Pfingstmontag

Apg 8,1b.4.14-17 oder Ez 37,1-14; Ps 22,23-24.26-27.28 u. 31b-32; Eph 1,3a.4a.13-19a; Lk 10,21-24

Apg 8
An jenem Tag brach eine schwere Verfolgung über die Kirche in Jerusalem herein. Alle wurden in die Gegenden von Judäa und Samarien zerstreut, mit Ausnahme der Apostel.
4 Die Gläubigen, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündeten das Wort.
14 Als die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin.
15 Diese zogen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen.
16 Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur getauft auf den Namen Jesu, des Herrn.
17 Dann legten sie ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist.

In der ersten Lesung hören wir davon, was nach der Steinigung des Stephanus geschieht, nämlich von der ersten Verfolgungswelle der Christen, die in Jerusalem ihren Anfang nimmt. Die Christgläubigen müssen in die umliegenden Orte fliehen, vornehmlich in die anderen Orte Judäa und nach Samarien. Das ist der Grund, warum eine Samariamission überhaupt stattfindet.
Auch wenn die Sache an sich nicht erfreulich ist, denn den Christen wird nach dem Leben getrachtet, hat es ein Positives: Sie haben so die Gelegenheit, die Botschaft Jesu Christi viel schneller zu verbreiten. Dies nutzen sie auch aus und evangelisieren die dortigen Menschen.
Die Apostel sind in Jerusalem geblieben, hören aber von den Zuständen in den umliegenden Orten. Offensichtlich bleiben sie mit den anderen Christen in Kontakt, die aus Jerusalem fliehen mussten. Sie hören, dass in Samarien Menschen das Wort Gottes angenommen haben. Das ist für sie ein wichtiger Hinweis, denn auch wenn die dortigen Christen evangelisieren können, benötigen die Bekehrten jene mit geistlicher Vollmacht, um getauft und gefirmt zu werden. Petrus und Johannes reisen nach Samarien, um den Bekehrten den Hl. Geist zu spenden. Es sieht ganz so aus, als ob die Bekehrten schon gefirmt worden sind – für die Samariamission ist vornehmlich der Diakon Philippus zuständig, der ja von seiner Weihe her taufen, jedoch nicht firmen kann. So müssen die Apostel dort hinreisen, weil sie vom Weihegrad her Bischöfe sind.
Schon in der frühen Kirche wird das Firmsakrament durch Handauflegung gespendet. So erlangen auch die zerstreuten Gläubigen den Hl. Geist und die Kirche Jesu Christi wächst und gedeiht. Die Verfolgung der Christen kann die Menschen nicht davon abhalten, von der Liebe Gottes berührt und gläubig zu werden. Es ist, wie Paulus in seinen Briefen schreibt: Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes.

Ps 22
23 Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden, inmitten der Versammlung dich loben.
24 Die ihr den HERRN fürchtet, lobt ihn; all ihr Nachkommen Jakobs, rühmt ihn; erschauert vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!

26 Von dir kommt mein Lobpreis in großer Versammlung, ich erfülle mein Gelübde vor denen, die ihn fürchten.
27 Die Armen sollen essen und sich sättigen; den HERRN sollen loben, die ihn suchen. Aufleben soll euer Herz für immer.
28 Alle Enden der Erde sollen daran denken/ und sich zum HERRN bekehren: Vor dir sollen sich niederwerfen alle Stämme der Nationen.
31 Vom Herrn wird man dem Geschlecht erzählen, das kommen wird.
32 Seine Heilstat verkündet man einem Volk, das noch geboren wird: Ja, er hat es getan.

Als Antwort beten wir Psalm 22, den Jesus laut Markuspassion am Kreuz angestimmt hat. Es handelt sich dabei um einen Klagepsalm, der wie sehr oft zum Ende hin in einen Lobpreis umschlägt. Aus diesem lobpreisenden Ende beten wir heute einige Verse.
Zu Anfang erfolgt im Psalmenstil eine Selbstaufforderung zum Lob, die liturgisch gekennzeichnet wird, denn es heißt „inmitten der Versammlung“. Auch in Vers 26 wird dies aufgegriffen, wenn es heißt: „Von dir kommt mein Lobpreis in großer Versammlung, ich erfülle mein Gelübde vor denen, die ihn fürchten.“ Der Gläubige – zunächst König David, der Komponist, darüber hinaus jeder gläubige Jude und später Christ – betet dies im liturgischen Kontext. Zuvor beklagte der Beter ja das Gefühl der absoluten Gottesferne, denn es heißt zu Anfang ja: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Es folgte sodann eine Bitte, die erfüllt worden ist und deshalb den Anlass zum Lobpreis darstellt. Gott erhört wirklich die Bitten seiner Gläubigen! Der Gläubige möchte nun das Gelübde einlösen, was uns zeigt, dass der Beter Gott bei Gebetserhörung seinen dankenden Lobpreis versprochen hat. Dies setzt er nun um, wenn er Gott vor den Gottesfürchtigen lobt. Dieser Psalm ist uns auch in der Osterzeit begegnet, weshalb wir ganz klar den Zusammenhang zwischen Ostern und Pfingsten herausstellen müssen, sodann die Gebetserhörung auf das Erlösungswirken Jesu Christi und die nun wirksam werdende Erlösung beziehen müssen.
Auch alle Gottesfürchtigen sollen den Herrn loben, denn Gottes Heil ist nicht nur einzelnen Personen zuteilgeworden, vielmehr der ganzen Welt. Alle Menschen haben die Chance auf das Himmelreich! Bemerkenswert ist, dass diese Lobaufforderung auch explizit den „Nachkommen Israels“ gilt, die wir ja sind! Wir sind das neue Volk, von dem schon Jeremia gesprochen hat. Heute ist ein absoluter Anlass zum Lobpreis Gottes, denn wir danken ihm von Herzen für den Hl. Geist, den er gesandt hat, der uns Trost, Beistand, Kraft und Lebensatem ist in einer Zeit der zunehmenden Dunkelheit, Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit, der Perspektivlosigkeit und des zunehmenden Leids.
„Die Armen sollen essen und sich sättigen; den HERRN sollen loben, die ihn suchen. Aufleben soll euer Herz für immer.“ Die Sättigung der Armen ist wörtlich zu verstehen, aber auch im übertragenen Sinne. Jene, denen es an dem Lebensnotwendigen mangelt, sollen in diesem Punkt „gesättigt“ werden. Auch die Einsamen sollen diese „Sättigung“ erfahren durch Gemeinschaft und Beistand. Die Ausgestoßenen sollen „Sättigung“ erfahren durch Rechte, die sie schützen und stützen. Die Hoffnungslosen sollen „gesättigt“ werden durch Hoffnung. Das Herz meint schließlich die Mitte des Lebens, den Kern des Menschen, nicht nur einfach sein lebensnotwendiges Organ. Es ist auch der Sitz der Seele, weshalb wir diesen Vers auch anagogisch verstehen dürfen, also auf die Ewigkeit hin: Gesättigt werden auch die Armen mit dem Himmelreich, mit dem ewigen Freudenfest, das sie dort erwartet.
In Vers 28 wird der Wunsch geäußert, dass alle Enden der Erde von diesem Heil erfahren sollen und alle Menschen weltweit sich vor Gott niederwerfen sollen. Dieser Wunsch wird wahr am Ende der Zeiten bei der eschatologischen Völkerwallfahrt. Menschen aus allen Nationen, aus allen Himmelsrichtungen, aus allen Zeiten, werden kommen und Gott anbeten im himmlischen Jerusalem. Dies zeigt sich jetzt schon im sakramentalen und ekklesiologischen Sinne. Denn aus allen Nationen bekehren sich Menschen zu Christus und lassen sich taufen. Aus allen Himmelsrichtungen strömen Menschen zusammen zum Kreuzesopfer Jesu Christi, das sich in jeder Hl. Messe vergegenwärtigt. Sie antizipieren das, was beim ewigen Hochzeitsmahl des Lammes vollkommen sein wird.
Im Psalm ist unter dem Einfluss des Hl. Geistes schon aufgeschrieben worden, dass ein Volk geboren wird, das in Zukunft kommt. Das ist höchst messianisch! Es wird das Volk Gottes gesammelt werden, wenn Gott Mensch wird und das Reich Gottes verkünden wird! Jesus wird einen Neuen Bund zwischen Gott und diesem Volk besiegeln mit seinem eigenen Blut. Es wird nicht mehr eingeschränkt sein auf ein biologisches Volk, sondern zusammengesetzt aus Menschen aller Völker, Stämme, Sprachen und Nationen, die zum Glauben an Christus kommen. Der gemeinsame Glaube und die dazugehörige Taufe werden dieses Volk zu einem gemeinsamen Volk entstehen lassen. Dies geschieht durch den Hl. Geist, der Einheit schafft, und durch das Kreuzesopfer Jesu Christi, der der Gemeinschaftsstifter ist.

Eph 1
3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.
4 Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt.

13 In ihm habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; in ihm habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr zum Glauben kamt.
14 Der Geist ist der erste Anteil unseres Erbes, hin zur Erlösung, durch die ihr Gottes Eigentum werdet, zum Lob seiner Herrlichkeit.
15-16 Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken, wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört.
17 Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.
18 Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt
19 und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist.

In der zweiten Lesung erklärt uns Paulus heute ganz deutlich, dass der Heilsplan Gottes von Ewigkeit her feststand. Ganz konkret hat er uns zur Sohnschaft berufen (das betrifft natürlich auch die Töchter). Durch diese Aussagen wird uns klar: Dass Jesus die ganze Menschheit erlösen würde, stand schon von Anfang an fest, auch das wir mit dem Hl. Geist beschenkt werden würden. Dies sollte uns ja dazu befähigen, vor ihm gerecht zu sein. Wir sind erwählt, dementsprechend auch zu einem bestimmten Leben aufgerufen.
Die Erwählten sind mit der Botschaft Jesu Christi vertraut worden, zu denen auch die Epheser gehören – und auch wir: „In ihm habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung“. Nicht nur jene, die zuvor Juden waren, sollen gerettet werden durch den Neuen Bund, sondern auch jene, die zuvor Heiden waren. Das universale Heil ist auf der Höhe der Zeit verkündet worden.
Paulus spricht vom „Siegel des verheißenen Heiligen Geistes“, den die Epheser empfingen, als sie zum Glauben kamen. Das ist für uns ein wichtiges Bild für die Taufe, das bis heute in der Tauftheologie verwendet wird und auch ins Kirchenrecht eingegangen ist. Dem Menschen wird ein unauslöschliches Siegel aufgedrückt durch den Hl. Geist, der in dessen Herz eingegossen wird. Der Geist Gottes setzt auf diese Weise den Menschen, der neugeboren wird, als Erben des Reiches Gottes ein. Durch Pauli Aussage wird uns etwas Entscheidendes vermittelt: Wer nicht zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist, kann nicht getauft werden. Die Taufe ist sakramentales Zeichen dieses Glaubens.
Paulus bringt noch ein weiteres Bild ins Spiel, nämlich das des Unterpfands: Es ist so, dass das griechische Wort für „Anteil“, wie es die Einheitsübersetzung übersetzt ἀρραβὼν arrabon eigentlich so viel bedeutet wie Pfand, das eine Garantie oder Bürgschaft bedeutet. Wenn wir getauften Christen also den Geist Gottes in unserem irdischen Dasein erfahren, ist dieser so ein Pfand, das uns erahnen lässt, was uns nach dem Tod erwartet, insofern wir die Taufgnade bis zum Schluss aufrecht erhalten. Der Hl. Geist in unserem Leben mit seinen reichen Früchten und Manifestationen ist also schon eine Anzahlung des Erbes, das wir dann antreten. An Pfingstsonntag wird uns dies durch das Bild der Erstlingsfrüchte der Frühernte deutlich. Am Wochenfest Schawuot werden die ersten Weizenfrüchte dankbar dem Herrn dargebracht. Sie sind auf die „Früchte“ des Hl. Geistes bezogen diese „Anzahlung“, die uns in Vorfreude einstimmen lassen auf die ultimative Ernte der Endzeit.
Paulus nennt die Getauften sodann Gottes Eigentum. In der Antike ist es üblich, dass Gegenstände oder Vieh mit einem Siegel als Eigentum markiert hat. Wenn der Geist Gottes in der Taufe den Menschen also besiegelt – und uns muss bewusst sein, dass zu Anfang Taufe UND Firmung in einem Sakrament gespendet wurden, bis heute also auch die Firmung als Besiegelung! – dann markiert er diesen als sein Eigentum. Wir sind aber kein Vieh oder Ding, keine Objekte Gottes, sondern es ist ein Bild, das natürlich unzureichend ist. Wir werden sein Eigentum, ohne dass er uns unterdrückt oder ausnimmt. Wir dürfen ihm auf Augenhöhe begegnen. Das macht die Liebesbeziehung zwischen Gott und den Menschen aus.
Paulus geht in seinem Brief mit einem Dankgebet weiter, bevor er in ein Fürbittgebet umschwenkt: Paulus sagt, dass er unaufhörlich für die Epheser dankt und für sie betet. „Denn ich habe von eurem Glauben an Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört.“ Eigentlich kennt er die Gemeinde ja persönlich, da er eine längere Zeit in Ephesus verbracht hat. Doch was er mit dieser Aussage meint, ist ihr Verhalten seit seiner Abwesenheit. Sie haben sich auch ohne ihn bewährt und sind der ersten Liebe treu geblieben. Diese verlassen sie aber nach einigen Jahrzehnten, sodass Johannes dann in der Offenbarung kritische Worte an sie richten muss.
Daraufhin erfolgt eine Reihe von Fürbitten: „Der Gott Jesu Christi (….) gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.“ Das könnte eine Fürbitte für alle Christen darstellen, da wir alle und zu jeder Zeit Gottes Weisheit und Offenbarung brauchen. Dass wir ihn erkennen und zum Glauben an ihn kommen können, verdanken wir seiner überreichen Gnade, die immer vorausgeht. Wir müssen diese immer wieder erbitten – für uns und die Anderen.
„Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid“ – wir dürfen das ewige Leben erlangen! Uns kann also nichts umhauen, selbst wenn jemand unser biologisches Leben rauben will! Erleuchten kann uns der Herr durch den Hl. Geist, der in seinem Reichtum uns alle erfüllt und beschenkt. Wir werden mit allem ausgerüstet, das wir in unserem Leben benötigen, um bis zum Schluss standhaft zu bleiben. Wenn wir es zulassen, werden wir zu Werkzeugen Gottes, an denen der Herr den Menschen um uns herum seine Herrlichkeit erweisen will, damit auch sie von seiner Liebe berührt werden und sie erwidern.

Lk 10
21 In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. 
22 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand erkennt, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand erkennt, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. 
23 Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht. 
24 Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.

In den Versen aus dem Lukasevangelium ruft Jesus nicht nur, sondern er jauchzt/freut sich im Hl. Geist (ἠγαλλιάσατο egalliasato). Das ist eine Frucht des Hl. Geistes, von dem er ja erfüllt ist. Was in Jesaja über den angekündigten Messias gesagt worden ist – dass der Geist Gottes auf ihm ruhen werde – zeigt sich hier in Aktion. „Den Unmündigen offenbart“ weist darauf hin, wer das Volk Gottes bildet, wer die Botschaft Gottes annimmt und sie wirklich begreift – und das sind eben nicht die Reichen, Hochmütigen und Gebildeten: Gott ergreift die Initiative für die Armen, die Elenden, die an den Rand Gedrängten. Jesus erfüllt die tausendjährige Sehnsucht derer, die sich Gerechtigkeit gewünscht haben, die nur Gott geben kann. Er versucht es, seinen Jüngern begreiflich zu machen, welches Privileg sie eigentlich genießen dürfen – Gott mit eigenen Augen schauen zu dürfen! Wie viele Propheten wie Jesaja, wie viele Könige wie David und Salomo haben sich das gewünscht. Aber nicht diese großen Gestalten erhalten die Gnade, Jesus zu erleben, sondern ganz einfache Menschen wie sein Jüngerkreis! Sie sind die Unmündigen, von denen Jesus im Gebet an seinen Vater spricht. Zu diesem Jüngerkreis gehört jeder getaufte Christ, der sich dadurch angesprochen fühlen darf. Sie und ich, wir alle haben ein unvergleichliches Privileg. Denn auch wenn Jesus jetzt nicht mehr unter uns als Mensch wandelt, ist er genauso leibhaftig im Leib und Blut Christi bei uns! Dieses Privileg können nicht alle haben und doch nehmen wir es allzu oft für selbstverständlich! Wir Katholiken müssen es uns mal auf der Zunge zergehen lassen. Jesus kommt physisch in uns hinein, um ein Teil von uns zu werden – in jeder Hl. Kommunion, die wir empfangen! Das ist so unfassbar und so ein großes unverdientes Geschenk, das nicht alle haben. Nehmen wir das dankbar an? Wir können ihn sehen mit unseren Augen, schmecken mit unserem Geschmackssinn, riechen, fühlen, nicht nur hören durch sein Wort. Damit ist uns noch unvergleichlich viel mehr geschenkt als den Königen und Propheten des AT. Ihnen gegenüber haben wir zudem das Privileg, die jesuanische Auslegung der Torah erhalten zu haben. Sie sind „die Alten“, die es nur so weit verstehen konnten, wie es ihnen gegeben war. Wir haben die Erfüllung des Gesetzes erfahren dürfen und können entsprechend anders leben. Unser Leben nach den Geboten Gottes ist eine größere Gerechtigkeit als die der Pharisäer und Schriftgelehrten, wenn wir sie in der Absicht befolgen, die Jesus uns erklärt hat! Am Ende der Zeiten werden wir Gott schließlich schauen, wie er ist (1 Joh 3,2). Ganz. Unverschleiert. Dann wird das Land voll von Erkenntnis sein, wie es in Jesaja angekündigt worden ist.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch in diesem Jahr die Fülle und Freude des Hl. Geistes an diesem zweiten Pfingsttag. Möge er uns alle erneuern und beleben, auf dass wir wie in den Lesungen gehört, zu Gottes Werkzeugen in der heutigen Zeit werden.

Ihre Magstrauss

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