir nicht beobachten, dass die zeitgeistig Denkenden leere Kirchenbänke vor sich haben, während die, die vom Evangelium ganz überzeugt sind und sich um die Umsetzung zunächst selbst bemühen, eine fast platzende Kirche haben. Menschen spüren, wo Wasser gepredigt und Wein getrunken wird. Sie merken auch, wo noch authentische Verkündigung ist. Heute lädt Jesus uns wieder ein, zu diesem authentischen Leben zurückzukehren bzw. überhaupt erst umzukehren. Dann wird die Kirche wieder aufblühen. Das ist die einzige Chance. Er ist schließlich das Wort, das wie Regen die Erde tränkt und neue Pflanzen hervorbringen kann. Dies kann kein zeitgeistiger Aktivismus erlangen. Er ist das fleischgewordene Wort Gottes. Wenn wir auf ihn hören und alles befolgen, dann wird das zur Realität, was Paulus schreibt: Der Buchstabe tötet (Buchstabentreue, Halten um der Gebote willen, nicht um Gottes willen), der Geist aber macht lebendig (Festhalten an der Taufgnade, immer wieder umkehren und arbeiten an der Beziehung mit Gott). Das umfasst auch die Notwendigkeit, immer wieder zur ersten Liebe zurückzukehren, wie es Elija in der Lesung angeordnet hat. Gott gibt uns immer wieder eine neue Chance. So treu ist unser Gott!

Ihre Magstrauss

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