Heute ist wieder ein Tag, an dem vieler Heiliger gedacht wird. Besonders herausstechend sind für mich ein vietnamesischer Soldat, der wie so viele – insgesamt schätzt man die Zahl auf bis zu 300.000! – das Martyrium erlitt. Überdies gedenken wir heute unter anderem der hl. Theodosia, einer Ordensschwester in Konstantinopel, also eigentlich eher eine östliche Heilige, die in der römischen Kirche am 18. Juli verehrt wird.
Im Jahr 1838 lud der heidnische Gouverneur der vietnamesischen Provinz Nam Dinh fünfhundert Soldaten zu einem Bankett ein, um sie zu zwingen, ein Kreuz zu zertreten, um dem Christentum abzuschwören. Die meisten Gäste gehorchten, aber drei katholische Soldaten weigerten sich, darunter Domingo Nicolas Dat Dinh aus Phu Nhai. Die drei Soldaten wurden gefoltert, aber ohne Erfolg. Der Gouverneur trommelte daraufhin die Familien der Soldaten zusammen und drohte ihnen, sie zu foltern, falls die drei sich weiterhin weigerten, seinen Befehl auszuführen. Aus Angst um ihre Eltern, Frauen und Kinder gaben die Soldaten nach und erklärten sich bereit, ein Kreuz zu zertrampeln. Doch schon bald bereuten sie ihre Sünde, beichteten sie einem Priester und kehrten zum Statthalter zurück, um ihren Glauben zu bekräftigen. Dieser schickte sie einfach weg. Zwei der Soldaten (die Heiligen Augustin Huy Viet Phan und Nicolas The) gingen daraufhin zum Kaiser Minh Mang, um ein Glaubensbekenntnis abzulegen. Beide wurden hingerichtet. Domingo hatte der Erklärung seiner Gefährten zugestimmt, konnte sie aber nicht begleiten. Als er kurz darauf gefangen genommen wurde, sagte er: „Ich habe schon so viel für Christus gelitten, dass ich meinen Lohn dafür nicht verlieren will.“ Er wurde am 18. Juli 1838 hingerichtet.
Die Jungfrau und Märtyrerin Theodosia von Konstantinopel lebte im 8. Jh. Sie wurde ihren Eltern nach langer Kinderlosigkeit geboren. Nach deren Tod wurde sie im Frauenkloster der heiligen Märtyrerin Anastasia in Konstantinopel erzogen. Die heilige Theodosia wurde Ordensschwester, nachdem sie das, was von ihrem elterlichen Erbe übrig war, an die Armen verteilt hatte. Einen Teil des Geldes verwendete sie, um goldene und silberne Ikonen in Auftrag zu geben. Als Leo der Isaurier (717-741) den Kaiserthron bestieg, erließ er ein Edikt, um die heiligen Ikonen überall zu zerstören. Über dem Bronzetor in Konstantinopel befand sich eine bronzene Ikone des Erlösers, die mehr als 400 Jahre lang dort gestanden hatte. Im Jahr 730 befahl der ikonoklastische Patriarch Anastasius, die Ikone zu entfernen. Theodosia und andere Frauen eilten herbei, um die Ikone zu schützen, und stießen die Leiter mit dem Soldaten um, der den Befehl ausführte. Dann steinigten sie den gottlosen Patriarchen Anastasius, und Kaiser Leo befahl den Soldaten, die Frauen zu enthaupten. Die heilige Theodosia, eine glühende Verfechterin der Ikonen, wurde im Gefängnis eingesperrt. Eine Woche lang erhielt sie jeden Tag hundert Peitschenhiebe. Am achten Tag führte man sie durch die Stadt und schlug sie dabei heftig. Einer der Soldaten stach der Nonne mit einem Widderhorn in die Kehle, und sie starb den Märtyrertod. Ihr Leichnam wurde von den Christen im Kloster der heiligen Euphemia in Konstantinopel in der Nähe eines Ortes namens Dexiokratis ehrfürchtig beigesetzt.
Zwei ganz unterschiedliche Menschen aus ganz unterschiedlichen Zeiten und Orten. Und doch haben sie sich in ihrer eigenen Situation zu Christus bekannt, wofür sie den Märtyrertod starben. Mögen sie uns Fürsprache am Thron Gottes halten, damit auch wir immer mehr Christusbekenner werden!
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Ihre Magstrauss
