24. Februar: Hl. Apostel Matthias

Heute feiern wir den dreizehnten Apostel, den hl. Matthias. Wie man oben sehen kann, haben wir sein Grab in Trier aufgesucht und auf seine Fürsprache gebetet. Er ist gestorben ca. 80 n. Chr. und wurde laut Apostelgeschichte von den Aposteln als Nachfolger von Judas Iskariot gewählt, nachdem dieser Jesus verraten hatte und daraufhin starb. Seine Berufung zum Apostel ist insofern einzigartig, als seine Ernennung nicht persönlich durch Jesus erfolgte, der bereits in den Himmel aufgefahren war, und sie erfolgte auch vor der Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Urkirche. Er wurde ausgewählt per Los. Man überließ die Wahl also der Vorsehung Gottes. In den drei synoptischen Evangelien wird ein Matthias in den Listen der Jünger oder Anhänger Jesu noch nicht erwähnt, aber laut Apostelgeschichte war er von der Taufe durch Johannes bis zu seiner Himmelfahrt bei Jesus, gehörte also dem erweiterten Jüngerkreis an. Petrus, so berichtet die Apostelgeschichte, schlug den etwa 120 versammelten Jüngern vor, zwei Männer als Nachfolger von Judas zu benennen. Sie wählten Joseph, genannt Barsabas (mit Nachnamen Justus), und Matthias. Dann beteten sie: „Du, Herr, kennst die Herzen aller; zeige, wen von diesen beiden du erwählt hast, diesen Dienst und dieses Apostelamt zu übernehmen! Denn Judas hat es verlassen und ist an den Ort gegangen, der ihm bestimmt war.“ (Apg 1,24-25). Dann warfen sie das Los, und das Los fiel auf Matthias; so wurde er zu den elf Aposteln gezählt. Der griechischen Überlieferung nach hat der heilige Matthias den Glauben in Kappadokien und an den Küsten des Kaspischen Meeres verankert, wobei er sich vor allem in der Nähe der Hafenstadt Issus aufhielt. Nach Nicephorus (Historia eccl., 2, 40) predigte Matthias das Evangelium zunächst in Judäa, dann in Äthiopien (bei der Region Kolchis, im heutigen Georgien) und wurde gekreuzigt. Eine erhaltene koptische Apostelgeschichte von Andreas und Matthias verortet sein Wirken ebenfalls in der „Stadt der Kannibalen“ in Äthiopien. Ein in den Ruinen der römischen Festung Gonio (Apsaros) in der heutigen georgischen Region Adscharien aufgestelltes Denkmal behauptet, dass Matthias an dieser Stelle begraben ist. Eine andere Überlieferung besagt, dass Matthias in Jerusalem von der örtlichen Bevölkerung gesteinigt und anschließend mit einem Beil enthauptet wurde. Nach Hippolyt von Rom starb Matthias in Jerusalem an Altersschwäche. Es ist überliefert, dass die sterblichen Überreste des Apostels Matthias durch Kaiserin Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin I., nach Italien gebracht wurden; ein Teil dieser Reliquien wurde in der Abtei Santa Giustina in Padua beigesetzt, der andere Teil in der Abtei St. Matthias in Trier, Deutschland. Matthias‘ Attribute sind ein Schwert, Beil oder Hellebarde sowie Steine. Er ist Patron von Goslar, Hannover und Hildesheim; der Bauhandwerker, Zimmerleute, Schreiner, Schmiede, Schweinehirten, Schneider, Metzger und Zuckerbäcker; zum Schulbeginn von Jungen; gegen Pocken, Windpocken, Keuchhusten, eheliche Unfruchtbarkeit; des Bistums Trier.

Hier kommen Sie zur Auslegung der Tageslesungen: https://magstrauss.com/2022/03/04/freitag-nach-aschermittwoch-3/

Ihre Magstrauss

Ein Kommentar zu „24. Februar: Hl. Apostel Matthias

  1. So ausführlich wie hier von Ihnen, liebe Frau Dr. Strauss, lese ich die Vita des Apostels Matthias zum ersten Mal, obwohl ich aus dem Bistum Trier stamme und nur 40 km nördlich von Trier aufwuchs. Trier war seit dem Zivildienst nach dem Abitur (1974-1975) in Bernkastel-Kues an der Mosel (Jugendherberge) und in Prüm (Krankenhaus Sankt-Josef) wesentlich nur Umsteigebahnhof.

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