12. Februar: Märtyrer von Abitene

Heute ist Sonntag, der Tag des Herrn. Dies überbietet wie immer jeden Heiligen-Gedenktag, doch auch heute möchte ich über die Heiligen des 12. Februar sprechen, die diesmal wirklich perfekt passen: Die Märtyrer von Abitene. Während der diokletianischen Christenverfolgung, der blutigsten Verfolgung in der Antike, mussten sie ihr Leben lassen, weil sie sich am Tag des Herrn entgegen des Verbots zur Sonntagsmesse versammelten. Hier die Liste derer, die als Gruppe heute verehrt werden: Saturninus, Priester, Saturninus, sein Sohn, Lektor, Felix, sein Sohn, Lektor, Maria, seine Tochter, Hilarius, sein Sohn, Dativus, Senator, Felix, Lektor, Felix, Lektor, Emeritus, Lektor, Ampelius, Lektor, Rogatianus, Quintus, Maximianus (Maximus), Thelica (Tazelita), Rogatianus, Rogatus, Januarius, Cassianus, Victorianus, Vincentius, Cäcilianus, Restituta, Prima, Eva, Rogatianus, Givalius, Rogatus, Pomponia, Secunda, Januaria, Saturnina, Martinus, Clautus, Felix der Jüngere, Margarita, Maior, Honorata, Regiola, Victorinus, Pelusius, Faustus, Dacianus, Matrona, Cäcilia, Victoria aus Karthago, Berectina, Secunda, Matrona und Januaria.

Es berührt mich zutiefst, wie diese 49 Menschen für die Sonntagspflicht Zeugnis ablegen, während heutzutage viele leichtfertig die Sonntagsmesse ausfallen lassen. Als sie gefragt wurden, warum sie sich dem Verbot widersetzt hätten, sagte der Priester Saturnius: „Unbekümmert darum haben wir das, was des Herrn ist, gefeiert.“ Andere antworteten: Wir haben es getan, weil das nicht unterbleiben darf, was des Herrn ist.“ Der Märtyrer, in dessen Haus die Messe gefeiert wurde, sagte: „Ich konnte es nicht, denn ohne den Herrentag, ohne das Herrengeheimnis (die Messe) können wir nicht sein.“ Am besten fasse ich Ihnen im Folgenden zusammen, was in den Akten der abitenischen Märtyrer protokollartig niedergeschrieben worden ist – wahrscheinlich von einem Augenzeugen:

„Als ob ein Christ ohne den Tag des Herrn existieren könnte, oder der Tag des Herrn ohne eine christliche Feier existieren könnte! Weißt du nicht, Satan, dass der Christ auf dem Tag des Herrn beruht und der Tag des Herrn auf dem Christen, so dass der eine ohne den anderen nicht bestehen kann? Wenn du den Ausdruck „Tag des Herrn“ hörst, verstehe, dass er die Versammlung des Herrn bedeutet. Und wenn du die Glocke läuten hörst, dann erkenne, dass es der Tag des Herrn ist. Auf dem Weg nach Karthago ermutigten sich die Christen gegenseitig, indem sie Hymnen sangen. Dort angekommen, weigerten sie sich einstimmig, ihrem Glauben abzuschwören. In der Gefangenschaft wurde ihnen die Nahrung verweigert, und jeder Unterstützer, der versuchte, Nachschub zu bringen, wurde weggeschickt. Diese Maßnahme führte zu einer kleinen Schlägerei außerhalb des Gefängnisses. Als ein eifriger Verwandter, Fortunatianus, zur Rettung seiner Schwester Victoria eilte und behauptete, sie und einige andere Frauen seien betrogen worden, erhob Victoria ihren Protest. Sie habe aus freiem Willen und in vollem Bewusstsein dessen, was sie tue, an der Anbetung teilgenommen, sagte sie. Fortunatianus hätte es besser wissen müssen. Zuvor hatte sie sich einer arrangierten Ehe verweigert und war durch ein Fenster geflohen. Bewegt von diesem familiären Austausch versuchte Anulinus, Viktoria davon zu überzeugen, auf ihren Bruder zu hören. „Ich bin eine Christin, und meine Brüder sind diejenigen, die Gottes Gebote halten“, antwortete sie. „Das sind meine Überzeugungen, und ich habe sie nie geändert. Wenn ich mit meinen Brüdern und Schwestern am Sonntagsgottesdienst teilgenommen habe, dann deshalb, weil ich eine Christin bin.“ Augustinus von Hippo, der ein Jahrhundert später schrieb, gibt ein genaues Datum für ihren Prozess an: 12. Februar 304. Dies legt die Vermutung nahe, dass er eine Abschrift der Prokonsularakten gesehen hatte. Der überlieferte Bericht enthält jedoch Einzelheiten, die von den römischen Beamten normalerweise nicht aufgezeichnet wurden, insbesondere die spontanen Schreie der Märtyrer während der Folter. Die erste Person, die gefoltert wurde, war der Senator Dativus, der aufgrund seiner Position als Anstifter galt (Fortunatianus hatte ihm die Schuld zugeschoben). Während Dativus für die Folter vorbereitet wurde, meldete sich eine andere Christin, Thelica, zu Wort, um klarzustellen, dass es sich bei dem Treffen um eine gemeinsame Entscheidung handelte: „Wir sind Christen. Wir waren es, die zusammenkamen. Wie erwartet, war Thelica die nächste, die auf die Folterbank gelegt wurde. Während er von Eisenklauen zerrissen wurde, wechselte er Gebete für seine Verfolger mit Ermahnungen ab: „Gott, der Allerhöchste, betrachte ihre Taten nicht als Sünden. … Ihr [Verfolger] sollt tun, was der Allerhöchste Gott befiehlt. Ihr seid ungerecht, ihr armen Menschen; ihr quält die Unschuldigen. Wir sind keine Mörder, wir haben keinen Betrug begangen. … Gott, habe Erbarmen mit ihnen.“ Wie die meisten anderen Christen betete auch er um Kraft. „Um deines Namens willen, Herr, gib mir die Kraft zu tragen, was ich zu tragen habe. Befreie deine Diener aus dem Gefängnis dieser Welt. Ich danke dir. Ich kann dir, Gott, nicht genug danken. … Es ist zum Ruhme Gottes. Ich danke Gott dafür, dem Gott aller königlichen Mächte. Das ewige Reich ist in Sicht, das Reich, das kein Verderben kennt. Herr Jesus Christus, wir sind Christen, wir sind deine Diener, du bist unsere Hoffnung, die Hoffnung der Christen. Gott, der Heiligste, Gott, der Höchste, Gott, der Allmächtige, wir loben dich, wir preisen deinen Namen.“ Trotz seiner Gebete hatte Thelica einen Moment der Schwäche. Als er unter der Folter gefragt wurde, wer die Versammlung organisiert habe, nannte er den Namen Saturninus. Aber er beeilte sich, hinzuzufügen: „und wir alle“. Als Thelica aussah, als würde er gleich sterben, sagte Anulinus zu ihm: „Du hättest besser daran getan, die Gebote der Kaiser und Cäsaren zu befolgen.“ Aber Thelica hatte seine Entschlossenheit nicht verloren: „Ich kümmere mich um nichts anderes als um das Gesetz Gottes, das ich gelernt habe. Das ist es, was ich halte; dafür will ich sterben; darin werde ich vollendet sein, und es gibt nichts anderes als das.“ Dann wurde er ins Gefängnis zurückgebracht, und es wird nichts mehr über ihn berichtet. Aber Saturninus wurde so schwer gefoltert, dass man seine Knochen sehen konnte. Unter unerträglichen Schmerzen bat er Gott, seine Peiniger zu bewegen, sein Leben zu beenden. „Höre mich an, Christus, ich flehe dich an. Oh Gott, ich danke dir. Sag ihnen, sie sollen mich enthaupten. Ich flehe dich an, Christus, hab Erbarmen mit mir. Gottessohn, hilf mir.“ Von Saturninus‘ Schreien ergriffen, meldete sich ein anderer Christ, Emeritus, zu Wort und behauptete, dass die Schuld auf ihn fallen müsse, da das Treffen in seinem Haus stattgefunden habe. Die Verfolger folterten daraufhin Emeritus, während Saturninus hingerichtet wurde. „Ich habe nur noch kurze Zeit zu leiden“, erinnerte sich Emeritus. „Möge ich keinen Grund zur Schande haben.“ Die meisten der anderen Christen werden nur namentlich erwähnt. Darunter sind auch die vier Kinder des Saturninus. Die meisten von ihnen waren erwachsen, aber selbst der jüngste, Hilarion, lehnte jede Aufforderung ab, sich von seinem Vater und seinen Geschwistern zu trennen, denn er antwortete ganz einfach: „Ich bin ein Christ und habe aus freiem Willen an der Versammlung teilgenommen, zusammen mit meinem Vater und meinen Geschwistern.“ Er lachte, als der Prokonsul drohte, ihm Ohren und Nase abzuschneiden. Noch heute erinnert man sich an diese Märtyrer wegen ihres Mutes und ihrer unerschütterlichen Überzeugung, dass kein „Christ ohne den Tag des Herrn“ existieren kann.

Ihr heiligen Märtyrer, erbittet beim Herrn für uns die Gnade, dass auch wir wieder neu entzündet werden mit der Liebe für den Tag des Herrn! Möge uns die Gnade geschenkt werden, den Wert des hl. Messopfers zu erkennen, vor allem aber am Tag des Herrn! Mögen die Priester wieder darauf hinweisen, wie wichtig die Sonntagsmesse ist, denn viele Menschen kommen aus Unwissenheit nicht zur Messe. Ihr heiligen Märtyrer von Abitene, bittet für uns!

Hier geht es zu den Sonntagslesungen: https://magstrauss.com/2020/02/16/6-sonntag-im-jahreskreis/

Ihre Magstrauss

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