16. Juli: Unsere liebe Frau vom Berge Karmel

In diesem Jahr fällt dieser besondere Tag auf einen Sonntag, deshalb fällt er ein wenig unter den Tisch. Dennoch möchte ich heute etwas darauf eingehen, denn dieser Gedenktag ist ein großes Fest für den Karmelorden. Vor einiger Zeit (im Jahre 2022) schrieb ich einen Beitrag für die Tagespost, in dem ich ein kleines Zeugnis dazu gab. Dieses möchte ich heute mit Ihnen teilen:

Die karmelitische Spiritualität übt auf mich eine große Faszination aus. Dass ich ein großer Fan der hl. Therese von Lisieux bin, hat auch ein wenig damit zu tun. Das Hauptfest der karmelitischen Orden ist der 16. Juli, denn sie verehren unsere liebe Frau vom Berge Karmel besonders als ihre Schutzpatronin. Meine tiefgreifendsten geistlichen Erfahrungen habe ich an karmelitischen Orten gemacht. Ich erinnere mich gerne an mein erstes kontemplatives Erlebnis als Teenager im Karmelitinnenkloster in Köln zurück. Damals erlebte ich die intensivste Anbetungsstunde meines Lebens und kam von da an gerne dorthin zurück. Mit der Zeit befasste ich mich mit den verschiedenen Gebetsstufen und lernte die Kontemplation wesentlich durch die karmelitischen Heiligen kennen. Im Studium schrieb ich eine Seminararbeit über das innere Gebet bei Teresa von Avila. Es war eine besondere Gnadenzeit und mir ist diese „andere“ karmelitische Teresa mit ihrem selbstironischen Humor sehr ans Herz gewachsen. Auch Johannes vom Kreuz und Theresa Benedicta vom Kreuz kamen mit der Zeit hinzu – ein regelrechter karmelitischer Freundeskreis, den ich mir da zulegte! All dies stellte mich auch vor die Frage nach einer karmelitischen Berufung. Auch wenn daraus nichts wurde, weil es nicht mein Weg war, schloss sich doch ein Kreis in meinem Leben: Meine Patentante entschied sich nach langer geistlicher Suche für ein Leben im regulierten dritten Orden des Karmelordens und ich durfte bei ihrer ewigen Profess in Bierbeek in Belgien dabei sein. Als sie in ihrem Habit die Sakristei verließ, war ich tief berührt.

Anfang dieses Jahres wurde mir noch eine weitere Gnade geschenkt, als ich ein Interview mit Sr. Veronika Reincke, der Priorin des Karmelitinnenklosters in Aufkirchen, führen durfte. Ich erlebte einmal mehr die übersprudelnde Liebe zum Herrn und zur Gottesmutter sowie eine ganz ansteckende Begeisterung! Schon oft fiel mir auf, wie wesentlich Ordensmenschen eines kontemplativen Ordens sprechen. Mit jeder Silbe schöpfen sie ganz tief aus der Quelle Gottes und bringen mit den richtigen Worten das Entscheidende auf den Punkt. Sr. Veronika lebte zuvor ein ganz anderes Leben in der Filmbranche – zum Mittagessen mal eben nach Paris und wieder zurück nach München. Und doch war es für sie nicht das wahre Leben, weil sie die Liebe dort nicht fand, nach der sie sich immer sehnte. Als sie sich dann bekehrte, verliebte sie sich in Gott, der die Liebe ist. Das hat mich sehr überwältigt und ihre wertvollen Impulse zu einem kontemplativen Leben in der Welt sind mir eine bleibende Aufgabe. Am 16. Juli danke ich unserer lieben Frau vom Berge Karmel ganz besonders für die Karmelorden!

Hier kommen Sie zu den Sonntagslesungen: https://magstrauss.com/2020/07/12/15-sonntag-im-jahreskreis/

Ihre Magstrauss

Ein Kommentar zu „16. Juli: Unsere liebe Frau vom Berge Karmel

  1. Liebe Margarete,

    ja, der Karmel unter der Prägung durch Santa Teresa de Jesús von Avila, gerade auch ihr „inneres Beten“, hat mir spätestens seit den 1990-er Jahren einen neuen Schub im Glauben geschenkt und mich darin bestärkt, mich richtiggehend spirituell „nach Hause“ geführt.

    Sehr gerne hätte ich mich dem „Teresianischen Karmel“ angeschlossen. Mit meiner liebsten Ursula lernte ich aber die Abtei der „Benediktinerinnen vom Heiligen Kreuz“ zu Herstelle an der Weser kennen und schätzen und blieb dieser – auch wegen der Entfernung von nur 70 km bis Ahnatal bei Kassel – treu; an Silvester 2021 legte ich nach drei Probejahren meine Oblation ab, betonte jedoch schon vorher gegenüber Schwester Rothegard, der Oblatenrektorin, mich durch die Oblation, die Darbringung an Jesus Christus, dem Kloster und der Schwesterngemeinschaft verbunden zu fühlen, nicht aber der Oblatengemeinschaft.

     In Herstelle beobachte ich leider zusehends Sympathie für die Reformforderungen des "Synodalen Weges".     Die Nonnen halten sich in dieser Frage bedeckt, sie vermeiden es, sich mir gegenüber zu ihrer Haltung zu äußern, die Mit-Oblatinnen und Mit-Oblaten sind aber voll auf dem Kurs von Bätzing, Marx, Overbeck & Co. 
    

    Gottes und der Mutter Gottes Schutz und Segen für Dich und Eduard, und für alle Euere Lieben, besonders für die im „neuen Anfang“ und in 》Maria 1.0《 .

    Herzliche und marianische Grüße

    Dein Paul

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