Heute gibt es mal wieder sehr viele interessante Heilige, doch besonders sticht für mich persönlich eine Heilige heraus, die als Kind den Märtyrertod gestorben ist: die hl. Prisca von Rom, manchmal auch Priscilla genannt. Ihre genauen Lebensdaten sind nicht bekannt, sicher ist zumindest, dass sie im 1. Jahrhundert in der Regierungszeit des Kaisers Claudius lebte. Der Überlieferung nach wurde sie von Petrus getauft. Prisca wurde als Kind christlicher Eltern aus einer Adelsfamilie geboren und wuchs wie gesagt während der Herrschaft des römischen Kaisers Claudius auf. Claudius verfolgte die Christgläubigen zwar nicht mit der gleichen Inbrunst wie andere römische Kaiser, also nicht systematisch, aber die Christen praktizierten ihren Glauben dennoch nicht offen. Tatsächlich bemühten sich Priscas Eltern sehr, ihren Glauben zu verbergen, so dass sie nicht im Verdacht standen, Christen zu sein. Prisca hingegen hielt es nicht für nötig, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Das junge Mädchen bekannte sich offen zu Christus, und schließlich wurde sie dem Kaiser gemeldet. Claudius ließ sie verhaften und befahl ihr, Apollos ein Rauchopfer darzubringen. Prisca weigerte sich und wurde gefoltert. Der Legende nach erstrahlte plötzlich ein helles, gelbes Licht um sie herum. Claudius ordnete an, Prisca zu inhaftieren, in der Hoffnung, dass sie Christus verleugnen würde. Als alle Versuche, sie umzustimmen, fehlschlugen, wurde sie einer Überlieferung nach ins Kolosseum gebracht und musste sich einem wilden Löwen stellen. Prisca stand ohne Furcht vor dem Löwen. Der Löwe näherte sich ihr und begann, ihr sanft die Füße zu lecken. Eine andere Überlieferung besagt, dass sie schließlich am dritten Meilenstein der Via Ostiensis enthauptet wurde. Prisca gilt als die erste Märtyrerin des Abendlandes. Der römische Bischof Eutychianus ließ Priscas Gebeine im 3. Jahrhundert in die nun ihr geweihte Kirche Santa Prisca auf dem Aventin überführen, die im 12. Jahrhundert von Papat Paschalis II. neu errichtet wurde. In ihr wird in der Taufkapelle das Gefäß aufbewahrt, mit dem Petrus sie getauft habe. Ihre Leidensgeschichte wurde im 8. Jahrhundert verfasst. Prisca ist bekannt als Schutzpatronin für gute Ehen.
Viel ist von diesem jungen Mädchen nicht bekannt, doch mich berührt – ähnlich wie bei Maria Goretti – die Überzeugung und Reife, mit der sie zu ihrem Glauben stand, sodass sie vor dem Martyrium nicht zurückschreckte in einer Zeit, in der viele andere Christen – so auch ihre Eltern – lieber zurückhaltend waren. Möge sie uns Fürsprecherin sein in unserer Zeit, insbesondere für die jungen Mädchen, die in so eine wichtige Lebensphase eintreten. Auf dass sie dieselbe Liebe und den starken Glauben der hl. Prisca bekommen und starke Zeugen an ihrer Seite haben, die sie auf dem Weg stärken! Möge die hl. Prisca auch besonders für alle Firmlinge beten, die oft so wenig beigebracht bekommen, was das Firmsakrament eigentlich bedeutet. Möge die hl. Prisca besonders auch den Mädchen beistehen, auf dass sie einen guten Ehepartner finden oder zunächst für sich prüfen, ob es ihre Berufung ist. Auf dass die vielen Paare auf dem Weg zur Ehe eine gute Vorbereitung bekommen und verstehen, was das Ehesakrament ist.
Hl. Prisca, bitte für uns!
Hier die Auslegung der Tageslesungen: https://magstrauss.com/2021/01/20/mittwoch-der-2-woche-im-jahreskreis-2/
Ihre Magstrauss
Danke, liebe Margarete, für das unbeirrbare und vorbildliche Glaubenszeugnis dieses unerschrockenen, ja nicht einmal erschreckbaren Mädchens.
Herzliche und marianische Grüße
Dein Paul
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