Heute ist der Gedenktag eines jungen Passionisten namens Gabriel Possenti, der auch den Beinamen „Von der schmerzensreichen Jungfrau“ oder „schmerzhaften Mutter“ trägt. Den hat er seiner besonderen Liebe zur schmerzhaften Mutter zu verdanken, was zugleich ein Charisma der Passionisten ist. Francisco Possenti, wie er mit bürgerlichem Namen hieß, wurde am 1. März 1838 in Assisi als elftes Kind von Sante Possenti und Agnes Frisciotti geboren. Das erste Jahr seines Lebens verbrachte er fern von seiner Familie bei einer Krankenschwester, die sich um ihn kümmerte, da seine Mutter verhindert war. Im Jahr 1841 zog Sante mit der Familie nach Spoleto, wo er zum Magistrat ernannt wurde. Im selben Jahr starb das jüngste Kind der Possentis im Alter von nur sechs Monaten; bald darauf folgte auch die neunjährige Schwester von Francisco, Adele. Nur wenige Tage später folgte auch seine Mutter, die aus Kummer verstarb. Francisco hatte seine Mutter im Alter von nur 4 Jahren verloren. In seiner Jugend wurde die Familie weiterhin von Tragödien heimgesucht. 1846 wurde Franciscos Bruder Paul im Krieg zwischen Italien und Österreich getötet. Ein anderer Bruder, Lawrence, nahm sich später das Leben. Diese Ereignisse raubten Francisco jedoch nicht seinen Geist und seine Fröhlichkeit. In seinen ersten Lebensjahren besuchte er die Schule der christlichen Brüder und dann das Jesuitenkolleg in Spoleto. In der Schule war er lebhaft, intelligent und beliebt. Mit sechzehn Jahren litt er an einer lebensbedrohlichen Krankheit. Er betete um Heilung und versprach, Ordensmann zu werden. Nach seiner Genesung vergaß Francisco jedoch schnell sein Versprechen. Doch der Ruf Gottes ließ sich nicht verleugnen, und er wandte sein Herz bald der Kongregation der Passionisten zu. Sante Possenti war über die Entscheidung seines jugendlichen Sohnes alles andere als erfreut. Er war fest entschlossen, Francisco die Freuden eines weltlichen Lebens mit Theater und Gesellschaftspartys zu zeigen, und hoffte weiterhin, dass er Freude an einem gesellschaftlichen Leben finden würde. Doch der junge Mann ließ sich nicht beirren. Unmittelbar nach Abschluss seiner Schulzeit ging er in das Noviziat der Passionisten in Morrovalle. Dort entwickelte er eine große Liebe zum gekreuzigten Christus. Am 21. September 1856, dem Fest der Schmerzhaften Mutter, empfing Franziskus das Passionistengewand. Er erhielt den Namen: Gabriel von der Schmerzhaften Mutter. Ein Jahr später legte er die Gelübde ab. Sein klösterliches Leben, das ihn auf das Priesteramt vorbereitete, machte Gabriel zu einer zurückgezogenen, nicht-öffentlichen Persönlichkeit. Seine Schriften spiegeln seine enge Beziehung zu Gott und seiner Mutter wider. Es waren schwierige und stürmische Zeiten in Italien. Die neue italienische Regierung erließ Dekrete, mit denen die religiösen Orden in einigen Provinzen des Kirchenstaates geschlossen wurden. Die neue Passionistenprovinz Pieta, zu der Gabriel gehörte, befand sich inmitten dieses Chaos. Bis 1860 hatten die Passionisten ihre apostolische Arbeit aufgrund der wachsenden Bedrohung der Gemeinschaft eingestellt. In dieser Zeit wurden verschiedene italienische Provinzen von Soldaten überrannt, die die Städte ausraubten und terrorisierten, ohne Gnade walten zu lassen. Im Alter von 24 Jahren erkrankte Gabriel an Tuberkulose und starb am 27. Februar 1862, noch vor seiner Priesterweihe. Seine Treue zum Gebet, seine Fröhlichkeit im Geiste und seine Bußübungen heben sich von seinem ansonsten gewöhnlichen Leben ab. Papst Benedikt XV. sprach Gabriel 1920 heilig und erklärte ihn zum Schutzpatron der katholischen Jugend. Sein Patronat wird von der Kirche auch für Studenten, Seminaristen, Novizen und Kleriker in Anspruch genommen.
Hl. Gabriel Possenti, bitte für uns und alle Seminaristen!
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