24. September: Hl. Virgilius von Salzburg

Heute ist der 25. Sonntag im Jahreskreis. Am 24. September wird sonst im deutschsprachigen Raum der hl. Virgilius (oder Virgil) sowie der hl. Rupert von Salzburg gefeiert, obwohl sie weltkirchlich an anderen Daten verehrt werden. Da ich im März bereits über Rupert sprach, möchte ich mich heute dem Leben des hl. Virgil widmen. Er wurde 700 eventuell in Dublin geboren, was nicht ganz gesichert ist, und starb am 27. November 784 in Salzburg. Virgil wurde als Fergil im Clan Loeghaire in Trim, Grafschaft Meath, geboren. Er war der Sohn des Clanchefs und Nachkomme hoher Könige. Er verkörpert das Goldene Zeitalter Irlands: Er verehrte die Literatur und die Gelehrsamkeit, wurde als gelehrtester Mann seiner Zeit und als Geometer bezeichnet, weil er die klassische Mathematik beherrschte, und er war Schriftsteller, Dichter und Kunstmäzen. Er verließ nach seiner Ausbildung im Kloster auf der Insel Iona in Schottland die Heimat mit zwei Gefährten, um auf dem Festland für den Glauben zu wirken. Nachdem er zwei Jahre am Hof des Hausmeiers Pippin III. tätig war, sandte dieser ihn 745 zu seinem Schwager Odilo nach Bayern, wo er als Abt in St. Peter Salzburg wirkte. Virgil leitete die Abtei nach irischer Tradition, welcher gemäß der Abt einem Bischof übergeordnet ist. Dabei war er ein hartnäckiger Ire: Er forderte den lokalen Adel wegen des Eigentums an Kirchengütern heraus und war in zwei große Streitigkeiten mit Bonifatius, dem päpstlichen Legaten und führenden Kirchenmann außerhalb Roms, verwickelt. Es ging unter anderem um die Frage der Gültigkeit einer mit falschen Worten gespendeten Taufe. In der zweiten Auseinandersetzung ging es um Virgils Lehre, dass es auf der anderen Seite der Erdkugel – den Antipoden – Leben geben könnte. Virgil baute den ersten Salzburger Dom an der Stelle der alten Peterskirche, evangelisierte weite Teile Südwesteuropas und machte Salzburg zur führenden Diözese der Region. Er starb im Jahr 784. Später wurde sein Sarg überführt und ohne Kennzeichnung in der Mauer des Doms begraben, seine Schriften und Werke verschwanden, und sein Andenken wurde vergessen. Als sein Grab 1181 zufällig freigelegt wurde, wurde sein Leichnam an einen Ehrenplatz in der Kathedrale gebracht, und eine „erstaunliche“ Serie von mehr als 100 Wundern führte zu einer Virgil-Verehrung in ganz Europa. Im Jahr 1233 wurde er von Papst Gregor IX. heiliggesprochen.

Hier kommen Sie zu den Sonntagslesungen: https://magstrauss.com/2020/09/20/25-sonntag-im-jahreskreis/

Ihre Magstrauss

Ein Kommentar zu „24. September: Hl. Virgilius von Salzburg

  1. Liebe Margarete,

    aus der Lebensbeschreibung des heiligen Virgil von Salzburg geht nicht hervor, ob nun Bonifatius oder Virgil derjenige war, der mit „falschen“ oder auch „nicht ganz richtigen“ Worten taufte.

    Dazu fällt mir die Unsitte eines der Priester hier in Ahnatal und auch Kassel auf, der regelmäßig sagt:

    „Der Herr ist mit euch“ statt „Der Herr sei mit euch“, „das Brot des Lebens“ statt „der Leib Christi“ beim Spenden der Kommunion, – (das sagte – in Anbiederung an mögliche evangelische Besucher der katholischen Messe – regelmäßig auch der frühere „voll auf Maria 2.0 abfahrende“ und deshalb hier in einer wesentlich von ihm gezüchteten Hochburg von Maria 2.0 hoch angesehene Priester), – „in Frieden“ statt „Gehet hin in Frieden“.

    Daneben betet nur ein einziger Priester im Raum Kassel gegen Ende des „Vater unser“ in der Messe den „Embolismus“ („Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit Deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.“) Alle anderen Priester schließen mit der Gemeinde an die Worte „… sondern erlöse uns von dem Bösen.“ direkt an: „Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen“

    Liebe Margarete,

    vielleicht schrieb ich Dir das schon früher einmal, bei „mit falschen Worten getauft“ kam es mir wieder in den Sinn, zumal falsche Worte hier noch immer gesprochen werden.

    Gottes und der Mutter Gottes Schutz und Segen für Dich, liebe Margarete und Eduard, und für alle Euere Lieben

    Herzliche und marianische Grüße

    Dein Paul

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