Heute gibt es wieder eine große Fülle an Heiligen. Aus diesem Pool entnehme ich heute die Biographie der hl. Katharina de’Ricci, weil von ihr einiges überliefert ist und wir dadurch ihr Leben betrachten können. Sie war Priorin in Prato, Italien und Mystikerin im 16. Jahrhundert, eine Zeit, in der viele heilige Frauen mystische Begabungen hatten. Katharina wurde am 25. April 1522 in Florenz geboren und starb am 2. Februar 1590 in Prato. Die Ricci sind eine alte Familie in der Toskana. Katharina hieß bei ihrer Taufe Alexandrina, nahm aber bei ihrer Ordensprofess den Namen Katharina an. Da sie ihre Mutter im Säuglingsalter verlor, brachte ihr Vater sie im Alter von sechs bis sieben Jahren im Kloster Monticelli vor den Toren von Florenz unter, wo ihre Tante, Louisa de Ricci, Nonne war. Für sie war dieser Ort ein Paradies, aber nach einigen Jahren holte ihr Vater sie nach Hause. Sie fühlte sich zum religiösen Leben hingezogen und nahm mit Zustimmung ihres Vaters im Jahr 1535 im Alter von vierzehn Jahren den Ordensschleier im Dominikanerinnenkloster von Prato in der Toskana an. Zwei Jahre lang litt sie unter unaussprechlichen Schmerzen wegen einer Komplikation heftiger Verstimmungen, die durch Heilmittel nur noch verschlimmert zu werden schienen. Diese Leiden heiligte sie durch die innere Haltung, mit der sie sie ertrug und die sie durch eifrige Meditation über die Passion Christi nährte. Der Sieg über sich selbst und die Läuterung ihrer Gefühle wurde durch einen vollkommenen Gebetsgeist vollendet; denn durch die Vereinigung ihrer Seele mit Gott und die Errichtung der absoluten Herrschaft seiner Liebe in ihrem Herzen war sie tot und losgelöst von allen irdischen Dingen. Die Heilige wurde schon in jungen Jahren zunächst zur Novizenmeisterin, dann zur Subpriorin und mit fünfundzwanzig Jahren zur ewigen Priorin ernannt. Der Ruf ihrer außerordentlichen Heiligkeit und Klugheit brachte ihr zahlreiche Besuche von Bischöfen, Fürsten und Kardinälen ein, darunter die Kardinäle Cervini, Alexander von Medicis und Aldobrandini, die alle drei später unter den Namen Marcellus II, Clemens VIII und Leo XI auf den Stuhl des Heiligen Petrus erhoben wurden. Am beeindruckendsten waren die Ekstasen der heiligen Katharina bei der Betrachtung der Passion Christi, die ihre tägliche Übung war, der sie sich aber jede Woche von Donnerstagmittag bis drei Uhr nachmittags am Freitag ganz widmete. Ihr wurde die Gnade geschenkt, die Wundmale Christi zu tragen. Eines der Wunder, die für ihre Heiligsprechung dokumentiert wurden, war ihr Erscheinen viele hundert Kilometer von ihrem Aufenthaltsort entfernt. Dabei erschien sie in einer Vision dem heiligen Philipp Neri, einem Einwohner Roms, mit dem sie seit langem einen Briefwechsel führte. Neri, der sonst nur sehr ungern über wundersame Ereignisse sprach, bestätigte das Ereignis. Nach langer Krankheit starb sie am 2. Februar 1590. Die Seligsprechung wurde von Clemens XII. im Jahr 1732 und die Heiligsprechung von Benedikt XIV. im Jahr 1746 durchgeführt.
Zum Schluss noch einige Zitate der Heiligen:
Das Gebet lässt uns eins werden mit Gott und ihn liebgewinnen, es macht uns seinem Willen gleichförmig.
Wer geistliche Freuden ersehnt, denke oft an Leben, Leiden und Tod Jesu: Hier wird er alle Freuden finden und darum denkt oft an ihn, bietet ihm alles an!
Der Herr gewährt dem viele Gnaden, der ihn mit Glaube und Demut darum bittet.
Kommt zu mir und kommt mit Zuversicht – sagte Jesus zu ihr -, ihr verhindert viele Gnaden wegen eures großen Misstrauens. Ich will nicht, dass ihr in dieser Einstellung zu mir kommt, sondern mit großer Hoffnung und dem Glauben, es zu erhalten. Bittet mich um viele Gnaden, denn ich will euch erhören.
Gott ersehnt so sehr unser Heil und liebt uns so sehr, dass er immer das Beste für uns tut.
Seid fröhlich! Wenn ihr in Bedrängnis seid, der Herr ist mit euch.
Ohne Seinen Willen wendet sich kein Blatt.
Hier gehts zu den Tageslesungen: https://magstrauss.com/2021/02/15/montag-der-6-woche-im-jahreskreis-2/
Ihre Magstrauss