Donnerstag der 18. Woche im Jahreskreis

Num 20,1-13; Ps 95,1-2.6-7c.7d-9; Mt 16,13-23

Num 20
1 Im ersten Monat kam die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin und das Volk ließ sich in Kadesch nieder. Dort starb Mirjam und wurde auch dort begraben.
2 Da die Gemeinde kein Wasser hatte, rotteten sie sich gegen Mose und Aaron zusammen.
3 Das Volk haderte mit Mose; sie sagten: Wären wir doch umgekommen, als unsere Brüder vor dem HERRN umkamen.
4 Warum habt ihr das Volk des HERRN in diese Wüste geführt? Nur damit wir hier zusammen mit unserem Vieh sterben?
5 Wozu habt ihr uns aus Ägypten hierher geführt? Nur um uns an diesen elenden Ort zu bringen, eine Gegend ohne Korn und Feigen, ohne Wein und Granatäpfel? Nicht einmal Trinkwasser gibt es.
6 Mose und Aaron verließen die Versammlung, gingen zum Eingang des Offenbarungszeltes und warfen sich auf ihr Gesicht nieder. Da erschien ihnen die Herrlichkeit des HERRN.
7 Der HERR sprach zu Mose:
8 Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron! Sagt vor ihren Augen zu dem Felsen, er solle sein Wasser spenden! Auf diese Weise wirst du für sie Wasser aus dem Felsen fließen lassen und der Gemeinde und ihrem Vieh zu trinken geben.
9 Mose holte den Stab von seinem Platz vor dem HERRN, wie der HERR ihm geboten hatte.
10 Mose und Aaron riefen die Versammlung vor dem Felsen zusammen und Mose sagte zu ihnen: Hört, ihr Meuterer, können wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser fließen lassen?
11 Dann hob er seine Hand hoch und schlug mit seinem Stab zweimal auf den Felsen. Da kam Wasser heraus, viel Wasser, und die Gemeinde und ihr Vieh konnten trinken.
12 Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt, um mich vor den Augen der Israeliten zu heiligen, darum werdet ihr diese Versammlung nicht in das Land hineinführen, das ich ihnen gegeben habe.
13 Das ist das Wasser von Meriba, Streit, weil die Israeliten mit dem HERRN gestritten haben und er sich als der Heilige erwiesen hat.

In der heutigen Lesung hören wir, wie das Volk Israel sich immer noch in der Wüstenwanderung befindet. Es ist der erste Monat, also die Zeit, in der er auch Pessach gefeiert werden soll. Mirjam, die Schwester des Mose, stirbt. Die Israeliten sind in Kadesch in der Wüste Zin und haben kein Wasser. Wie so oft, wenn sie Mangel erleiden, gehen sie Mose und Aaron an und hadern mit Gott. Einerseits werfen sie den beiden Männern vor, dass diese sie aus Ägypten geführt haben, um sie in der Wüste verrecken zu lassen, andererseits wünschen sie sich, mit ihren Brüdern umgekommen zu sein, das heißt mit den Kundschaftern, die den Zorn Gottes auf sich gezogen haben, oder wie jene, die aufgrund des Götzendienstes am Sinai gestorben sind.
Die beiden Männer suchen die Herrlichkeit Gottes auf und Gott ordnet an: Sie sollen mit dem Stab gegen einen Felsen schlagen, damit Wasser daraus hervorgeht. Ein bemerkenswertes Detail: Sie sollen zu diesem Anlass die Gemeinde versammeln. Gewiss ist das wichtig, damit diese das Wunder bezeugen können, doch es hat noch eine weitere Bedeutung. Die Versammlung der Gemeinde ist nämlich ein liturgischer Ausdruck. Das Wunder soll sich im Rahmen einer Liturgie vollziehen. Gott möchte damit eine wichtige Lektion erteilen, denn dieses Wasser müssen wir auf mehrfache Weise verstehen. Es ist nicht einfach nur etwas zu trinken, um körperlich nicht zu verdursten. Gott möchte uns auch seelisch tränken, was bei diesem Ereignis bereits vorbereitet wird. Das lebendige Wasser, das der Hl. Geist ist, wird auf uns herabkommen – bis heute und in Zukunft, wenn wir der Hl. Messe beiwohnen, wenn wir die anderen Sakramente empfangen. Das geschieht, seitdem der Hl. Geist am Pfingsttag auf die Apostel herabgekommen ist. Auch sie waren versammelt an einem Ort, ganz im Gebet versunken. Der Hl. Geist ist Wasser, das innerlich aufrichtet, aber auch der Lebensspender, der alle zum ewigen Leben neugebiert in der Taufe.
Auch der Felsen ist kein Zufall. Hätte Gott den Männern nicht anordnen können, das Wasser aus Sand hervorsprudeln zu lassen? Aber wie schon im Alten Testament umschrieben wird, dass Gott auf dem Zionsberg einen Felsen errichten lässt, der das Haus nicht zum Wanken bringt, so möchte Gott hier bewusst aus Stein das Wasser hervorgehen lassen. Gott wankt nicht in seiner Treue zum Hause Israel und sein Bund währt ewig. Wir begreifen zudem, was Jesus in seiner Verkündigung dann immer wieder sagt, wenn er möchte, dass wir seine Gebote befolgen. Es ist, als ob wir auf Stein gebaut hätten, das die Stürme überlebt. Und schließlich führt es uns zu Petrus, der als Felsen der Kirche Jesu Christi berufen wird. Dies werden wir im Evangelium genauer betrachten.
Gott ist ein Gott des Lebens. Er ermöglicht mitten in der Wüste einen reißenden Strom aus dem Felsen. Doch Mose und Aaron haben einen ganz kleinen Moment des Zweifels. Sie stellen den Israeliten die Frage: Können wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser fließen lassen? Gott ist mit diesen beiden, vor allem mit Mose, sehr streng. Sie haben besonders viel Gnade und Erkenntnis bekommen und ganz innig mit Gott Zwiesprache gehalten. Wenn sie am Gott des Lebens auch nur einen Moment zweifeln, zieht es eine viel größere Konsequenz nach sich als bei den anderen Israeliten. Deshalb ist Gott so strikt und lässt sie nicht ins Verheißene Land einziehen.
Die Wunder sollen ja Gottes Herrlichkeit den Menschen offenbaren, sodass diese zum Glauben kommen oder im Glauben gestärkt werden. Wenn Mose und Aaron nun selbst so eine Frage an die Israeliten richten, können diese nicht im Glauben gestärkt werden. Wie denn, wenn schon die Gottesmänner zweifeln?

Ps 95
1 Kommt, lasst uns jubeln dem HERRN, jauchzen dem Fels unsres Heils!
2 Lasst uns mit Dank seinem Angesicht nahen, ihm jauchzen mit Liedern!
6 Kommt, wir wollen uns niederwerfen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem HERRN, unserem Schöpfer!
7 Denn er ist unser Gott, wir sind das Volk seiner Weide, die Herde, von seiner Hand geführt. Würdet ihr doch heute auf seine Stimme hören!
8 Verhärtet euer Herz nicht wie in Meríba, wie in der Wüste am Tag von Massa!
9 Dort haben eure Väter mich versucht, sie stellten mich auf die Probe und hatten doch mein Tun gesehen.

Der Psalm reflektiert die Versuchung Gottes in Meriba und Massa und schließt sich deshalb sehr gut an die Lesung an. In jener Situation hat das Volk Israel Gott herausgefordert. Der Psalm beginnt ganz typisch mit einer Lobaufforderung. Gott ist „der Fels unseres Heils“ im wahrsten Sinne, denn das verdurstende Volk wurde mit Wasser aus einem Felsen getränkt. Das ist kein Zufall, dass Gott ausgerechnet aus einem Felsen hat Wasser hervorsprudeln lassen. Wir haben dies bereits bei der Lesung betrachtet.
Der Psalm ruft zur Dankbarkeit auf, zum Jauchzen „mit Liedern“. Das ist es, was Gott immer verdient hat, egal, ob es uns gerade gut oder schlecht geht. Er hat nur Gutes für uns bereit und tut uns nur Heilsames. Wer sind wir, dass wir unser Lob, das ihm immer zusteht, von unserer eigenen Befindlichkeit abhängig machen? Er ist schließlich unser Schöpfer. Dass wir existieren, dafür allein gebührt ihm auf ewig unser Lob. Das allein ist schon Grund genug, dass der Psalm auffordert: „Wir wollen uns niederwerfen, uns vor ihm verneigen, lasst uns niederknien vor dem HERRN, unserem Schöpfer!“
Gott ist keine undurchschaubare Macht, sondern teilt mit uns immer wieder seinen Heilsplan. Er kümmert sich schon damals um seine Herde, die Israeliten. Er kümmert sich auch heute um uns, indem er uns alles Notwendige in unserem Leben schenkt. Weil er ein guter Hirte ist, so wie Jesus es im Johannesevangelium sagt, dürfen und müssen wir auf seine Stimme hören.
Das Volk Israel soll nicht verstockt und verbittert sein wie die Väter im Exodus, als sie Gott auf die Probe stellten, obwohl sie so große Heilstaten gesehen haben. Auch wir sollen angesichts des temporären Dursts nicht Gottes Güte infragestellen, sondern fragen: „Was hast du mit mir vor? Wofür ist diese Situation gut?“ Wir sollen uns an die Zeiten erinnern, in denen Gott uns überreich getränkt hat, in denen er uns so große Heilszeichen erwiesen hat. Und so wie Jesus sollen wir uns in diesen Zeiten noch mehr an Gott klammern. Dann wird er unser Vertrauen reich belohnen, indem er uns in das verheißene Land führt, in dem Milch und Honig fließen – auf Erden in den Stand der Gnade, nach dem Tod ins Himmelreich.
Es gibt Analogien zwischen diesem Ereignis und dem Babylonischen Exil. Geschichte wiederholt sich. Schon die Juden haben im Nachhinein herausgestellt, dass beide Ereignisse zusammenhängen und der Verlust des Gelobten Landes mit der eigenen Sünde zusammenhängt. So wie die Israeliten in Meriba und Massa ihre Chance auf das Gelobte Land verspielt haben, ja selbst Mose es nicht schauen durfte, so verlieren es auch jene, die dort gelebt haben, aber jede Warnung Gottes in den Wind geschlagen haben. Das ist auch für uns sehr aktuell, denn auch wir verspielen unser Leben im „Gelobten Land“ durch das Verharren in der Sünde, nämlich das ewige Leben im Himmelreich. So möchte der Herr auch uns zu sich zurückholen. Er ist so gnädig mit uns und bleibt dem Bund treu, den wir mit ihm geschlossen haben.

Mt 16
13 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen den Menschensohn?
14 Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.
15 Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
16 Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!
17 Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.
20 Dann befahl er den Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.

21 Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären: Er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten und Hohepriestern und Schriftgelehrten vieles erleiden, getötet und am dritten Tag auferweckt werden.
22 Da nahm ihn Petrus beiseite und begann, ihn zurechtzuweisen, und sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!
23 Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.

Im Evangelium hören wir heute das berühmte Messiasbekenntnis des Petrus, das den Kreis des heutigen Tages schließt.
Jesus und seine Jünger kommen nach Cäsarea Philippi, einem Ort mit deutlichen kaiserkultischen Ansätzen (so der politische Rahmen). Und ausgerechnet dort fragt Jesus seine Jünger nun, für wen die Leute ihn halten. Das Ganze läuft darauf hinaus, dass Jesus zum Gegenbild des römischen Kaisers wird, nämlich als der eigentlich Gesalbte, der König eines übernatürlichen Königreichs. Die Analogie ist ein wichtiger pädagogischer Schachzug, um seine Jünger an die Abbildhaftigkeit von irdischem und himmlischem Königtum heranzuführen.
Der Ort ist noch für eine andere Sache bezeichnend: In der Nähe der Stadt befindet sich eine ganz bekannte Grotte zu Ehren des Gottes Pan, dem ursprünglichen Hirtengott. Das ist ein weiteres Stichwort. Jesus wird sich als der eigentliche Hirte, der gute Hirte charakterisieren, demgegenüber so eine pagane Gottheit verblasst. Und dies ist auch wichtig in Bezug zur Bevollmächtigung Petri, der sein Amt als Hirte verstehen soll und nicht zum Machtmissbrauch verleitet werden soll.
Die Jünger fassen die Gerüchteküche um Jesu Identität zusammen: Er sei Johannes der Täufer, Elija, Jeremia oder ein sonstiger Prophet.
Das ist teilweise sehr sinnlos und unlogisch, denn Johannes der Täufer war ja zusammen mit Jesus zu sehen. Wie kann Jesus also zugleich der Täufer sein? Die Elija-Frage ergibt als logische Konsequenz der Täufer-Aussage Sinn, denn Johannes ist als wiedergekommener Elija vermutet worden. Jesu Heilstaten lassen dies vermuten, denn er tut einige der von Elija bekannten Heilstaten. Wir merken hier, wie Gerüchte funktionieren: Ob sie überhaupt Sinn ergeben, wie hoch der Wahrheitsgehalt ist, spielt eine untergeordnete Rolle. Das Sensationelle daran erhält das Gerücht am Leben.
Dass Jesus ihnen die Frage überhaupt gestellt hat, ist eine Hinführung zu seiner eigentlichen Frage: Für wen haltet IHR mich?
Petrus ist wie so oft der erste, der sich zu Wort meldet. Dass er so schnell die treffende Antwort gibt, zeigt sein geisterfülltes Sprechen: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Das ist keine Schlussfolgerung aufgrund von logischem Nachdenken. Dies hätte mehr Zeit beansprucht. Es handelt sich um etwas, wofür ihm der Hl. Geist die Augen des Herzens geöffnet hat. Wie sonst kann ein ungebildeter Fischer aus Galiläa eine solch tiefe Wahrheit erkennen, wenn nicht aus dem Geist Gottes heraus?
Und aus dem Grund entgegnet Jesus auch diesem Messiasbekenntnis: „Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“ Mit Fleisch und Blut ist die menschliche Natur gemeint, zu der alles gehört, auch die kognitiven Fähigkeiten. Der Vater im Himmel hat es ihm offenbart, nämlich durch seinen Geist. Diesen werden sie in vollem Umfang an Pfingsten empfangen, was nicht heißt, dass sie nicht jetzt schon von ihm erfüllt werden. „Barjona“ ist kein zweiter Vorname oder Nachname, sondern der Beiname, mit dem Menschen spezifiziert worden sind: Es heißt wörtlich „Sohn des Jona“, was der Name seines Vaters ist.
Aufgrund seines Bekenntnisses verleiht Jesus ihm nun den Namen, unter dem wir ihn auch kennen und verehren – Petrus, der Fels. Er erhält diesen neuen Namen aufgrund der besonderen Berufung. Er soll zum Fundament der Braut Christi werden („und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen“).
Die Mächte der Finsternis werden sie nicht überwältigen, was auf diesen besonderen Felsen zurückzuführen ist. Das macht den Unterschied zu all den Denominationen aus, die später entstanden sind. Sie gründen nicht auf diesem Felsen und sind deshalb nicht ewig.
Jesus verleiht Petrus so eine große Macht, dass sogar der Himmel sich nach seinen Entscheidungen richten wird: „19 Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.“ Diese Vollmacht hat nur er in seinem obersten Hirtenamt stellvertretend für Jesus, der zum Vater heimgekehrt und deshalb einen Stellvertreter auf Erden einsetzt. Diese Vollmacht überträgt sich jeweils auf den Nachfolger, denn dass Jesus dies nur für Petrus gesagt hat, ergibt keinen Sinn. Die Mächte der Finsternis werden die Kirche bestimmt nicht nur für die Lebenszeit des Petrus überwältigen. Das würde nicht zum Wesen Gottes passen, dessen Güte und Huld ewig sind. Der Kreis zur Lesung schließt sich. Gott gießt sein lebendiges Wasser aus durch den Felsen, den er sich selbst ausersehen hat.
Jesus kündigt im weiteren Verlauf des Gesprächs an, dass er leiden und sterben müsse und dass das Leiden unabdingbar ist. Und mitten in diese Ausführungen hinein, lenkt der gerade so gelobte Petrus ein mit den Worten: „Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht geschehen!“ Und Jesus reagiert sehr hart und unerwartet, könnte man denken: „Tritt hinter mich, du Satan! Ein Ärgernis bist du mir, denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“ Jesus beschimpft nicht Petrus als Satan, sondern verjagt diesen, der hinter den Aussagen des Petrus steckt. Er versucht den soeben Berufenen. Das ist ganz normal. Wenn ein Mensch eine große Berufung empfängt, zittert der Widersacher Gottes. Er hat Angst, dass sein Unheilsplan durch einen so mächtigen Kämpfer zunichte gemacht wird. Und so versucht er, den mächtigen Kämpfer in die Knie zu zwingen, dass dieser von selbst kapituliert. So war es bereits bei Mose und Aaron. Dass sie gezweifelt haben, ist im Grunde auf die Versuchungen des Teufels zurückzuführen. Diese Taktik sehen wir selbst bei Jesus. Er ist bei seiner Taufe als der geliebte Sohn propagiert worden, an dem der Vater Gefallen hat. Und dann wird er in die Wüste geführt und versucht. Der Satan lässt nichts unversucht, damit Jesus seine Entäußerung aufgibt. Er lässt nicht locker bis zum Tod am Kreuz. Dass Petrus nun also versucht wird, ist sogar ein gutes Zeichen, weil es seine große Vollmacht zeigt. Wer heilig sein will, wird immer versucht. Wer nicht versucht wird, muss sich Sorgen machen…
Gott lässt das zu, damit Petrus eine erste Bewährungsprobe durchläuft. Er soll dadurch auch auf dem Teppich gehalten werden, damit er nicht vor Hochmut abhebt. So zeigt Gott ihm und den anderen Aposteln, dass sie trotz großer Bevollmächtigung durch Christus schwache Menschen sind, die stets auf der Hut sein müssen. Und vor allem: Jesus kann dies zum Anlass nehmen, ihnen die Prioritäten des Widersachers aufzuzeigen: Der Teufel lehnt Gottes Willen ab und möchte die Menschen dazu bringen, es ihm gleichzutun. Er ist es, der den Menschen einredet, dass sie sich in ihre Komfortzone retten sollen und Leiden zu vermeiden ist. Er ist es, der ihnen einredet, dass Hingabe sich nicht lohnt. So soll Jesus dieses Leiden nicht auf sich nehmen. Der Teufel redet Petrus sogar ein, dass es etwas Gutes ist, Jesus vom Leiden abzuhalten, weil es sein Zeichen von Liebe zu seinem Rabbi darstellt. So heimtückisch agiert der Böse. Er ist es, der das Leiden überhaupt erst in die Welt gebracht hat, und hindert die Berufenen daran, dem Bösen die Stirn zu bieten.

Ihre Magstrauss

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