Heute gedenken wir unserer hl. Schutzengel. Oft werden diese heutzutage für esoterische Lehren zweckentfremdet. Mehr Menschen glauben heute an die Engel als an Gott. Und doch ist das Thema kein Nebenschauplatz. Im KKK wird klar betont, dass der Glaube an die Engel ausgehend von Schrift und Tradition eine Glaubenswahrheit ist (328). Engel sind geschaffene Geister, während Gott ein ungeschaffener Geist ist. „Engel“ von „Angelos“, was soviel bedeutet wie „Bote“, ist eigentlich ihre Berufsbezeichnung. „Geist“ entspricht vielmehr ihrer Natur, so der hl. Augustinus. Als rein geistige Geschöpfe haben sie Verstand und Willen; sie sind personal und unsterblich, überragen alle sichtbaren Geschöpfe an Vollkommenheit. Der Mensch ist dagegen mehr als ein Geist. Er ist eine leib-seelische Einheit. Er ist nicht so vollkommen wie die Engel aufgrund der Erbsünde, aber er ist den Engeln in der Hinsicht voraus, dass er die Erlösung Jesu Christi hat. Gott schuf die Engel, wie er uns schuf, aus dem Nichts. Gottes Wille ist schöpferisch im strengen Sinne des Wortes. „Es werde Licht“, sagte er, und es wurde Licht. Sein Wille bringt Welten in die Schöpfung ein und erhält sie dort aufrecht. Gott hat die Engel in die Schöpfung hineingewollt, um seine Botschaften zu übermitteln, die Menschen zu beschützen und den geistigen Kampf mit den gefallenen dämonischen Engeln zu führen.
Die uralte Tradition der Kirche besagt, dass jeder Mensch einen Schutzengel hat, der ihn vor körperlichem und geistigem Schaden bewahrt. Christus warnte: „Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet; denn ich sage euch, dass ihre Engel im Himmel ständig das Angesicht meines Vaters im Himmel sehen“ (Mt 18,10). Ein Engel war an der Seite Christi im Garten Gethsemane, und ein Engel befreite den heiligen Petrus aus dem Gefängnis. Die Väter der frühen Kirche schrieben viel über das dichte Reich des Geistes, das von Engeln bewohnt wird. Der KKK stellt fest, dass die Engel zu Christus gehören. „Sie sind seine Engel“ (KKK Nr. 331). Der Katechismus zitiert auch den Heiligen Basilius: „Neben jedem Gläubigen steht ein Engel als Beschützer und Hirte, der ihn zum Leben führt“ (KKK Nr. 336). Wir ahnen, dass die Welt für mehr als nur für uns geschaffen wurde, ob diese „Anderen“ nun von Heiligkeit erleuchtet oder von Dunkelheit verdunkelt sind (denn ja: Auch die Teufel sind ursprünglich geschaffen als gute Geister, die dann jedoch abtrünnig geworden sind).
Einige Heilige konnten ihren Schutzengel sehen und kommunizierten intensiv mit ihm. Besonders bekannt sind dahingehend der hl. Pater Pio, die hl. Gemma Galgani und die hl. Faustyna. Auch wenn wir unseren Schutzengel nicht sehen, dürfen wir eine Beziehung zu ihm haben, mit ihm sprechen, ihm vor allem danken, dass er uns tagtäglich vor allen seelischen und leiblichen Gefahren beschützt, uns in Zeiten der Versuchung beistehen möchte und alles daran setzt, uns ins Himmelreich zu führen. Sie werden sich wundern, was passiert, wenn Sie auf diese Weise mit ihm in Kontakt sind! Es gibt keinen treueren Freund als diesen Geist an Ihrer Seite.
Hier die Tageslesungen: https://magstrauss.com/2021/09/27/montag-der-26-woche-im-jahreskreis-2/
Ihre Magstrauss
