Donnerstag der 1. Woche im Jahreskreis

1 Sam 18,6-9; 19,1-7; Ps 56,2-3.9-10a.10b-11.12-13; Mk 3,7-12

1 Sam 18
6 Als sie nach Davids Sieg über den Philister heimkehrten, zogen die Frauen aus allen Städten Israels König Saul singend und tanzend mit Handpauken, Freudenrufen und Zimbeln entgegen.
7 Die Frauen spielten und riefen voll Freude: Saul hat Tausend erschlagen, David aber Zehntausend. 
8 Saul wurde darüber sehr zornig. Das Lied missfiel ihm und er sagte: David geben sie Zehntausend, mir aber geben sie nur Tausend. Jetzt fehlt ihm nur noch die Königswürde. 
9 Von diesem Tag an war Saul gegen David voll Argwohn.

1 Saul redete vor seinem Sohn Jonatan und vor allen seinen Dienern davon, dass er David töten wolle. Sauls Sohn Jonatan aber hatte David sehr gern;
2 deshalb berichtete er David davon und sagte: Mein Vater Saul will dich töten. Nimm dich also morgen früh in Acht, verbirg dich in einem Versteck!
3 Ich aber will hinausgehen und auf dem Feld gerade dort zu meinem Vater hintreten, wo du bist. Dann werde ich mit meinem Vater über dich reden, und wenn ich etwas erfahre, werde ich dir Bescheid geben.
4 Jonatan redete also zugunsten Davids mit seinem Vater und sagte zu ihm: Der König möge sich doch nicht an seinem Knecht David versündigen; denn er hat sich ja auch nicht an dir versündigt und seine Taten sind für dich sehr nützlich gewesen.
5 Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und den Philister erschlagen. Der HERR hat ganz Israel eine große Rettung geschenkt. Du hast es selbst gesehen und dich darüber gefreut. Warum willst du dich nun versündigen und unschuldiges Blut vergießen, indem du David ohne jeden Grund tötest?
6 Saul hörte auf Jonatan und schwor: So wahr der HERR lebt: David soll nicht umgebracht werden.
7 Jonatan rief David und berichtete ihm alles. Dann führte Jonatan David zu Saul und David war wieder in Sauls Dienst wie vorher.

Heute hören wir von der Nachgeschichte des Siegs Davids über Goliat. Dabei wird langsam deutlich, in welche Richtung die Ereignisse sich entwickeln. Die Passage, die wir weder gestern noch heute hören, ist die Schilderung des weiterführenden Kriegsdienstes Davids. Er wird aufgrund seines Erfolgs in allen möglichen anderen Schlachten eingesetzt und kehrt nicht mehr ins Haus seines Vaters zurück. Zudem wird berichtet, dass Sauls Sohn Jonathan David in sein Herz schließt. Sie werden nicht nur beste Freunde, sondern Seelenverwandte.
Wir lesen zuerst über die Rückkehr von der Schlacht gegen die Philister. Der Sieg bereitet den Israeliten besonders große Freude, weil sie den Erzfeind Israels dargestellt haben. Bis zum Sieg sind viele Israeliten gefallen und beängstigende Dinge wie der Raub der Bundeslade passiert.
Wie die Philister letztendlich besiegt worden sind, hat sich schon herumgesprochen. Nicht der von den Israeliten bei Samuel erbetene König Saul, dessen Hauptfunktion das Anführen von Kriegen ist, hat den Erzfeind entmachtet, sondern der junge Hirte aus Betlehem. Das trifft den König sehr, der offensichtlich in seinem Stolz verletzt ist.
Warum berührt es ihn denn so, dass die Frauen als Freudengesang die Zahl der erschlagenen Feinde Davids mit seinen vergleicht? Wie oben erwähnt war das Hauptanliegen der Israeliten bei dem Wunsch nach einem König der Kriegsdienst. Sie wollten einen gemeinsamen Feldherrn, der erfolgreiche Schlachten anführt. Nun merken die Israeliten, dass David genau das erfüllt. Saul ist zwar auch erfolgreich (Tausend), aber nicht so erfolgreich wie David (Zehntausend). Gott hat beide Männer gesalbt, sodass sie mit den königlichen Gaben ausgestattet worden sind. Doch Saul hat den Segen Gottes einige Kapitel zuvor verspielt, David dagegen ist voll des Segens. Das fällt auch dem Volk Israel auf. Saul scheint also nicht nur in seinem Stolz verletzt, sondern scheint eine aufsteigende Beunruhigung zu verspüren. Ihm ist mehrfach von Samuel angekündigt worden, dass seine Tage als König gezählt seien. Das wird auch der Grund sein, warum er bei sich denkt: „Jetzt fehlt ihm nur noch die Königswürde.“ Denn damit trifft er den Nagel auf den Kopf. Tief in seinem Innern ahnt er schon längst, was passiert.
Die hebräische Verbform וָהָֽלְאָה wahale’ah, die hier mit „voll Argwohn sein“ übersetzt wird, heißt wörtlich eigentlich „müde sein, nachlassen, sich vergeblich bemühen“ und kann in dieser grammatikalischen Form mit „belästigen, ermüden“ übersetzt werden. Wenn wir die Erzählung fortsetzen, verstehen wir, was das heißt: Saul wird alles tun, um David zu erschöpfen, damit er nicht mehr so siegreich ist. Er wird es darauf ankommen lassen, ihn in die gefährlichsten Schlachten zu schicken, damit dieser stirbt, doch er wird dennoch erfolgreich zurückkehren.
Saul merkt zwar längst, was passiert, will sich aber dennoch gegen Gott auflehnen, indem er die Tötung Davids plant. Jonatan, der David sehr gern hat, versucht alles, um ihn davon abzubringen. Er legt ein gutes Wort für David ein und bringt seinen Vater davon ab, so eine unvernünftige und selbstzerstörerische Tat zu begehen (er würde sich vor Gott versündigen und den nützlichen Feldherrn verlieren). Dann findet eine Versöhnung statt, sodass David wieder in seinen Dienst treten kann.
Was wir heute alles hören, ist allzu menschlich. Wie oft vernachlässigen wir unseren Blick auf uns selbst vor Gott, indem wir dem Herrn für alles Gute danken, das er durch uns gewirkt hat. Stattdessen sehen wir, was er durch andere tut. Wir vergleichen uns mit anderen, was irreführend ist. Jeder bekommt den Auftrag und die dazu notwendigen Gaben, die perfekt auf einen abgestimmt sind. Warum sollte man das können und unternehmen, wozu man nicht geeignet ist? Saul hat zudem seine Chance verspielt, den Segen Gottes verloren. Das ist an sich drastisch, aber nicht endgültig. Wir Menschen können IMMER zu Gott zurückkehren. Das bedeutet aber, dass wir von dem umkehren müssen, das zum Verlust des Segens Gottes geführt hat. Wir wollen unsere eigenen Sünden oft nicht eingestehen, sondern einen Umweg einschlagen, um Segen ohne Umkehr zu erhalten. Das ist aber unmöglich, eine Illusion. Saul macht den Fehler, seine Sünden nicht zu bereuen. Stattdessen begeht er neue Sünden (Eifersucht und Neid sind Sünden gegen das neunte und zehnte Gebot; jemanden in eine Schlacht schicken, damit er stirbt, also versuchter Mord ist gegen das fünfte Gebot). Er verspielt sein ewiges Heil noch mehr. Tun wir es ihm nicht gleich. Bereuen wir unsere Sünden und lassen wir die negativen Gefühle wie Eifersucht und Neid nicht zu. Bitten wir dem Herrn um einen dankbaren Blick auf unser Leben. Bitten wir ihn um Verzeihung und nehmen wir uns vor, von jetzt an ein neues Leben zu führen. Wenn wir dem Herrn auch unsere negativen Gefühle übergeben und ihn bitten, die Wurzel dieser Gefühle (die Minderwertigkeitskomplexe) zu heilen, dann können wir von Grund auf erneuert Gottes Gnade in unser Leben lassen.

Ps 56
2 Sei mir gnädig, Gott, denn Menschen stellten mir nach, Tag für Tag bedrängen mich meine Feinde. 
3 Den ganzen Tag stellten meine Gegner mir nach, ja, es sind viele, die mich voll Hochmut bekämpften.
9 Die Wege meines Elends hast du gezählt. In deinem Schlauch sammle meine Tränen! Steht nicht alles in deinem Buche? 
10 Dann weichen die Feinde zurück, am Tag, da ich rufe. Ich habe erkannt: Mir steht Gott zur Seite. 
11 Auf Gott, dessen Wort ich lobe, auf den HERRN, dessen Wort ich lobe, 
12 auf Gott setzte ich mein Vertrauen, ich fürchte mich nicht. Was kann ein Mensch mir antun? 
13 Ich schulde dir, Gott, was ich gelobte, Dankopfer will ich dir weihen. 

Heute beten wir einen Bittpsalm, der in Notlage gebetet wird. David greift dabei seine eigene Notlage auf, in die er wegen König Saul gerät.
David bittet um Gottes Beistand, „denn Menschen stellten mir nach, Tag für Tag bedrängen mich meine Feinde“. Dies ist wörtlich-historisch zunächst auf die Kriegsfeinde zu beziehen, gegen die er kämpfen muss. Es meint auch König Saul, der zum Feind Davids wird, weil er ihn loswerden möchte. Er ist es vor allem, den David mit „die mich voll Hochmut bekämpften“ meint. Saul rächt sich an David aufgrund seines verletzten Stolzes. Wir müssen es noch darüber hinaus weiterlesen, denn „es sind viele, die mich voll Hochmut bekämpften“. Von allen Seiten muss man mit Neidern rechnen, sobald man positiv auffällt. So ist die Menschheit. Was wir oben schon bedacht haben, gilt auch hier im Psalm: Der Mensch vergleicht sich ständig mit anderen und wird sofort eifersüchtig und neidisch. Das liegt an einer allen Menschen gemeinsamen Wurzel – dem Minderwertigkeitskomplex. Er ist ein Giftstachel, aus dem alles Leid der Welt entspringt. Wie viele endlose Kriege sind aufgrund dieses Komplexes überhaupt geführt worden! Ich denke da z.B. an die Millionen Opfer aufgrund von Stalins Problemen mit sich selbst, ich denke an Hitlers Taten, der so innerlich verletzt war. Ein Sprichwort besagt, dass man die wahren Freunde nicht nur in der Not erkennt, sondern gerade auch im Erfolg. Wer gönnt ihn mir wirklich? Wer wendet sich von mir ab? Wenn wir diesem Giftstachel eine Chance geben, sein Gift in uns auszubreiten, wird es alles um uns herum vergiften. Wir dürfen ihm aber keine Chance geben! Bitten wir den Herrn darum, uns von unseren Komplexen zu befreien und unsere Wunden zu heilen! Dann werden wir selbst gesund sein und unser Umfeld auch.
Gott zählt die Wege des Elends Davids. Er weiß genau um das Leiden seines Auserwählten und dieses ist streng begrenzt. David zeigt durch sein Gebet hier, dass sein Leiden notwendig ist, aber dass Gott ihn nicht unnötig mehr zappeln lässt. Er vertraut auf Gottes Willen. Er versteht auch, dass Gott jedes Leiden, jede Träne sieht. Er gebraucht dafür das poetische Bild des Tränenschlauchs. In Schläuchen wird z.B. Wein aufbewahrt, das Zeichen der Freude. Hier wird das Freudenbild ins Negative gewendet, um auszudrücken, dass Gott nichts verschwenden lässt. Keine Träne ist umsonst geweint und Gott bewahrt sie sorgsam auf, um sie später in Freude zu verwandeln. Gott entgeht nichts, denn er schreibt alles ins Buch des Lebens. David vertraut Gott sein ganzes Leben an. Anstatt sich in Selbstmitleid zu suhlen und sich resigniert von Gott abzuwenden, geht er mit seinen Sorgen gerade jetzt zu Gott und breitet alles vor ihm aus. Er versteht, dass nur Gott ihn versteht.
„Dann weichen meine Feinde zurück, am Tag, da ich rufe“ zeigt, dass David die Leiden als vorübergehend versteht. Er glaubt fest daran, dass Gott seine Gebete erhört („mir steht Gott zur Seite“). Er hat keine Angst, sondern Vertrauen. Weil Gott bei ihm ist, braucht er keinen Menschen mehr zu fürchten. Darin ist David uns wieder mal ein großes Vorbild. In schwierigen Zeiten hadert er nicht mit Gott, sondern klammert sich mit ganzer Kraft an ihn. Er zeigt ihm alles, er sagt ihm alles, er vertraut ihm alles an. Gott gibt ihm dann die Sicherheit und den Trost ins Herz, damit er versteht, dass er nie allein ist. So sollen auch wir beten. Fangen wir erst gar nicht an, Gott gegenüber unzufriedene Gefühle zu entwickeln, sondern laufen wir sofort zum Herrn mit all unseren Sorgen. Setzen wir uns regelrecht auf den Schoß des Vaters und erzählen wir ihm einfach alles. Er wird uns den väterlichen Trost ins Herz schenken und uns Ruhe verleihen, er wird uns innerlich aufrichten und neue Kraft geben. Dann werden wir mit neuem Mut und mit neuer Perspektive auf die Probleme schauen. Dann werden wir alles meistern, weil Gott mit uns ist.
Und letztendlich können wir Gott nur danken, selbst in Notsituationen gilt ihm unser Lob. Wir können nicht irriger Weise annehmen, dass er unser Lob und Dank erstens irgendwie verdienen muss, zweitens dieses davon abhängt, wie gut es uns geht (Lobpreis hat doch nichts mit uns zu tun, sondern wir schauen ganz auf ihn). Es gibt immer Dinge, für die wir danken können, schon allein, dass wir leben. Wer sind wir, dass wir ihm das Lob versagen, wenn es uns schlecht geht?
Vor allem gilt ihm unser Lob, wenn er unsere Bitte erfüllt hat, wenn er uns mit Kraft und Trost gestärkt hat, sodass wir unser Problem überwinden konnten. Seien wir dann nicht wie die neun geheilten Aussätzigen, die direkt weggehen, ohne Gott zu danken. Seien wir der eine Aussätzige, der zurückkommt, um Jesus zu danken! Setzen wir uns auch auf Gottes Schoß, wenn es uns wieder gut geht. Lassen wir in unserem inbrünstigen Gebet nicht nach, wo jetzt alles wieder gut ist.

Mk 3
7 Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück. Viele Menschen aus Galiläa aber folgten ihm nach. Auch aus Judäa, 

8 aus Jerusalem und Idumäa, aus dem Gebiet jenseits des Jordan und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen Scharen von Menschen zu ihm, als sie hörten, was er tat. 
9 Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten ein Boot für ihn bereithalten, damit er von der Menge nicht erdrückt werde. 
10 Denn er heilte viele, sodass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren. 
11 Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes! 
12 Er aber gebot ihnen, dass sie ihn nicht bekannt machen sollten.

Bisher hörten wir davon, dass sich Jesu Heilstaten in ganz Galiläa herumgesprochen haben. Nun weitet sich seine Reichweite auf das gesamte Heilige Land aus. Dabei werden mehrheitlich jüdische Gebiete wie Judäa aufgezählt sowie mehrheitlich heidnische wie Tyros und Sidon oder die Dekapolis.
Bemerkenswert ist dabei, dass die meisten nicht von seinen Worten angezogen werden und sich auf die Reise zu ihm begeben, sondern weil sie „hörten, was er tat.“ So ist der Mensch. Was wirklich ausschlaggebend ist, ist das Verhalten, nicht die vielen Worte. Das heißt nicht, dass seine Verkündigung umsonst ist, sondern dass seine Heilstaten das Gesagte überzeugend untermauern. So soll es auch in der Verkündigung der Kirche sein. Einerseits sind die Predigten sehr wichtig, damit die Menschen überhaupt noch einen Input über die kirchliche Lehre erhalten. Andererseits muss das Gepredigte aber auch vorgelebt werden, damit die Menschen verstehen, dass der Prediger wirklich hinter dem Gesagten steht. Da dies oft nicht mehr gegeben ist, hören die Menschen auch nicht mehr hin. Erstens ist die Predigt oft keine Predigt mehr, sondern eher wie eine politische Ansprache, in der das Wort „Jesus“ oder „Glaube“ nicht mehr vorkommen. Zweitens merkt man als Gläubiger einfach total, wenn ein Priester irgendetwas predigt, von dem er selbst nicht überzeugt ist. Diese fehlende Authentizität vertreibt Scharen von Menschen, ganz im Gegensatz zum heutigen Evangelium, wo die Scharen Jesus schon zu erdrücken scheinen.
Es ist natürlich kein Zufall, dass Jesus ausgerechnet in ein Boot steigt, um von den Massen nicht erdrückt zu werden. Man hätte ihn auch auf einen Felsen stellen können oder auf ein selbstgebasteltes Podest. Es ist wieder mal eine geniale pädagogische Maßnahme Gottes. Jesus hat zu Beginn des Evangeliums die ersten vier Jünger berufen, die allesamt von Beruf Fischer sind. Er sagte zu ihnen „ich werde euch zu Menschenfischern machen“. Heute bringt er es ihnen bei: das Menschenfischen. Er ist im Boot und richtet seine Verkündigung auf die Menschenmassen, er wirft gleichsam seine Angel oder sein Fischernetz aus, um nach und nach die Menschen für Gott zu gewinnen. Aber es wird nicht wirklich von seinen Worten berichtet – das Ausschlaggebende sind auch hier wieder seine Heilstaten. Besonders fällt auch hier wieder der Exorzismus auf. Die Dämonen werfen die Menschen, die sie besetzen, zu Boden und bekennen die Identität Christi. Auch die Dämonen gehorchen Gott, denn sie sind seine Geschöpfe, wenn auch gefallene. Auch heute gebietet er ihnen, seine messianische Identität nicht zu verraten. Dies hat wie immer zunächst einen pragmatischen Grund. Er wird im Heiligen Land immer bekannter, sodass das Risiko, von der religiösen Elite festgenommen zu werden, immer höher wird. Davor fürchtet er sich aber nicht. Dann würde er nämlich gar nicht erst öffentlich verkünden und heilen. Er möchte, dass die Menschen seine Identität nicht durch Bekenntnisformeln realisieren, sondern durch seine Taten. Es ist ein einziger Lernprozess, da Jesus alles Messianische tut, was die Heilige Schrift angekündigt hat. Dass die Menschen von dem ausgehend lernen, sehen wir ja an ihrem Kommen aufgrund seiner Wunder.
Jesus „fängt“ Scharen von Menschen, was wir analog zu Davids kriegerischem Erfolg heute betrachten können. Beide sind in ihrer Tätigkeit „fruchtbar“, weil sie mit den Gaben Gottes ausgestattet sind. Sie sind voll der Gnade Gottes, da sie beide gesalbt worden sind. Beide tun ganz und gar, was der Vater von ihnen möchte. Aus dieser ganz intimen Beziehung zum Herrn wird ihr ganzes Leben so effektiv wie nur möglich.
Bei beiden geht es heute zudem darum, dass Außenstehende den Segen Gottes an ihnen aufgrund ihres fruchtbaren Handelns erkennen: Während Saul den Erfolg Davids und dadurch den Beistand Gottes mit „Argwohn“ beäugt, legen die Menschen zur Zeit Jesu lange Strecken zurück, um dessen Heilstaten mit eigenen Augen sehen zu können. Sie werden nicht neidisch, sondern möchten selbst das Heil in ihrem Leben erfahren. Darin tun sie das, was David im Psalm betet: Ganz und gar zum Herrn kommen mit ihrem Leiden. Voller Vertrauen suchen sie Jesus auf, damit er ihr Leben heile. Und er heilt etliche vor allem seelisch. Er befreit viele Menschen von Dämonen, die sie von der Gottesbeziehung abgehalten haben. Jesus möchte, dass alle Menschen die Möglichkeit erhalten, dieselbe innige Beziehung zum Vater aufbauen zu können – wie er selbst, aber auch David. Dann kann auch ihr Leben voller Segen gelingen. Das ist immer das Hauptanliegen Jesu, nicht ein bequemes leidloses Leben ohne Krankheiten oder anderen Unannehmlichkeiten. Schließlich geht es um das ewige Leben und die Gemeinschaft mit Gott in der Ewigkeit. Damals und heute.

Ihre Magstrauss

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