Heute ist der Gedenktag des hl. Lambert, Bischof von Maastricht, Glaubensbote in Brabant und Märtyrer, der 635 bis 705 lebte und in Lüttich starb. Sein Gedenktag ist weltkirchlich gesehen eigentlich der 17. September, wird im deutschsprachigen Raum aber am 18. September im Rahmen eines nichtgebotenen Gedenktags verehrt. Er wurde in Maastricht geboren. Sein Leben endete in der Kapelle der Heiligen Cosmas und Damian in Lüttich während der hl. Messe durch ein Speer ins Herz.
Lambert stammte aus einer adligen Familie aus Maastricht und war vermutlich der Sohn von Apre, Herr von Lüttich, und seiner Frau Herisplende, die beide aus adligen Familien stammten. Das Kind wurde von seinem Taufpaten, dem örtlichen Bischof Remaclus, getauft und von Landoald, dem Erzpriester der Stadt, erzogen. Lambert scheint den merowingischen Hof von König Childerich II. frequentiert zu haben und war ein Schützling seines Onkels, des heiligen Theodard, der Remaclus als Bischof von Maastricht nachfolgte. Frühe Biographen beschreiben ihn als „einen klugen jungen Mann von gefälligem Aussehen, höflich und gut erzogen in seiner Rede und seinen Manieren, gut gebaut, stark, ein guter Kämpfer, klar im Kopf, liebevoll, rein und bescheiden und dem Lesen zugeneigt“. Als Theodard kurz nach 669 ermordet wurde, machten die Räte von Childerich Lambert zum Bischof von Maastricht. Nach fünf Jahren wurde er in die politischen Wirren nach dem Tod von Childerich II. hineingezogen. Er wurde daraufhin von Ebroino, dem früheren Bürgermeister des Palastes von Neustria, von seinem Sitz verbannt. Er zog sich in das Kloster von Stavelot zurück, wo er sieben Jahre lang als einer der Mönche lebte und trotz seines Amtes keine Privilegien beanspruchte. Als er einmal in der Nacht aufstand, um zu beten, störte er versehentlich die klösterliche Stille. Der Abt forderte den Schuldigen auf, Buße zu tun, indem er barfuß im Schnee vor einem Kreuz vor der Klosterkirche stehen sollte. Am Morgen sah der Abt zu seinem Entsetzen, dass der Bischof barfuß, mit Schnee bedeckt, vor dem Kreuz stand und sein Gesicht leuchtete. Der Abt wollte sich entschuldigen, doch Lambert erwiderte, dass es ihm eine Ehre sei, Gott wie die Apostel zu dienen, in Kälte und Nacktheit. Als König Pippin von Herstal im Jahr 681 die Macht übernahm, setzte er Lambert wieder auf seinem Stuhl ein, obwohl der Heilige im Verborgenen bleiben wollte. Der heilige Bischof nahm seine seelsorgerische Arbeit mit Nachdruck wieder auf, besuchte die entlegensten Pfarreien und predigte den Heiden, die noch immer in der Gegend lebten, trotz aller Gefahren und Drohungen das Evangelium. Zusammen mit dem heiligen Willibrord, der 691 aus England gekommen war, verkündete Lambert das Evangelium im unteren Teil der Maas, im nördlichen Gebiet. Zusammen mit der heiligen Landrada gründete er ein Frauenkloster in Munsterbilzen. Lambert war auch der geistliche Leiter des jungen Adligen Hubertus, des ältesten Sohnes von Bertrand, Herzog von Aquitanien. Hubertus sollte später Lamberts Nachfolger als Bischof von Maastricht werden. Lambert scheint den politischen Unruhen zum Opfer gefallen zu sein, die entstanden, als verschiedene Clans um ihren Einfluss kämpften, als die Merowinger-Dynastie den Karolingern wich. Nach Ansicht des Historikers Jean-Louis Kupper wurde der Bischof Opfer eines privaten Kampfes zwischen zwei Clans, die um die Kontrolle des Stuhls von Tongres-Maastricht kämpften. Lambert soll Pippins ehebrecherische Verbindung mit Alpaida, der späteren Mutter von Karl Martel, angeprangert haben. Dies erregte die Feindschaft entweder von Pippin, Alpaida oder von beiden. Der Bischof wurde in Lüttich von den Truppen von Dodon, Pippins Domestikenverwalter, Vater oder Bruder von Alpaida, ermordet. Lambert wurde wegen seines Einsatzes für das Ehesakrament und die eheliche Treue als Märtyrer betrachtet. Die beiden Neffen Lamberts, Peter und Audolet, wurden ebenfalls bei der Verteidigung ihres Onkels getötet. Auch sie wurden als Heilige verehrt.
Obwohl Lambert in der Familiengruft auf dem Friedhof von St. Peter in Maastricht beigesetzt wurde, überführte sein Nachfolger als Bischof, der hl. Hubertus, seine Reliquien nach Lüttich. Zur Aufbewahrung von Lamberts Reliquien errichtete Hubertus eine Basilika in der Nähe von Lamberts Wohnsitz, die zum eigentlichen Kern der Stadt wurde. Das Heiligtum wurde zur Kathedrale St. Lambertus, die 1794 zerstört wurde. Ihr Standort ist der heutige Place Saint-Lambert. Lamberts Grab befindet sich in der heutigen Kathedrale von Lüttich. Ihm zu Ehren wurde die Kathedrale Unserer Lieben Frau und des Heiligen Lambertus in Lüttich errichtet.
Der Heilige Lambert ist einer der beliebtesten Heiligen Belgiens, wo ihm zahlreiche Pfarrkirchen gewidmet sind. Auch im Erzbistum Köln war die Verehrung des heiligen Lambertus besonders groß. In der Nähe von Lambrecht im Pfälzerwald steht das Lambertuskreuz, ein Steinkreuz, das den Namen Lambertus trägt, von dem die Stadt ihren Namen hat.
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