30. März: Hl. Johannes Klimakos

Heute ist der Gedenktag des hl. Johannes Klimakos, alternativ auch der Beiname Scholasticus, der um das Jahr 575 in Syrien oder Palästina geboren und am 30. März 650 auf dem Sinai verstorben ist. Obwohl er aufgrund seiner Bildung und Gelehrsamkeit für ein Leben in einem intellektuellen Umfeld geeignet war, entschied er sich schon mit sechzehn Jahren, die Welt zu verlassen und ein Leben in Einsamkeit zu führen. Die Region des Berges Sinai war damals berühmt für die Heiligkeit der dort lebenden Mönche; er begab sich dorthin und übte sich unter der Leitung eines Mönchs namens Martyrius in der Ausübung der christlichen Tugenden. Nach dem Tod von Martyrius zog sich Johannes, der größere Kasteiungen vornehmen wollte, in eine Einsiedelei am Fuße des Berges zurück. In dieser Abgeschiedenheit lebte er etwa zwanzig Jahre lang, studierte ständig das Leben der Heiligen und wurde so zu einem der gelehrtesten Ärzte der Kirche. Im Jahr 638 überredeten ihn die Mönche des Sinai, ihre Leitung zu übernehmen. Er übte sein Amt als Abt mit größter Weisheit aus, und sein Ruf verbreitete sich so weit, dass der Papst (Gregor der Große) sich in einem Schreiben seinen Gebeten empfahl und ihm eine Geldsumme für das Hospital von Sinai schickte, in dem die Pilger unterzukommen pflegten. Vier Jahre später legte er sein Amt nieder und kehrte in seine Einsiedelei zurück, um sich auf den Tod vorzubereiten. Sein Bruder wurde sein Nachfolger. Der heilige Johannes Klimakos hat uns zwei wichtige Werke hinterlassen: die „Scala [Klimax] Paradisi“, von der sich sein Nachname ableitet, die er auf Wunsch von Johannes, dem Abt von Raithu, einem Kloster am Roten Meer, verfasste, und das „Liber ad Pastorem“. Die „Scala“, die eine ungeheure Popularität erlangte und ihren Verfasser in der Kirche berühmt gemacht hat, richtet sich an die Ankeriten und Zönobiten und behandelt die Mittel, mit denen der höchste Grad religiöser Vollkommenheit erreicht werden kann. Es ist in dreißig Teile oder „Stufen“ gegliedert, in Erinnerung an die dreißig Jahre des verborgenen Lebens Christi, die Johannes mit der Himmelsleiter Jakobs verbindet. Es enthält zahlreiche Gleichnisse und geschichtliche Anspielungen, die hauptsächlich aus dem Klosterleben stammen und die praktische Anwendung der Gebote aufzeigen. Da das Werk jedoch meist in knapper, sentenziöser Form und mit Hilfe von Aphorismen verfasst ist und die Überlegungen nicht ausreichend miteinander verbunden sind, ist es zuweilen etwas undurchsichtig. Dies erklärt, warum es schon in sehr früher Zeit Gegenstand verschiedener Kommentare war. Zu den Stufen: Die Stufen 1 – 3 beinhalten die Abkehr von der Welt, 4 – 7 die Haltungen des Gehorsams, der Umkehr, des Bewusstseins der eigenen Sterblichkeit und der Bußtrauer, die Stufen 9 – 23 die zu überwindenden Fehlhaltungen und Laster, 24 – 26 die Erlangung der Sanftmut, Demut und Gabe der Unterscheidung, 27 – 30 behandeln die Herzensruhe, das Gebet, die Leidenschaftslosigkeit und die Liebe. Sein Werk förderte entscheidend das Jesusgebet. Ziel und Weg des so beschriebenen Aufstiegs: „Ich sage: Tut alles Gute, was euch zu tun möglich ist. Tut ihr das, so seid ihr nicht mehr fern vom Himmelreiche.“

Hier die Auslegung der Tageslesungen: https://magstrauss.com/2022/04/07/donnerstag-der-5-woche-der-fastenzeit/

Ihre Magstrauss

Kommentar verfassen

Bitte logge dich mit einer dieser Methoden ein, um deinen Kommentar zu veröffentlichen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s