2. September: Hl. Johannes der Faster

Heute beschäftigen wir uns mit einem östlichen Heiligen, der insbesondere in der orthodoxen Kirche verehrt wird. Doch auch in der katholischen Kirche wird er am 2. September verehrt – hl. Johannes der Faster, Patriarch von Konstantinopel, der um 515 in Konstantinopel geboren und dort am 2. September 595 gestorben ist. Unter dem Patriarchen Johannes III. war er Diakon an der Kirche der Hagia Sophia; dann wurde er Sakellarios (ein Beamter, der als Patriarchalvikar für Klöster fungiert). Er war wenig gelehrt, aber für sein asketisches Leben so berühmt, dass er bereits „der Faster“ genannt wurde. Unter Eutychius I. (der nach dem Tod von Johannes III. das Patriarchat wiedererlangte, 577-582) wurde er zu einer wichtigen Persönlichkeit unter den Geistlichen der Stadt. Nach dem Tod von Eutychius wurde er von Kaiser Tiberius II. zum Patriarchen ernannt. Unter dem nächsten Kaiser war er immer noch ein Favorit am Hof. Über sein Leben gibt es außer der großen Frage des Titels wenig zu berichten. Er soll den Monophysiten gegenüber tolerant gewesen sein, aber er überredete den Kaiser, einen gewissen Zauberer, Paulinus, zu verurteilen. Er war stets für seine Askese und seine Nächstenliebe zu den Armen bekannt. Er war nicht nur streng mit sich selbst, sondern bemühte sich, die ihm Anvertrauten im Glauben zu unterweisen: Als die Bürger von Konstantinopel z.B. am Vorabend des Pfingstfestes beschlossen, ihren Leidenschaften nachzugeben und im Hippodrom ein Reiterspektakel zu besuchen, fiel Johannes vor Gott auf die Knie und betete inständig, dass der Herr ihr gottloses Vorhaben vereiteln möge. Man muss dabei bedenken, dass diese öffentlichen Festspiele und Sportwettkämpfe stets mit Opferhandlungen und Kaiserkult einhergingen, man sich als Christ also mit Götzendienst verschuldete, wenn man diesen Ereignissen beiwohnte. Als sich die Leute auf den Weg zum Hippodrom machten, so die Legende, brach ein furchtbares Gewitter mit Donner, Regen und Hagel aus, so dass sich alle in Angst und Schrecken zerstreuten und die Unangemessenheit einer solchen Veranstaltung erkannten. Bis zu seinem Tod war er ein großer Fürsprecher und Wundertäter. Er zeichnete sich durch seine Enthaltsamkeit und sein Gebet aus und hatte eine solche Liebe zu den Armen, dass er ihnen nichts von seinem Vermögen verweigerte. Nach seinem Tod fand man in seinem persönlichen Besitz lediglich einen Holzlöffel, ein Leinenhemd und ein altes Gewand. Seine Schriften über Buße und Beichte sind bekannt.

Hier kommen Sie zu den Tageslesungen: https://magstrauss.com/2021/08/28/samstag-der-21-woche-im-jahreskreis-2/

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