3. Dezember: Hl. Franz Xaver

Heute ist der Gedenktag des hl. Franz Xaver, einem Ordenspriester und Glaubensboten in Indien sowie Ostasien. Er ist am 7. April 1506 in Pamplona, Spanien geboren und starb am 3. Dezember 1552 auf der chinesischen Insel Shangchuan Dao. Er entstammte einer baskischen Adelsfamilie, war zunächst ein eitler und karrierebewusster junger Mann. Während seines Studiums in Paris lebte er ab 1529 mit dem hl. Ignatius von Loyola zusammen. Dessen Einfluss sorgte nach einigen Jahren für eine radikale Bekehrung Franz Xavers. Im Zuge der Gründung des Jesuitenordens war er mitprägend und gehörte den Gründungsmitgliedern an. Er wurde Ordenssekretär und veranlasste beim portugiesischen König die erste Niederlassung des Ordens in Lissabon. Seine lange Missionszeit begann, als er nach Goa geschickt wurde, um das Christentum in der indischen Kolonie zu revitalisieren. Das war der Beginn seiner vielen Reisen. 1544 soll ein besonders fruchtbares Jahr für sein Wirken gewesen sein, als er insgesamt bis zu 30 000 Menschen taufte. Auf seinen Einfluss hin bekehrte sich sogar eine indische Prinzessin, die das Christentum zunächst verfolgt hatte. Er setzte seine Missionsreisen fort in Malakka, sodann auf den Inseln Ambon und Ternate, gründete Missionsstationen und schrieb viele Berichte nach Rom. Sobald er von der Entdeckung Japans hörte, reiste er mit zwei Ordensbrüdern dorthin und lernte die Sprache und Kultur kennen. Er brachte das Christentum dorthin, sodass in Kagoshima die erste christliche Gemeinde mit mehr als tausend Mitgliedern entstand. Weitere Orte, die daraufhin folgten, waren Hirado, Yamaguchi und Bungo. Auch weitere Orte kamen hinzu und er führte Debatten mit buddhistischen Gelehrten. 1552 reiste er nach China, wo er aber einer schweren Krankheit erlag.

Er hat die katholische Missionstätigkeit nachhaltig geprägt. Von ihm können wir seinen Mut, seine Organisationsfähigkeit, Ausdauer und seinen Optimismus lernen. Die Weise, wie er sich in die Kultur des zu missionierenden Volkes hineindachte, wurde wegweisend für die Missionarbeit der Jesuiten. Franz Xaver ist neben Aloisius von Gonzaga der am meisten verehrte Heilige des Ordens. Franz Xaver wurde am 25. Oktober 1619 selig- und am 12. März 1622 zusammen mit Ignatius von Loyola, Philipp Neri und Teresa von Ávila heiliggesprochen. Er ist Patron von Australien, Japan und Indien; der Missionare, der Mission und aller katholischen Missionen, besonders derer im Osten; der katholischen Presse; der Seefahrer; gegen Sturm und Pest; für eine gute Sterbestunde und des Erzbistums Kalkutta.

Für diesen großen Heiligen sind in der Liturgie eigene Schrifttexte vorgesehen. Schauen wir in das Evangelium seines Gedenktags:

Mk 16
15 Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!
16 Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden.
17 Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden;
18 wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.
19 Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.
20 Sie aber zogen aus und verkündeten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte das Wort durch die Zeichen, die es begleiteten.

Im Evangelium hören wir den Abschluss des Markusevangeliums. Er lässt sich einbetten in die Osterzeit, denn wir hören von Jesu letzten Worten, bevor er in den Himmel auffährt.
Es ist der Auftrag an die Jünger, in die ganze Welt hinauszugehen und das Evangelium zu verkünden. Es wird so kommen, dass jeder Christusgläubige von seiner Liebe sprechen wird und das Christentum sich durch die römische Infrastruktur rasch verbreiten wird. Auch 1500 später ist dies geschehen, als der Jesuit Franz Xaver in den Osten aufbrach, um so viele unzählige Menschen zu taufen. Er hat einen großen Einfluss im ganzen fernen Osten.
„Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet“ – die Taufe ist das äußere Zeichen des Glaubens an Christus. Deshalb wird beides getrennt an dieser Stelle genannt. Es ist logisch, dass wer zum Glauben gekommen ist, sich auch taufen lassen will. Die Rettung besteht in einem Leben in Ewigkeit, im Himmelreich. „Wer nicht glaubt, wird verurteilt werden.“ Das bedeutet, dass die Ungläubigen das ewige Leben nicht haben werden. Vom hl. Franz Xaver ist überliefert, dass er die Inquisition nach Goa bat, weil einige Getaufte nur aus Bequemlichkeit den Glauben angenommen hatten, aber kein christliches Leben führten. Es war ihm ein Anliegen, dass die Menschen ihrer Berufung auch treu wurden, nachdem sie den Bund mit Gott eingegangen sind. Denn wer nicht glaubt, bleibt ewig von Gott abgeschnitten, was wir Hölle nennen. Jesus spricht im Evangelium eindeutige Worte. Die Taufe ist heilsnotwendig, weil der Glaube an Gott es ist. Deshalb sollen alle mit der Botschaft des Evangeliums in Kontakt kommen, damit sie dieses ewige Leben haben. Alle sollen gerettet werden, denn Christus ist für alle Menschen gestorben. Der Neue Bund ist besiegelt worden für jeden einzelnen Menschen.
Die Getauften werden folgende Zeichen im Namen Gottes tun: Exorzismus, Zungenrede, Unversehrtheit in Gefahr, Krankenheilung. Diese Dinge sind nicht an eine sakramentale Weihe gebunden, sondern hängen mit der Taufe zusammen (Taufe und Firmung, denn in der ersten Zeit werden beide Sakramente als ein gemeinsames angesehen). Wer den Heiligen Geist empfängt, der wird mit seinen Charismen beschenkt. Zu diesen gehören die aufgezählten Zeichen.
Dann geht Jesus heim zum Vater, um sich zu dessen Rechten niederzulassen. So beten wir es im Glaubensbekenntnis.
Die Jünger setzen gehorsam um, was Jesus ihnen aufgetragen hat. Sie verkünden überall (gewiss geschieht das erst nach dem Pfingstereignis, das hier nicht erwähnt wird). Zu ihrer Zeit war noch längst nicht die ganze Welt bekannt. Umso wichtiger, dass der Herr einen Heiligen wie Franz Xaver in den fernen Osten schickte, damit auch die Menschen dort von Jesus erfahren.
Und so wie Jesus seine Verkündigung durch Heilstaten unterstrich, wodurch die meisten Menschen überhaupt erst gläubig geworden sind, so ist es mit der Verkündigung seiner Jünger, die von Heilstaten im Namen Jesu begleitet werden. Der Herr steht ihnen bei allem bei, weil er ihnen versprochen hat, immer bei ihnen zu sein. Auch vom hl. Franz Xaver sind übernatürliche Ereignisse überliefert. So stillte er einen Sturm durch ein Kreuz, das er an eine Schnur band und ins Meer warf. Leider löste es sich und versank im Meer. Dies war schon Wunder genug, doch als am nächsten Tag am Festland angekommen der Heilige eine Krabbe erblickte, die das versunkene Kreuz in den Scheren hielt, war die Überraschung umso größer.

Als heutigen Impuls dieses tief frommen, Gott vollkommen vertrauenden und demütigen Heiligen möchte ich Ihnen mitgeben:

„Es liegt ein großer Unterschied im Gottvertrauen eines Menschen, der alles hat, was er braucht, und in dem Vertrauen jenes Menschen, der, nichts besitzend, freiwillig auch noch die nötigen Dinge hingibt, auf dass er Christus ähnlicher werde.“

Hier der Link zum Samstag der ersten Adventswoche: https://magstrauss.com/2021/12/04/samstag-der-ersten-adventswoche/

Hl. Franz Xaver, bitte für uns!

Ihre Magstrauss

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